Schloss Weesenstein
Sächsische Schweiz-Osterzgebirge Sachsen Germany
castle, chateau
Schloss Weesenstein
Sächsische Schweiz-Osterzgebirge Sachsen Germany
castle, chateau
Schloss Weesenstein is a Schloss located in Weesenstein (de), a small village, part of Müglitztal in the Müglitz river valley, around 3 kilometres (1
Schloss Weesenstein erhebt sich auf einem Felsvorsprung aus Knotenglimmerschiefer mit Quarziteinlagerungen über dem Tal der Müglitz etwa 3 km südlich von Dohna im Ortsteil Weesenstein der Gemeinde Müglitztal
Previous names
Schloss Weesenstein, Schloss Weesenstein
Description
Schloss Weesenstein is a Schloss located in Weesenstein (de), a small village, part of Müglitztal in the Müglitz river valley, around 3 kilometres (1.9 mi) south of Dohna in Saxony, Germany.
A castle was erected here sometime around 1200, built with the purpose of defending the border to the Kingdom of Bohemia; it was mentioned in written sources for the first time in 1318. The oldest part of the presently visible castle is its central round tower, erected sometime around 1300. The castle was built for the burgraves of Dohna; the burgraviate was incorporated in the Margraviate of Meissen in 1400 and in 1406 the castle was transferred by the margrave to the von Bünau family in gratitude for their support in the Dohna Feud. The Bünau family transformed the defensive castle into a residential Schloss in 1526–1575, and successive generations would expand and rebuild the Schloss in stages. Itcontinued to be the main seat of the family for about 350 years. As a consequence of the Seven Years' War of 1756–1763 the family however lost a substantial part of their wealth and had to part with the castle which subsequently passed into the hands of the von Uckermann family. The Uckermann family owned the castle for two generations and continued the process of embellishing the estate, not least the garden.
From 1830, the Schloss was used by the rulers of Saxony, the House of Wettin. Several members of the royal family lived in the castle, including three kings: Anthony of Saxony, John of Saxony and George of Saxony. After World War I, the castle was sold and in 1933 became the seat of an association for the protection of the heritage of Saxony (German: Landesverein Sächsischer Heimatschutz). During World War II, the castle was used for safekeeping most of the collections of the Kupferstich-Kabinett (Collection of Prints, Drawings and Photographs) of the Staatliche Kunstsammlungen Dresden or Dresden State Art Collections. Because of this, the castle and its contents were spared from destruction during the bombing of Dresden in World War II. After the war, the castle was used to house refugees before it was taken over by the state. Today it belongs to the state-owned company State Palaces, Castles and Gardens of Saxony (German: Staatliche Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen). It houses a museum and 35 of the rooms of the castle are open to the public.
The presently visible ensemble is the product of centuries of development and rebuilding. The castle is thus a mix of styles, ranging from Gothic architecture to Classical architecture. The main portal, built in 1575, is considered one of the most valuable Renaissance portals in Saxony, The Schloss is built on a rock with storeys descending from the central, medieval round tower (with its 18th-century spire). In total, the castle has eight storeys. The castle contains around 200 rooms in total. The Baroque chapel, described as the "architectural and artistic highlight of the entire castle", is thought to have been designed by Johann George Schmidt. A formal garden lies adjacent to the castle. An English landscape garden, one of the earliest to be created in Saxony (c. 1780), has since been overgrown.
Schloss Weesenstein erhebt sich auf einem Felsvorsprung aus Knotenglimmerschiefer mit Quarziteinlagerungen über dem Tal der Müglitz etwa 3 km südlich von Dohna im Ortsteil Weesenstein der Gemeinde Müglitztal.
Die erste urkundliche Erwähnung des Schlosses datiert auf den 17. Dezember 1318 im Zusammenhang mit dem Hilfe- und Dienstgelöbnis des Burggrafen Otto von Dohna gegenüber dem Meißner Markgrafen Friedrich dem Freidigen.
Der Name Weesenstein ist vermutlich auf das bereits genannte Quarzitgestein im Felsen zurückzuführen. Dieses auch als „falscher Opal“ bezeichnete Gestein hieß früher „wese“ oder „waise“, was sicherlich auch auf die weiße Farbe des milchweißen Opals (auch „Waise“ genannt) zurückzuführen ist. Dadurch variiert der Name nur wenig: Weysinberg, Weisinsteyn, Weißenstein, Wesinstein, Weysinstein, Weißenstein usw. Vom 16. bis zum 18. Jahrhundert findet sich fast durchgängig der Name Wesenstein, und schließlich seit Beginn des 19. Jahrhunderts setzte sich die Schreibweise Weesenstein durch (1850 auch amtlich).
Es ist wahrscheinlich, dass Schloss und das umliegende Land um 1275 gemeinsam mit Rabenau als Mitgift der Tochter des Burggrafen Meinhers III. von Meißen in die Ehe mit Burggraf Otto dem Älteren von Dohna eingebracht wurde und somit in den Besitz der Donins gelangte.
