Schloss Heiligenberg (Jugenheim)
Darmstadt Hessen Germany
castle, chateau
Schloss Heiligenberg (Jugenheim)
Darmstadt Hessen Germany
castle, chateau
Schloss Heiligenberg is a castle to the east of Jugenheim, part of Seeheim-Jugenheim, about 12 kilometres to the south of Darmstadt
Schloss Heiligenberg steht östlich von Jugenheim, einem Ortsteil von Seeheim-Jugenheim, etwa zwölf Kilometer südlich von Darmstadt, direkt östlich des Heiligenberges (209 m ü
Previous names
Schloss Heiligenberg (Jugenheim), Schloss Heiligenberg (Jugenheim)
Description
Schloss Heiligenberg is a castle to the east of Jugenheim, part of Seeheim-Jugenheim, about 12 kilometres to the south of Darmstadt. It is built on the Heiligenberg, with panoramic views of the Rhineland as far as the Palatinate. It is now the headquarters of the Amtes für Lehrerbildung, though its 'Gartensaal' is occasionally used for concerts and art exhibitions. At the start of the nineteenth century a castle was built on the Heiligenberg. Grand Duchess Wilhelmine of Hesse-Darmstadt and her son, Prince Alexander of Hesse-Darmstadt, added an extension designed by Georg Moller in 1862–1867 . Alexander (1823–1888), third son of Grand Duke Louis II of Hesse-Darmstadt, from 1852 onwards mainly lived in Darmstadt or at the Schloss Heiligenberg, at least when he was not on campaign. On 28 October 1851 he entered a morganatic marriage with countess Julia Hauke, a lady in waiting to his sister, Tsarina Maria Alexandrovna of Russia. Alexander and Julia were the founders of the Battenberg/Mountbatten line. Due to the family's wide-ranging royal connections, until 1914 the Schloss regularly hosted the Russian Tsar and his family as well as many other kings, princes and diplomats.
Schloss Heiligenberg steht östlich von Jugenheim, einem Ortsteil von Seeheim-Jugenheim, etwa zwölf Kilometer südlich von Darmstadt, direkt östlich des Heiligenberges (209 m ü. NHN), von dem man einen weiten Blick über die Rheinebene von der Pfalz bis hinüber zum Taunus hat. Nach der Säkularisierung 1803 und der Klärung von ausstehenden Pachten der Herren von Hausen gelangte der seit 1769 endlich wieder landwirtschaftlich genutzte Heiligenberg 1811 in den Besitz des hessischen Hofkammerrats August Konrad Hofmann, der zwischen 1813 und 1816 am Fuße des späteren Marienberges einen landwirtschaftlichen Gutshof errichten ließ. Möglicherweise war bereits an diesen Planungen der Architekt und Darmstädter Hofbaudirektor Georg Moller beteiligt. Bei diesen Baumaßnahmen wurde gezielt auch nach Spuren älterer Besiedelung des Terrains Ausschau gehalten, was jedoch ohne Befund blieb und spätere Spekulationen über fränkische Gutshöfe an dieser Stelle damals schon ad absurdum führte. Hofmann verkaufte das Gut 1827 an die damalige Erbgroßherzogin Wilhelmine von Hessen und bei Rhein, die es als Sommersitz nutzte. Als ihr Mann Ludwig nach dem Tod seines Vaters Großherzog wurde, standen ihr nun größere finanzielle Mittel zur Verfügung, mit denen sie das Gut durch Georg Moller ab etwa 1831 zu einem Schloss ausbauen ließ. Später wurde Schloss Heiligenberg durch den drittgeborenen Sohn des großherzoglichen Paars, Prinz Alexander von Hessen und bei Rhein, und seine morganatische Ehefrau Fürstin Julia von Battenberg bewohnt, die es ab 1862 die nächsten fünf Jahre und dann weiter bis 1886 mehrmals aus- und umbauten – offenbar nach bereits 1846 entstandenen Plänen des inzwischen verstorbenen Georg Moller. Alexander und Julia wurden die Begründer des Adelsgeschlechts Battenberg / Mountbatten. Auf Grund der weitreichenden dynastischen Verbindungen der Familie war das Schloss bis 1914 Mittelpunkt regelmäßiger Besuche des russischen Zarenpaars und Treffpunkt von Königen, Fürsten und Diplomaten. Die älteste Tochter der beiden, die 1852 in Straßburg geborene Prinzessin Marie Karoline von Battenberg, spätere Fürstin von Erbach-Schönberg schildert im ersten Band ihrer dreibändigen Autobiographie "Entscheidende Jahre" recht anschaulich das Leben auf dem Heiligenberg in dieser Zeit, Besuche von Großfürsten und Kaisern oder der Einweihung des goldenen Kreuzes - aber auch den baulichen Wandel, den sie teilweise bedauerte. 