Grosssedlitz Baroque Garden
castle, chateau
231m
Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, Sachsen

Der Barockgarten Großsedlitz mit dem Friedrichschlösschen liegt auf einer Anhöhe des linken Elbufers südöstlich von Dresden in Großsedlitz, das zur Stadt Heidenau im Freistaat Sachsen gehört

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Grosssedlitz Baroque Garden, Grosssedlitz Baroque Garden
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Description

Der Barockgarten Großsedlitz mit dem Friedrichschlösschen liegt auf einer Anhöhe des linken Elbufers südöstlich von Dresden in Großsedlitz, das zur Stadt Heidenau im Freistaat Sachsen gehört. Der Ort liegt auf einer Hochfläche zwischen den Tälern der Müglitz im Westen und der Seidewitz im Osten, die einen Ausläufer des Osterzgebirges darstellt. Von dort hat man einen Blick auf den Elbtalkessel.

Der etwa 18 Hektar große Garten gilt als überragendes Beispiel für französische Gartenbaukunst in Sachsen; er ist einer der authentischsten Barockgärten Deutschlands und zählt zu den bedeutendsten Werken des Dresdner Barock, dessen drei führende Architekten ihn gestalteten. Bemerkenswert ist auch die Vielzahl an Pomeranzen, welche die Architektur des terrassenförmigen Gartenraumes unterstreichen.

Geschichte

Der Barockgarten wurde 1719 bis 1723 vom Reichsgrafen August Christoph von Wackerbarth als Landsitz mit Orangerie erbaut (erst wurde 1720 das Schloss, dann 1721 die Obere Orangerie fertiggestellt). Dieser hatte das niedergebrannte Rittergut bereits 1715 erworben. Der Baumeister des einst dreiflügeligen Schlosses in französisch-klassizistischem Barockstil ist unbekannt. Entwürfe von Pöppelmann, Longuelune und Knöffel für die Anlage sind bekannt. Bis 1720 errichtete man den Rohbau; eine Entwurfsplanung von Knöffel ist wahrscheinlich, jedoch nicht belegt.

Bereits 1723 erwarb Kurfürst August der Starke das Anwesen, wobei wegen der angespannten Finanzlage des Kurfürstentums und dem Haushaltsrecht der Landstände der Ankauf noch bis 1726 geheimgehalten wurde. Wackerbarth, der das Amt des Oberaufsehers des militärischen und zivilen Bauwesens im Kurfürstentum ausübte, trat daher zunächst auch weiterhin als privater Bauherr in Erscheinung. Die Anlage wurde gartenbaulich und architektonisch bis 1727 erweitert. Ein ursprünglich geplantes kastellartiges Schloss wurde nie errichtet.1727 wurden die Baumaßnahmen am Schloss und 1732 an der Gartenanlage gestoppt, da August der Starke sein Interesse an dem Schloss verlor.

Während Schloss Pillnitz für höfische Vergnügungsveranstaltungen und Ausflüge diente und Schloss Moritzburg der Abhaltung großer Hofjagden, sollte Großsedlitz zum Ordensschloss für die Stiftungsfeste des polnischen Weißen-Adler-Ordens werden. Am 3. August 1727, seinem Jahrestag, begann August der Starke dieses eintägige Fest zum ersten und einzigen Mal in Großsedlitz. Nach dem Ableben Augusts 1733 führte sein Sohn, Kurfürst Friedrich August II., seit 1734 als König von Polen August III., diese Tradition weiter. Zwischen 1740 und 1756 fanden diese Festlichkeiten noch zwölfmal hier statt. Höhepunkt war dabei jedes Mal das Preisschießen im Unteren Orangerieparterre; als Zielscheiben dienten bemalte Tafeln an der Rückwand des Bassins der „Stillen Musik“.