Gottfried Semper datiert die erste Anlage des Schlossturms in das 10. Jahrhundert, allerdings fehlt dafür jeglicher Beweis. Wahrscheinlich beruht diese Annahme auf der Vermutung, dass im 10. Jahrhundert König Heinrich I. während seiner Ostexpansion in dieser Region erste Grenzfesten anlegen ließ.
Bei Dohna gabelte sich der Straßenzug nach Böhmen in einen östlichen Weg über Berggießhübel und Peterswald (Kulmer Steig, Königsweg) und einen westlichen Weg über das Müglitztal nach Burkhardswalde, Liebstadt, Breitenau und Fürstenwalde. Dabei ist nicht überliefert, welche dieser Routen z. B. während der Heereszüge Kaiser Heinrichs III. (1040), Wiprechts von Groitzsch (1107) oder Kaiser Lothars III. (1126) genutzt worden sind. Sicher ist jedoch, dass der Weg über Weesenstein seit dem 13. Jahrhundert als Handelsweg bevorzugt genutzt wurde, was die Entstehung von Schloss Weesenstein in dieser Zeit begründen würde.
In der Dohnaischen Fehde (1389 bis 1402) hat auch Schloss Weesenstein sehr gelitten. Noch 1405 musste es durch einen Heerzug von Günther von Bünau und Otto Pflugk für die Wettiner erobert werden.
Die wettinischen Markgrafen belehnten Günther von Bünau 1406 für seine Unterstützung gegen die Dohnaer Burggrafen unter anderen auch mit Weesenstein. Im Vertrag von Eger vom 25. April 1459 wird Weesenstein formal als Erbe der Krone von Böhmen bezeichnet. Um weitere Konflikte zu vermeiden, verzichtete König Georg von Böhmen auf weitere Ansprüche. Die Oberlehnshoheit blieb aber „de jure“ bestehen und erlosch erst 1809. Immerhin bis 1772 blieb Weesenstein im Besitz der Familie von Bünau (wenn auch in wechselnden Familienlinien – siehe unten).
Nach der Dohnaischen Fehde war der Hussiteneinfall um 1429 die nächste kriegerische Zeit, die Weesenstein mit Plünderungen und Zerstörungen betraf. Heinrich (I.) von Bünau gelang es recht schnell, diese Schäden zu beseitigen. Allerdings galt er bei seinen Nachbarn als ausgesprochen streitsüchtig, was zu vielen Beschwerden führte. Sogar die Geistlichkeit führte beim Bischof zu Meißen Beschwerde, ohne dass dieser abgeholfen werden konnte. Dadurch wurde das gerade tagende Basler Konzil mit dieser Angelegenheit befasst und Heinrich von Bünau als frevelhafter Beschädiger des meißnischen Klerus mit dem Kirchenbann belegt. Da keine weiteren Zeugnisse zu diesem Geschehen belegt sind, wurde wohl doch ein Vergleich gefunden.
Die Lehnbriefe aus dieser und der späteren Zeit weisen die Besitzer von Weesenstein (hauptsächlich die Familie von Bünau) auch als Besitzer einer Vielzahl von Dörfern, Diensten usw. aus. Dazu gehörten Schloss und Stadt Liebstadt, Burkhardswalde, Falkenhain, Nentmannsdorf, Friedrichswalde, Borna usw. bis hin zu Anteilen an Gottleuba und den dortigen Bergwerken und viele weitere Besitzungen im Leipziger Raum und in Thüringen. Dieser Besitz wurde je nach Bedarf erweitert oder auch verkauft.
Am erfolgreichsten in diesem Zusammenhang war wohl Rudolf (II.) von Bünau (1486 bis 1543). Obwohl er als einer von sieben Geschwistern nur das Stammschloss mit den umliegenden Dörfern erhielt, erweiterte er den Besitz um Lauenstein (Schloss und Stadt), Falkenhain, Burkhardswalde, Biensdorf, Röhrsdorf, Ober-Meusegast, Seitenhain, Luga, Seidewitz, Friedrichswalde, Hausdorf, Teile von Gottleuba, Zitzschewig und Dohna, Hosterwitz, Laubegast, Zschachwitz sowie um eine Reihe verschiedener Rechte (z. B: Fischerei). Für 39.000 Gulden erwarb er schließlich 1534 die böhmische Herrschaft Tetschen (Děčín).
Am 2. April 1504 erhielt Weesenstein von Bischof Johann VI. von Meißen das Recht, in der im selben Jahr gegründeten Schlosskapelle Gottesdienste für die Herrschaft und die Dienerschaft abzuhalten. Damit bildete das Schloss eine eigene Parochie, die immerhin bis 1870 bestand. Anfangs wurden die geistlichen Verrichtungen vom Pfarrer von Dohna wahrgenommen. 1517 genehmigte Papst Leo X. die Anstellung eines Schlossgeistlichen, der unter der Kollatur des Schlossherrn stand.