1920 verkaufte Alexanders Sohn Prinz Ludwig Alexander von Battenberg (seit 1917 Louis Mountbatten, 1. Marquess of Milford Haven), nach seiner Entlassung aus der Royal Navy 1918 in finanzielle Schwierigkeiten geraten, das Schloss an zwei Investoren: Geheimrat Dr. Theodor Görges aus Berlin und seinen Schwiegersohn Heinrich Prinz von Hohenleuben bevor Mitte der 1930er Jahre angeblich zum Ausgleich von Steuerschulden der schon gleichgeschaltete hessische Staat Eigentümer wurde: zuerst als nationalsozialistische BDM Gauführerinnen- und Hauswirtschaftsschule genutzt, diente das Schloss bis Kriegsende als Ersatzlazarett. Nach dem Zweiten Weltkrieg und einem Umbau des Inneren beherbergte die Anlage jahrzehntelang verschiedene Fachschulen und Institutionen, zuletzt war es bis 2011 Sitz des Amtes für Lehrerbildung. Seit 2012 ist im Schloss ein Trauzimmer der Gemeinde Seeheim-Jugenheim eingerichtet. Der Gartensaal und der Schlosshof werden regelmäßig für Kunstausstellungen und Konzerte genutzt. Eine Stiftung hat das Schloss 2012 im Sinne der Denkmalpflege für Kunst und Kultur übernommen. Seit 2014 wird hier auch die "Juremer Kerb" eröffnet, 2015 fand zum ersten Mal ein Weihnachtsmarkt im Schlosshof statt. Die das Schloss umgebende Parkanlage wird erst seit wenigen Jahren wieder Landschaftsgärtnerisch betreut, doch hat die Stiftung Heiligenberg Jugenheim ein Parkpflegewerk erstellen lassen, das sukzessiv umgesetzt wird. Noch immer kann der Besucher die stattliche Weihrauchzeder (Calocedrus) vor dem Hauptgebäude oder den Mammutbaum (Sequoioideae) am Teich kaum übersehen, auch andere bis heute exotische Pflanzen kann das geübte Auge auf dem Heiligenberg erkennen. Stück für Stück wird im Umfeld die ehemalige Parkgestaltung wieder sichtbar. Der ursprüngliche Park überspannte eine viel größere Fläche als heute erkennbar, war viel offener gestaltet und ging fließend in die ihn umgebende Landschaft der nördlichen Bergstraße über. Die Klosterruine Heiligenberg: In unmittelbarer Umgebung befinden sich die Reste des kleinen Klosters, das vermutlich als Eigenkloster der Herren von Bickenbach zur Versorgung unverheirateter voder verwitweter weiblicher Familienangehörigen spätestens Anfang des 12. Jahrhunderts errichtet wurde. 1413 hob der Mainzer Erzbischof Johann von Nassau-Wiesbaden-Idstein das Nonnenkloster auf, schlug es dem Kloster Lorsch zu, das ab jetzt den Pfarrer im Kloster besoldete und vermutlich auch Mönche hier einquartierte. Das Kloster wurde mindestens noch ein Jahrhundert lang benutzt - wie ein Regest von 1493 im Staatsarchiv Darmstadt beweist, in dem ein Eberhard Scheubel als Pfarrer im Kloster Heiligenberg bestellt wird. Nach Einzug der Reformation in der Grafschaft Erbach 1544, spätestens aber nach dem Dreißigjährigen Krieg setzte der Verfall der Klostergebäude ein. In der Folge kam es zu einigen Raubgrabungen, der Heiligenberg verwilderte. Centlinde: Direkt daneben steht die Centlinde, die früher auf etwa 1000 Jahre, heute eher auf rund 800 Jahre geschätzt wird. Vom 13. bis 16. Jahrhundert tagte hier das Centgericht. Das Wahrzeichen Jugenheims, das Goldene Kreuz, wurde 1866 zum Gedenken an die vormalige Bewohnerin Großherzogin Wilhelmine errichtet und von ihren vier Kindern am 28. Mai 1866 (Wilhelminentag) eingeweiht. Es steht auf einem Sockel aus schwarzem Syenit und ist etwa achteinhalb Meter hoch. Mit seiner Blattvergoldung ist es von weitem aus der Rheinebene zu sehen. Neben dem Kreuz steht das 1894 fertiggestellte Mausoleum der Familie von Battenberg. Es wurde für Prinz Alexander († 1888) und seine Frau Julia († 1895) errichtet. Nach der Umbettung der beiden in eine gemauerte Gruft unter der Begräbnisstätte vor dem goldenen Kreuz im Jahre 1902 wurde das Mausoleum zur Gedächtniskapelle des Hauses Battenberg umgewidmet. Auf dem Grab befindet sich auch ein Gedenkstein für ihren Enkel Louis Mountbatten, der 1979 von der IRA ermordet wurde. Kreuz, Mausoleum und Centlinde sind nur nach Voranmeldung zu besichtigen.
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