Die Anlage verfiel nach 1750. Schwere Schäden brachte insbesondere der Siebenjährige Krieg (1756–1763), in dem Großsedlitz zeitweise als Hauptlager der Preußischen Armee diente; dabei wurde das Schloss stark beschädigt. Beim Friedensschluss 1763 war auch der Garten infolge der militärischen Einquartierungen verwüstet. Auch in den Koalitionskriegen (1792–1815) wurden der Park und insbesondere die Baulichkeiten schwer beschädigt. Frühe Sicherungsarbeiten erstreckten sich in der Regierungszeit König Johanns über einen langen Zeitraum von 1846 bis 1878. Die Untere Orangerie wurde modernisiert und erhielt zusätzlich eine Warmluftheizung. Den verbliebenen hinfälligen Baukörper des Schlosses riss man 1871 ab und errichtete in den Folgejahren ein zweigeschossiges Neues Schloss an der Stelle des ursprünglichen Ostflügels, später Friedrichschlösschen genannt.

Bis zum Jahre 1928 waren in beiden Orangerien noch Kübelpflanzen untergebracht, die teilweise sogar noch aus der Zeit Augusts den Starken stammten. Im Winter 1928/1929 erfror der gesamte Pflanzenbestand.

Teilbereiche der Anlage des Barockgartens werden Johann Christoph Knöffel zugeschrieben. Plastiken stammen von Johann Christian Kirchner; einige andere schreibt man Johann Benjamin Thomae zu. Viele weitere Figuren lassen sich hinsichtlich ihrer Bildhauer nicht mehr bestimmen. Aufgrund der leichten Hanglage wurde der Barockpark terrassenförmig angelegt. Seine Struktur folgt den Gartenbauprinzipen eines französischen Gartens, Baulichkeiten und Skulpturen sind qualitätvolle Beispiele des Dresdner Barocks zur Zeit Augusts des Starken. Als Lustgarten wurde die Anlage bis 1763 für Festlichkeiten des Dresdner Hofes genutzt. Der Garten blieb im westlichen Teil unvollendet und wurde auch in den folgenden Jahrhunderten kaum verändert.

Das Haupteingangstor des Barockgartens ist eine verhältnismäßig junge Anlage. Es wurde 1960 vom Vorhof des alten Landhauses in Dresden (heute Stadtmuseum) hierher umgesetzt. Die Toranlage entstand in der Zeit von 1960 bis 1963. Die Delphinbrunnen im Eingangsbereich sind das Werk von Johann Christian Feige.

Gebäude

Die heute noch erhaltenen originalen Barockgebäude sind die Obere und die Untere Orangerie. Das Friedrichschlösschen wurde im 19. Jahrhundert dem Dresdner Barock nachempfunden und 1847 nach Plänen des Hofbaumeisters Bernhard Krüger fertiggestellt. Es verkörpert den ehemaligen Ostflügel des von 1719 bis 1720 errichteten und 1871 wegen Baufälligkeit abgerissenen dreiflügeligen Schlosses.

Die Obere Orangerie wurde, wie auch das ursprüngliche Schloss, für den damaligen Eigentümer Wackerbarth von 1720 bis 1721 nach Plänen von Johann Christoph Knöffel als beheizbarer Zweckbau zur winterlichen Aufnahme von Orangenbäumchen erbaut. Sie ist eingeschossig und hat 23 Fensterachsen sowie an beiden Seiten Eckpavillons mit hohen Mansarddächern. Der Dreiecksgiebel in der Mittelachse ist mit dem Wappen des Grafen Wackerbarth geschmückt. Die ebenfalls eingeschossige Untere Orangerie wurde 1727 nach einem Entwurf von Zacharias Longuelune fertiggestellt; sie ist durch 31 Fensterachsen und eine gelungene Integration in die Terrassenstruktur des Gartens charakterisiert.

Das Friedrichschlösschen beherbergt heute eine historische Gaststätte, die Obere Orangerie ein Standesamt und ein Geschäft. Die Obere und die Untere Orangerie werden für Konzerte und Ausstellungen genutzt; die Untere Orangerie dient darüber hinaus ihrem ursprünglichen Zweck als Winterquartier für die Kübelpflanzen des Gartens.

