Neues Schloss (Meersburg)
Tübingen Baden-Württemberg Germany
castle, chateau
Neues Schloss (Meersburg)
Tübingen Baden-Württemberg Germany
castle, chateau
The Neues Schloss Meersburg (New Castle in Meersburg) is located in Meersburg near Lake Constance in Baden-Württemberg, Germany
Das Neue Schloss Meersburg war ab 1750 bis zur Aufhebung des Bistums 1803 die Residenz der Fürstbischöfe von Konstanz
Previous names
Neues Schloss (Meersburg), Neues Schloss (Meersburg)
Description
The Neues Schloss Meersburg (New Castle in Meersburg) is located in Meersburg near Lake Constance in Baden-Württemberg, Germany. From its construction in 1750 until the bishopric was dissolved in 1803 it was the seat of the Prince-Bishop of Constance. Construction began in 1710 under Bishop Johann Franz II. von Stauffenberg, with Christoph Gessinger designing and supervising the work. It would be two years later in 1712 that the project was finished. The building was, however, a bit unfinished as a symbol of the power of the bishop. The upper story contained a number of apartments for visiting nobles and church leaders as the residence of a Prince-Bishop should, but it lacked a grand staircase and other trappings of wealth and power. When Hugo Damian von Schönborn, who was already Bishop of Speyer and had already built Schloss Bruchsal there, took over the seat at Meersburg in 1740 he wanted to improve the Neues Schloss. He brought in the master builder Johann Georg Stahl from Bruchsal to turn the Schloss into a more impressive and elegant building. Following plans from Balthasar Neumann, Johann built an impressive staircase and decorated the castle. From 1741 until 1743 the castle chapel was added, based on plans from Balthasar Neumann. The art and statues are the work of the fresco painter Gottfried Bernhard Göz from Augsburg (1708–1774) and the sculptor Joseph Anton Feuchtmayer (1696–1770). By 1759 the Prince-Bishop Cardinal Franz Konrad von Rodt had the castle renovated under the direction of the master builder Franz Anton Bagnatos. The already dilapidated stairway had to be restored. The baroque facade of the castle was redone in the Rococo style, with enlarged windows, additional decoration around the windows and new gables. The interior decoration is the work of the Mainz artist Giuseppe Appiani (c. 1705–1786) and the sculptor Carlo Luca Pozzi (1735–1803). Among the paintings by Appiani are two enormous paintings over the Grand Staircase Verherrlichung des Fürstbischofs und des Hochstift (English:Glorification of the Prince-Bishops and the Diocese) from 1761 and over the ballroom Die Verehrung der göttlichen Vorsehun (English: The worship of the divine providence) from 1762. Due to the Secularization in 1803, the Neues Schloss was the seat of the Prince-Bishops of Constance for only about 50 years. During the 19th century and until 1955 the Schloss served as a school for girls, a local prison, a sailors' school, a secondary school and from 1865–1937 as the Baden Institution for Deaf-mutes, which moved to Gengenbach after 1937. Following World War II it was used as barracks for French troops. Today the castle is home to several museums. In addition to the Town Gallery (Städtische Galerie) and the Dornier Museum, which take up the 2nd floor, the New Palace is also home to the Palace Museum of the Prince Bishops (Fürstbischöfliche Schlossmuseum) on the 3rd floor. It offers the opportunity to view the residential and representation rooms of the prince bishops refurnished with contemporary appointments from that age. The castle is located on a hill over the Lake Constance. In the rear of the castle is a garden terrace with an excellent view of the lower city, the ferry port and the Swiss coast of Lake Constance. Access to the terrace is on the ground floor of the castle or through a staircase located near the bridge to the Burg Meersburg, which is closed by a wrought iron gate. On the city side there is a large plaza, the Schlossplatz. In the middle of the castle facade, there is a large clock with the god of time, Chronos. On the left side of the castle is the entrance to the castle chapel which is currently used by the Evangelical Church in Baden.
