Palais im Grossen Garten
Dresden Sachsen Germany
castle, chateau
Palais im Großen Garten
Dresden Sachsen Germany
castle, chateau
Dresden's Großer Garten - or "Great Garden" - is a public park that was first established in 1676 by the future Elector Johann Georg III as a hunting ground
Das Palais im Großen Garten, auch bezeichnet als Sommer- oder Gartenpalais, ist ein ab 1679 errichtetes barockes Lustschloss in Dresden
Previous names
Palais im Grossen Garten, Palais im Großen Garten
Description
Dresden's Großer Garten - or "Great Garden" - is a public park that was first established in 1676 by the future Elector Johann Georg III as a hunting ground. It was located outside the walls of the city, just to the southwest of the city centre. It's centrepiece is a maison de plaisance simply known as the Palais im Großen Garten - or Palace in the Great Garden.
The palace is considered one of the first secular buildings built in Saxony after the Thirty Years' War and is thus an early example of Baroque architecture in what today is Germany. Its facade actually mixes French Baroque and the architecture of the late-Renaissance palaces of Genoa. It was Elector Johann Georg III who commissioned the palace in 1678, two years after establishing the Great Garden. The exterior of the summer palace was completed in 1683 after designs by Johann Georg Starcke, the interior was finished in 1690. At the same time, major changes were made to the Great Garden adding several cavalier houses.
Elector Johann Georg III did not have a lot of time to enjoy his pleasure palace as he died a year after it was finished. His older son, Johann Georg IV, also only reigned for three years. The next Elector - Johann Georg III's second son - did go on to rule Saxony for many years though: Friedrich August I, better known as August the Strong who was not just the Saxon Elector but also King of Poland and Grand Duke of Lithuania as August II. For the first almost three decades of his reign, the Palais im Großen Garten became the the lavish backdrop for the many festivities organised by the absolutist monarch, among them parts of the celebrations of the wedding of his son Friedrich August and Archduchess Maria Josepha of Austria in 1719.
During the 1720's the Palais fell out of favour in favour of other Saxon palaces, such as the Zwinger. Planned renovation works were thus never carried out. In 1729, August the Strong moved his collection of antiques, he had purchased a year earlier in Rome, into the palace. The antiques remained in the palace for a good twenty years and still form an integral part of the sculpture collection of the Dresden State Art Collections.
After the antiques were moved out of the palace, it fell into further disrepair and was damaged during the Seven Years' War by Prussian troops after Saxony had sided with the Habsburgs. Julius Heinrich Schwarze was commissioned to rebuild the palace. Another war once again damaged the Palais: This time around it were Napoleon's troops who devastated the site during the Battle of Dresden in 1813. Even before the palace was rebuilt, Prince Nikolai Grigoryevich Repnin-Volkonsky, a general in the Imperial Russian Army and Governor-General (Viceroy) in Saxony, decided to open the Great Garden to the general public.
And it has been open ever since. In the following decades, the Palais was first used by a horticultural society who also organised exhibitions at the palace and later by the Royal Saxon Society of Antiquities showcasing religious art. For a time, there was also a permanent exhibition dedicated to the life and work of Ernst Friedrich August Rietschel, a German sculptor. During the late 19th and early 20th century, the Great Garden and the palace were the site of different horticultural shows.
In 1945, the building burned out completely after it was hit during an aerial bombardment. Reconstructions started in the mid 1950's and by 1969 the palace's exterior was almost completely rebuilt though there was no usage for it during the following two decades. Another good twenty years passed before a partial reconstruction of the interior started in 1990 after German reunification. Efforts to further reconstruct the palace to its former glory are still being made.
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Das Palais im Großen Garten, auch bezeichnet als Sommer- oder Gartenpalais, ist ein ab 1679 errichtetes barockes Lustschloss in Dresden. Es befindet sich im Großen Garten, einer weitläufigen Grünanlage am Rande des Stadtzentrums.