In der Reformationszeit versuchten die katholisch gesinnten Schlossherrn sich den lutherischen Bestrebungen in Sachsen zu widersetzen. Erst mit dem protestantisch gesinnten Herzog Moritz von Sachsen (1541 bis 1553) mussten Rudolf (II.) und Heinrich (II.) von Bünau ihren Widerstand aufgeben.
Im Dreißigjährigen Krieg, besonders in den Jahren 1631 bis 1643, wurde Weesenstein durch die plündernde schwedische Soldateska schwer verwüstet. Der Höhepunkt des Elends wurde 1639 erreicht, als die Schweden über mehrere Monate die Umgebung von Pirna brandschatzten.
Mit dem Übergang der Herrschaft Weesenstein auf die Familie von Uckermann kam es verstärkt zu Streitereien und gelegentlich zu Gewalttätigkeiten mit den Gutsuntertanen. Dies führte schließlich 1775 zu einem offenen Aufruhr, da sich die Bauern durch die ihnen aufgebürdeten Frondienste übermäßig beschwert glaubten.
Auch zu Beginn des Siebenjährigen Krieges (1756) wurde Weesenstein durch sächsische und preußische Truppen und in den Napoleonischen Kriegen besonders im Jahr 1813 durch Franzosen, Österreicher und Russen schwer heimgesucht.
Nach den Freiheitskriegen war Weesenstein oft Schauplatz glänzender Feste und gelangte so auch in den Blickwinkel der königlichen Familie. 1830 kaufte schließlich König Anton der Gütige das Schloss. Nachdem 1838 Prinz Johann, der spätere König, Weesenstein übernommen hatte, verweilte er sehr oft in diesem Schloss. So entstanden hier auch wesentliche Teile seiner Übersetzung von Dantes „Göttlicher Komödie“. 1870 genehmigte er die Vereinigung der Schloss- und der nach Dohna eingepfarrten Dorfgemeinde zu einer einheitlichen Parochie. Die neue Gemeinde durfte die Schlosskirche für die Gottesdienste und die sonstigen geistlichen Amtshandlungen nutzen. Auch erhielt sie einen eigenen Friedhof. Die Kollatur wurde dem jeweiligen Besitzer des Schlosses übertragen. Heute gehört die Schlosskapelle zu dem Pfarrbezirk Burkhardswalde. Es finden regelmäßig Andachten und Konzerte statt.
Nach dem Ersten Weltkrieg gelangte das Schloss in bürgerliche Hände und 1933 schließlich in den Besitz des Landesvereins Sächsischer Heimatschutz. Dieser richtete im Schloss ein erstes Museum ein.
Im Zweiten Weltkrieg diente Weesenstein als ein Hauptdepot für ca. 450.000 Kunstschätze aus Dresdner Museen (z. B. aus dem Kupferstichkabinett, der Gemäldegalerie und der Porzellansammlung). Durch den Einbau entsprechender Sicherungstechniken sowie die Betreuung durch Mitarbeiter der Dresdener Kunstsammlungen konnte das Schloss den Krieg gut überstehen. Das Schloss war auch Sitz des „Sonderbeauftragten des Führers“ für das Führermuseum Linz.
Nach dem Krieg wird der Landesverein Sächsischer Heimatschutz enteignet. Zwar weder verboten noch aufgelöst, verlor der Verein seine Arbeitsfähigkeit. Das Schloss, das sich in seinem Besitz befand, übernahm zunächst das Land Sachsen, später die Dresdner Kunstsammlungen und schließlich die Gemeinde Weesenstein.
Von 1945 bis 1950 diente das Schloss als Notunterkunft für ausgebombte Dresdener und Vertriebene aus den deutschen Ostgebieten. Unter anderem lebte und arbeitete von 1946 bis 1948 auf dem Schloss Walter Timmling (1897–1948). Ca. 40 Bilder des Dresdener Malers der Neuen Sachlichkeit befinden sich heute in den Sammlungen des Schlosses Weesenstein.
Das Museum öffnete wieder 1952. Im zunehmenden Maße, besonders seit Mitte der 1970er Jahre, fehlten jedoch die Mittel für notwendige Sanierungsarbeiten. Erst seit der Wiedervereinigung werden durch den Freistaat Sachsen wieder Mittel für umfangreiche Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten zur Verfügung gestellt. Diese konnten bis zum Frühjahr 2015 in weiten Teilen abgeschlossen werden. Insgesamt investierte der Freistaat Sachsen zwischen 1991 und 2015 etwa 27 Millionen € in die Sanierung und bauliche Erhaltung von Schloss Weesenstein. Im Zuge der Sanierung wurden u.a. wertvolle Wandmalereien und Raumausmalungen aus dem 15. und 16. Jahrhundert entdeckt und den Besuchern zugänglich gemacht.
Die Jahrhundertflut im August 2002 wütete in der Gemeinde Weesenstein besonders heftig und vernichtete u. a. auch den Schlossgarten vollständig. Der schlossnahe Teil war schon seit 2003 wieder begehbar. Der übrige Teil konnte im Frühjahr 2007 fertiggestellt werden.
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