Das Neue Schloss Meersburg war ab 1750 bis zur Aufhebung des Bistums 1803 die Residenz der Fürstbischöfe von Konstanz. 1710 wurde unter Bischof Johann Franz Schenk von Stauffenberg durch den Baumeister Chr. Gessinger mit dem Bau am „Neuen Bau“ begonnen. Der Rohbau, der schon die späteren Ausmaße zeigte, wurde bis 1712 fertiggestellt. In der Folgezeit unterblieb allerdings der repräsentative Ausbau, das Gebäude wurde als Kanzleigebäude verwendet. Es enthielt zwar bereits im Obergeschoss die Folge von repräsentativen Appartements, die für eine fürstliche Residenz unabdingbar waren, allerdings war seltsamerweise der Bau eines ebenso repräsentativen Treppenhauses unterblieben. Mit dem Regierungsantritt Kardinal Damian Hugos von Schönborn, der bereits Bischof in Speyer war und dort das Bruchsaler Schloss hatte erbauen lassen, wurde ab 1740 das bestehende Gebäude den Erfordernissen einer Residenz angepasst, indem der Baumeister Johann Georg Stahl aus Bruchsal nach Plänen von Balthasar Neumann ein repräsentatives Treppenhaus hinzufügte. 1741 bis 1743 folgte der Einbau der Schlosskapelle, ebenfalls nach dem Entwurf von Balthasar Neumann, die Ausstattung ist das Werk des Freskenmalers Gottfried Bernhard Göz aus Augsburg (1708–1774) und des Stuckateurs Joseph Anton Feuchtmayer (1696–1770). Ab 1759–1762 wurde durch Fürstbischof Kardinal Franz Konrad von Rodt unter der Leitung Franz Anton Bagnatos als Baumeister erneut umgebaut: Die baufällige Treppe musste erneuert werden, die barocke Fassade zum Schlossplatz erhielt durch Vergrößerung der Fenster und Stuckierung der Fenster-Umrahmungen sowie durch Neugestaltung der geschwungenen Giebel-Aufsätze ein zeitgemäßeres Erscheinungsbild im Stil des Rokoko. Im Jahr 1763 wurde eine Hauptwache gebaut. Die Innenausstattung des Schlosses ist das Werk des kurmainzischen Hofmalers Giuseppe Appiani (1706–1785) und des Stuckateurs Carlo Luca Pozzi (1734–1812). Von Appiani stammen das Deckenbild im Treppenhaus „Verherrlichung des Fürstbischofs und des Hochstifts“ (1761) und im Festsaal „Die Verehrung der göttlichen Vorsehung“ (1762). Das Schloss hat nach Süden zur Seeseite hin eine Barockfassade. Davor liegt die Gartenterrasse, von der man einen guten Blick auf die Stadt, den Fähr- und Schiffsbetrieb sowie das schweizerische Ufer des Bodensees hat. Die Terrasse ist vom Erdgeschoss des Schlosses aus zu erreichen, aber auch durch einen seitlichen Treppen-Aufgang, der mit einem schmiedeeisernen Tor verziert ist. Dieser befindet sich kurz vor der Eingangsbrücke zum Alten Schloss und ist in architektonischer Trompe-l’œil-Manier gestaltet: Nur die linke Treppe führt zur Terrasse. Leicht unterhalb der Gartenterrasse befindet sich, noch auf dem Molassefelsen über der Unterstadt, ein nahezu ovales Teehaus, das dem Publikum nur bei Sonderführungen zugänglich ist, mit dem Sinnspruch: Omnia Tempus habent (Alles hat seine Zeit). Auf der nördlichen Seite zur Oberstadt hin befindet sich der Schlossplatz mit der ehemaligen Hauptwache. In der Mitte der Rokoko-Schlossfassade ist eine Uhr, die von einer weißen Rokoko-Ornamentik eingerahmt ist. Links sind symbolhaft Sanduhr und Sense abgebildet, rechts der Gott der Zeit, Chronos. An der linken Seite des Schlosses ist der Eingang zur heute evangelisch genutzten Schlosskapelle. Wegen der Säkularisation wurde das Schloss nur rund 50 Jahre von den Konstanzer Fürstbischöfen genutzt und ging 1802/1803 an das Land Baden über. Im Jahr 1806 diente es französischen Truppen als Unterkunft, 1838 bis 1843 als Fräulein-Institut, 1938 als badisches Amtsgefängnis, 1863 als Seemannsschule und von 1865 bis 1937 als Badische Taubstummenanstalt, die aus Pforzheim zuzog. Wegen der Einquartierung der Reichsfinanzschule in das Seminargebäude wurde die dortige Aufbaurealschule 1937 ins Neue Schloss verlegt. Die Badische Taubstummenanstalt, die 1865 von Pforzheim ins Neue Schloss in Meersburg verlegt wurde, musste 1937 weichen. Nachdem bereits seit Beginn der nationalsozialistischen Zeit etwa ein Drittel der Schüler als „schwachsinnig“ gebrandmarkt und der Schule verwiesen, weitere wegen des Erbgesundheitsgesetzes sterilisiert wurden, kam der Rest der Schüler 1937 in ihre Heimatorte zurück. Nach Renovierung der Gebäude nahm die ehemalige Benediktinerabtei in Gengenbach die „Staatliche Gehörlosenschule mit Heim“ von Januar 1939 bis 1944 auf. Die Gehörlosenschule Südbaden zog dann 1970/1971 nach Stegen bei Freiburg. Von 1937 bis 1945 wurde im Neuen Schloss die „Bodenseeschule Meersburg“, Oberschule für Jungen in Aufbauform, also die frühere Aufbaurealschule, untergebracht. Von 1945 bis 1955 fanden im Neuen Schloss französische Truppen Unterkunft (siehe französische Besatzungszone). Im Jahr 1955 übernahm das Land Baden-Württemberg das Neue Schloss Meersburg. Es wird von der Einrichtung Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg betreut und ist als Museum für Besichtigungen geöffnet. Im zweiten Obergeschoss befinden sich die ehemals fürstlichen Privat- und Repräsentationsräume. Gezeigt werden ferner Gebrauchsgegenstände zur Jagd und zur Musik, das „Fürstbischöfliche Naturalienkabinett“ und das Herrschaftsgebiet der Fürstbischöfe von Konstanz.
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