Das Palais gilt als erster bedeutender Profanbau in Sachsen, der nach dem Dreißigjährigen Krieg errichtet wurde. Es ist außerdem eines der frühesten Barockbauwerke im deutschsprachigen Raum und zählt zu den kunst- und kulturhistorisch wichtigsten Gebäuden Dresdens. Es gilt als „Auftakt“ zum Dresdner Barock.
Geschichte
Errichtung und Nutzung als Lustschloss
Die Planungen für ein Lustschloss im Zentrum eines quadratischen Gartens begannen spätestens 1676. 1676 bis 1678 wurden unter der Leitung des Hofgärtners Martin Göttlers die Grundstücke für den späteren Großen Garten für den damaligen Kurprinzen Johann Georg erworben. Spätestens 1679 (inschriftliche Datierung) begann der Bau des Palais, aktenkundig unter der Bauleitung des Oberlandbaumeisters Johann Georg Starcke. Das Palais wird heute zu dessen Hauptwerken gezählt und nimmt zahlreiche Ideen aus dem italienischen Villenbau auf, die mit französischen Einflüssen kombiniert werden. Starckes Vorgesetzter war zu dieser Zeit Wolf Caspar von Klengel als Oberinspektor der Zivil- und Militärgebäude, sodass auch dessen Beteiligung wahrscheinlich ist. Besonders die reich über die Oberflächen verteilten Ornamentmotive der Fassaden wie Laubgehänge und Festons folgen der von Klengel bereits in den 1650er Jahren nach Sachsen gebrachten Formensprache der italienischen Renaissance. Klengel beschäftigte sich auch ausführlich mit der Verbindung von Architektur und Skulptur, wie sie für den Bau typisch ist. Die Großplastik der Fassaden und ehemals im Inneren wurde von dem in Italien geschulten George Heermann und den Brüdern Jeremias und Conrad Max Süßner geschaffen, die sicherlich einem übergeordneten Konzept folgten. Außerdem waren die Bildhauer Marcus Conrad Dietze und Abraham Conrad Buchau beteiligt.
Das Palais stand damals weit vor den Toren der Dresdner Befestigungsanlagen und sollte nicht zu Wohn-, sondern nur zu Vergnügungszwecken des Fürstenhauses und seiner Gäste dienen. Als es nach fünf Jahren Bauzeit 1683 zumindest im Rohbau vollendet wurde, war sein Bauherr nach dem Tode von dessen Vater bereits seit drei Jahren Kurfürst von Sachsen. Der Innenausbau kam erst um 1690 zum Abschluss, kurz vor dem Tode Johann Georgs III. Ab 1683 erfolgte eine erste Umgestaltung des Großen Gartens nach Plänen des gerade in Dresden eingetroffenen Gärtners Johann Friedrich Karcher. In diesem Zusammenhang wurden zwischen 1684 und 1694 auch die acht quadratischen Kavalierhäuschen gebaut, die sich um das Palais herumgruppierten und dem Vorbild von Marly folgten. Fünf dieser anderthalbgeschossigen, mansardgedeckten Pavillons, die Spiel- und Erfrischungsräume für die höfische Gesellschaft enthielten, blieben bis heute erhalten.
Nach dem Tode Johann Georgs IV. ging das Palais 1694 an dessen jüngeren Bruder August den Starken über. In den folgenden drei Jahrzehnten war es ein Schauplatz der rauschenden Hoffeste, die für die absolutistischen Herrscher typisch waren. Deren Höhepunkt war das von August dem Starken anlässlich der Hochzeit seines Sohnes, des damaligen Kurprinzen Friedrich August, mit der österreichischen Erzherzogin Maria Josepha veranstaltete Venusfest am 23. September 1719. Extra für diesen Anlass errichtete Zacharias Longuelune nahe dem Palais einen Venustempel, der 1725 nach Pillnitz transloziert wurde. Im Gartentheater wurde eine Oper im französischen Stil aufgeführt, deren Idee und Sujet vom König selbst stammten.
Im Laufe der 1720er Jahre war die Bedeutung des Palais für die Hoffeste stark rückläufig. Die höfische Mode hatte sich geändert, weshalb andere Schlösser und Anlagen wie der Zwinger und der Barockgarten Großsedlitz fortan bevorzugt wurden. Zunächst geplante Umbauten am Palais wurden nicht mehr ausgeführt.