Barockgarten

Das nach einer Nordwest-Südost-Achse ausgerichtete Parkareal umfasst heute etwa 18 Hektar. Obwohl niemals vollendet, ist die Anlage eine der authentischsten Barockgärten Deutschlands. Der Garten ist durch eine Hanglage mit Terrassierung, Freitreppen und Kaskaden charakterisiert, mit Sichtachsen für Landschaftsausblicke. Während die Ausbreitung einer Gartenanlage in der weiten Ebene oder eine starke Strukturierung von Höhenlagen durch Terrassierung dem Ideal der Gartenbaukunst dieser Zeit durchaus entspricht, ist die Anlage des Gartens als sanfte Talmulde in Höhenlage mit Ausblicken eine Seltenheit.

Das geometrische Wegenetz orientiert sich an den drei Hauptachsen der Anlage. Ursprünglich war eine weitaus größere Ausdehnung der Parkanlage geplant. Denn zum einen führen die hohen Alleebaumpflanzungen über die heutigen Grenzen des Gartens hinaus und zum anderen sprach die Lage des alten, zweiflügeligen Schlosses und der dazugehörigen Hofanlage für eine andere Symmetrieachse. Auf einem Plan von 1732 ist eine spiegelbildliche Wiederholung des Unteren Orangerieparterre jenseits der Mittelachse zu erkennen, die auf die Obere Orangerie zuführt; dieses zweite Gartenparterre, das ebenfalls von Bosketts umrahmt sein sollte, wurde niemals ausgeführt.

Das in der östlichen Parkseite befindliche Untere Orangerieparterre bildete den Festsaal des Gartens; hier fand u. a. das Preisschießen statt. Die in der Art einer Arena leicht abgesenkte, U-förmige Anlage wird auf der Nordseite von der Unteren Orangerie begrenzt, im Süden schließt sich eine eigenwillige Treppenanlage an. Diese Freitreppe, aufgrund der sie schmückenden musizierenden Putten „Stille Musik“ genannt, wurde vermutlich vom Zwingerbaumeister Matthäus Daniel Pöppelmann entworfen. Hier umgreifen zwei geschwungene Stufenläufe eine Stützmauer, die sich über einem Bassin mit drei Fontänen erhebt. Bei Preisschießen wurden hier die Zielscheiben aufgestellt. Im Halbrund oberhalb dieser Treppenanlage befinden sich Figuren von Juno und Jupiter, von Figuren der Jahreszeiten gerahmt.

Im westlichen Teil des Gartens verkörpert die Waldkaskade mit einem als „Steinernes Meer“ bezeichneten oberen Bassin die Intention, eine „Wasserachse“ als lebendigsten Teil des Gartens zu schaffen. Sie blieb jedoch unvollendet, ebenso wie das am tiefsten Punkt befindliche Parterre d’eau und die von den Stützmauern des Oberen Orangerieparterres umfassten beiden Wasserstufen. Am Rand des oberen Kaskadebeckens stehen die Personifizierungen der vier Erdteile. Südlich von dieser Gruppe sind die Elemente Feuer und Wasser ebenso wie Luft und Erde dargestellt. Bemerkenswert sind auch die Liebespaare der antiken Mythologie, die oberhalb des Eisbeckens ihre Aufstellung gefunden haben: Ceyx und Alkyone, Meleager und Atalante, Apollo und Daphne, Narcissus und Echo, Orpheus und Eurydike, Pan und Syrinx, Amor und Psyche sowie Bacchus und Ariadne, alle von Johann Benjamin Thomae.

Useful information

2.00 EUR

5.00 EUR

ermäßigt: 4.00 EUR

6 - 16 Jahre: 1.00 EUR

0 - 5 Jahre: gratis

ab 15 Personen: 4.00 EUR

WC

grosssedlitz@schloesserland-sachsen.de

- Hunde sind erlaubt

- Für Rollstühle zugänglich