Nutzung für Sammlungen und Ausstellungen
In den späten 1720er Jahren kam es schließlich zu einer Umnutzung. Ende 1729 ließ August der Starke die umfangreiche Antikensammlung im Erdgeschoss des Palais aufstellen. Er hatte sie ein Jahr zuvor in Rom erworben. Von den 194 antiken Statuen stammten 160 aus der Sammlung der Familie Chigi und 34 aus dem Besitz Alessandro Albanis. Es handelte sich um die erste große Antikensammlung in Deutschland. Die Antikensammlung bildete die Grundlage der Skulpturensammlung der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und verblieb bis 1747 im Palais.
Anschließend ging das Interesse der Kurfürsten am Großen Garten zurück. Eine Ursache dafür waren die Zerstörungen an Palais und Umland im Siebenjährigen Krieg. Nachdem Dresden im Zusammenhang mit dem Gefecht von Maxen seit 1759 in die Hände Österreichs und der kaiserlichen Reichsarmee gelangt war, versuchte die Preußische Armee unter Friedrich dem Großen 1760 eine Eroberung der kursächsischen Residenzstadt. Die Kämpfe führten zu Verwüstungen in den Dresdner Vorstädten und dem Großen Garten. Oberlandbaumeister Julius Heinrich Schwarze begann den Wiederaufbau.
Die Schlacht bei Dresden, in der Sachsen und Franzosen im Jahre 1813 den Preußen und Russen gegenüberstanden, hatte erneute Kriegsschäden zur Folge. Noch bevor sie beseitigt worden waren, ließ der russische Gouverneur Repnin-Wolkonski den Großen Garten für die Öffentlichkeit zugänglich machen. Dies war ein entscheidender Impuls für die Zukunft des Palais. Ab 1828 nutzte es eine Gartenbaugesellschaft als Depot und veranstaltete noch im gleichen Jahr die "Erste öffentliche Ausstellung seltener Früchte und Gewächse". Im Frühjahr 1829 folgte die erste größere Ausstellung blühender Pflanzen. Weitere Frucht- und Pflanzenausstellungen folgten und machten das Palais als Ort für Blüten-, Pflanzen- und Früchteausstellungen berühmt. Im Jahre 1841 bezog der Königlich Sächsische Altertumsverein das Erdgeschoss und nutzte es zur Ausstellung sakraler Bildwerke. Nach dem Tod des Hofbildhauers Ernst Rietschel wurde dessen umfangreicher Nachlass als Museum konzipiert und 1861 im Festsaal im Obergeschoss des Palais untergebracht. Das Rietschel-Museum ging 1889 an die Dresdner Skulpturensammlung über und zog ins Albertinum um. Das Museum des Altertumsvereins mit seinen zahlreichen Gegenständen aus ursprünglich kirchlichem Besitz dehnte sich so 1890 auch ins Obergeschoss aus und blieb für die folgenden Jahrzehnte Hauptnutzer des Palaisgebäudes.
1887 findet die 1. Internationale Gartenbauausstellung Dresden im Großen Garten statt. 1896 folgt die 2. Internationale Gartenbauausstellung Dresden auf der Fläche der heutigen Gläsernen Manufaktur und im Großen Garten. 1907 findet die 3. Internationale Gartenbauausstellung Dresden statt, bei der neben der Präsentation des Pflanzenmaterials erstmals auch große thematische Gesamtbilder geschaffen werden. An letzterer lehnt sich die heutige Blumen- und Floristikausstellung Dresdner Frühling im Palais an.
Zerstörung und Wiederaufbau
Die Luftangriffe auf Dresden zerstörten das Palais kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs im Februar 1945. Das Gebäude brannte vollständig aus. Dadurch gingen die Inneneinrichtung, beispielsweise Stuck und Mobiliar, sowie die nicht ausgelagerten Bestände des Museums des Altertumsvereins fast komplett verloren. Sämtliche Dächer und Geschossdecken wurden zerstört und weite Teile der Fassaden, insbesondere im Bereich des südlichen Gebäudeflügels, schwer beschädigt. Sprengbomben beeinträchtigten zudem sehr stark die Statik des Bauwerks.
Bereits 1946 begannen Sicherungsmaßnahmen am Mauerwerk zur Erhaltung des Palais und 1954 der allmähliche Wiederaufbau. Im Jahre 1964 wurde das Dach mit einer interimsmäßigen Stahlkonstruktion gedeckt, so dass 1965 der übrig gebliebene Stuck gesichert werden konnte. Um 1969 war das Palais äußerlich weitgehend wiederhergestellt, wurde aber in den 1970er und 1980er Jahren kaum genutzt. Von 1968 bis 1974 wurde eine schmale Achse im Festsaal probeweise restauriert. Zwischen 1978 und 1984 befand sich für den Wiederaufbau der Semperoper im Palais ein Atelier, in dem unter anderem der Bühnenvorhang des Opernhauses gemalt wurde. Die Fertigstellung des Dachs erfolgte 1993, ein Jahr zuvor wurde der Deckenstuck im Erdgeschoss vollendet.
Am 1. August desselben Jahres gründete sich der Betrieb Schlösser und Gärten Dresden (heute Teil der Staatlichen Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen), womit die Verwaltung von Garten und Palais von der Stadt Dresden auf den Freistaat Sachsen überging. Unter dessen Regie erfolgten in den 1990er Jahren umfassende Sanierungen am Äußeren des Gebäudes. Da dabei neben alten auch neue Mauerteile verwendet wurden, zeigt sich wie die Dresdner Frauenkirche auch die Palaisfassade als Mosaik heller und dunkler Steine.
Während die Rekonstruktion des Äußeren des Palais mittlerweile abgeschlossen ist, sind die Innenräume seit 1990 nur teilweise erneuert worden. Ab 1995 fanden im Erdgeschoss wieder erste öffentliche Veranstaltungen statt. Im Oktober 2000 gründete sich der Förderverein Palais Großer Garten e. V., der gemeinsam mit der Bürgerstiftung Dresden für einen denkmalgerechten Wiederaufbau der Innenräume, insbesondere des Festsaals, und deren Nutzung für kulturelle Veranstaltungen eintritt. Der Förderverein organisierte unter seinem Mitglied Günter Voigt auch Demonstrationen für die Rekonstruktion des Festsaals, in dem 2002 erstmals eine Tagung über den Großen Garten stattfand. In den Jahren 2002 und 2003 wurde das Palais vermessen. Bis 2005 erfolgten außerdem raumklimatische Untersuchungen sowie weitere Sicherungsmaßnahmen an Putz und Stuck. Im Jahre 2005 veranstalteten Bürgerstiftung und Förderverein den ersten Bürgerball im Palais. Außerdem werden Ausstellungen moderner Kunst gezeigt und unter dem Namen Offenes Palais Kammermusik aufgeführt.
Die Blumen- und Floristikausstellung Dresdner Frühling im Palais zieht seit 2006 Zehntausende Besucher ins Palais. Veranstalter ist die Fördergesellschaft Gartenbau Sachsen mit Sitz in Dresden. Gärtner, Floristen, Künstler sowie Licht- und Klangdesigner schaffen seither alle zwei Jahre ein Gesamtkunstwerk aus Farben, Formen und Düften. Mit etwa 40.000 Blumen und Pflanzen gilt die Schau als bedeutendste Frühjahrsblumenausstellung Deutschlands. Mit der Ausstellung möchte die sächsische Fördergesellschaft die Tradition der großen Blüten-, Pflanzen- und Früchteschauen in Dresden fortschreiben und das Handwerk der Gärtner und Floristen präsentieren.
Useful information
Zahlung
Großer Garten
Grosser.garten@schloesserland-sachsen.de
- Für Rollstühle zugänglich
- Räume zu vermieten
- Führungen nach Vereinbarung
- Das Innere des Palastes kann nur während Veranstaltungen besichtigt werden
-
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