Schloss Hohenburg
Oberbayern Bayern Germany
castle, chateau
Schloss Hohenburg (Lenggries)
Oberbayern Bayern Germany
castle, chateau
Schloss Hohenburg is a Baroque schloss (palace) in Lenggries, Bavaria, Germany
Schloss Hohenburg liegt nahe dem Ort Lenggries im Isarwinkel
Previous names
Schloss Hohenburg, Schloss Hohenburg (Lenggries)
Description
Schloss Hohenburg is a Baroque schloss (palace) in Lenggries, Bavaria, Germany. Count Ferdinand Joseph von Herwarth had the palace built in classical Baroque style in 1712–18 to replace the medieval Hohenburg, which had been destroyed by fire in 1707 while occupied by Austrian troops during the War of the Spanish Succession. It is located approximately 300 metres (330 yd) west, at the foot of the hill on which the old castle was built; stones from the ruin were used in the construction, and also to build the Lenggries parish church, St. James (German: St. Jakob), which was completed in 1722 and in which he is buried. The main building of the palace has three storeys and a hip roof with waterspouts in the shape of dragons; the central portion has a mezzanine and the corner bays an additional half storey. There were originally three wings forming a large enclosed courtyard on the east side, of which two remain. A solid clock tower rises above the central bay facing this courtyard. The interior is sumptuously decorated with frescos, paintings, statues, ornamented pillars and chandeliers. The chapel was finished in 1722. Formal gardens in the style of Versailles were laid out by Matthias Diesel. In the early 19th century the Herwarth line died out. Schloss Hohenburg changed hands a number of times, belonging to the Zech family in 1807, the Kramer family in 1817 and the Taufkirchen family in 1833. In 1836 it and the accompanying large feudal estate were bought by Prince Carl of Leiningen (1804 – 1856), half-brother to Queen Victoria through his mother, Princess Victoria of Saxe-Coburg-Saalfeld, who remarried to Prince Edward, Duke of Kent and Strathearn after the death of her first husband, Prince Emich Carl of Leiningen. He had changes made to the exterior of the palace, redecorated several rooms, and converted the Baroque garden to a park in the English style. He was also an enthusiastic huntsman and developed an extensive hunting preserve at Lenggries. He built the Gothic Waldleiningen Castle in the Odenwald at the same time. In 1857, after Prince Carl's death, the palace and estate were bought for only 32,000 guilders by Baron Carl von Eichthal, son of Baron Simon von Eichthal (born Seligmann), a banker who had financed art purchases by the future King Ludwig I of Bavaria and Bavarian loans to Greece and co-founded the Bayerische Hypotheken- und Wechselbank and several Bavarian railway companies. Carl von Eichthal bought the secularised Abbey of St. Blaise in the Black Forest and manufactured munitions and cotton there. In 1887 the estate belonging to Schloss Hohenburg encompassed 3,295 hectares (8,140 acres) and included an inn and other businesses in Lenggries, 150 farm animals, chiefly dairy cattle, cheese manufacturing and a brewery. The palace and its large hunting preserve were bought in February 1870 by Adolphe of Nassau-Weilburg, who had lost his throne as Duke of Nassau to the Prussians in 1866 and had since been wandering between relatives' residences and looking for a hunting preserve. On 9 December 1890 he was sworn in as Grand Duke of Luxembourg and Schloss Hohenburg became his summer residence. He died there in 1905, and his son, William IV, spent increasing amounts of time there as his illness worsened. Following her service as regent before their daughter Marie-Adélaïde came of age, the palace then became the residence of his widow, Marie Anne of Portugal, until she and the remainder of the grand ducal family left for exile in the United States on 24 September 1939 following the outbreak of World War II. After the war the US General George S. Patton returned the property to the Grand Duchess Charlotte and the Grand Duchy. In 1953 the Fürth industrialist Max Grundig bought the Hohenburg estate, and on 3 October that year donated the palace to the sisters of the Ursuline Convent of St. Joseph in Landshut, who opened a middle school, housekeeping training school and boarding school for girls there. The Catholic Archdiocese of Munich and Freising took over the schools in 1990, and the nuns returned to Landshut in 2003; the property remains the site of two girls' schools, a gymnasium and a realschule. From 2007 to 2011 a specialist secondary school for social careers also operated there. The estate is now used for raising trout.
Schloss Hohenburg liegt nahe dem Ort Lenggries im Isarwinkel. Bereits seit dem 11. Jahrhundert gab es bei Lenggries die mächtige Burg Hohenburg, von wo jahrhundertelang die Geschicke des Isarwinkels geleitet wurden. Seit 1566 war diese Burg im Besitz der Augsburger Adelsfamilie und Patrizier Herwarth. Während des Bayerischen Volksaufstandes von 1705 stand die stolze Veste im Zentrum dieser Erhebung, anschließend, im Spanischen Erbfolgekrieg wurde die Burg von österreichischen Soldaten besetzt. Am 21. Juli 1707 ging die Burg, unter bis heute ungeklärten Umständen, in Flammen auf und wurde in der Feuersbrunst zerstört (Genaueres zur Burg im Hauptartikel Hohenburg (Lenggries)). Graf Ferdinand Joseph von Herwarth, der zu dem Zeitpunkt Herr der Burg war, entschloss sich daher nun, etwa 300 m unterhalb der alten Burg ein Schloss im klassischen Barockstil errichten zu lassen. Fünf Jahre später, von 1712 bis 1718 entstand so dieses opulente Schloss Hohenburg, wobei Teile der alten Burg abgetragen und im neuen Schloss verbaut wurden. 1718 war das Gebäude vollendet, so wie es noch heute zu erblicken ist. Der prächtige Schlossgarten nach Versailler Muster wurde von Matthias Diesel angelegt. Der Graf machte sich darüber hinaus verdient. Er sorgte für den Bau der neuen Lenggrieser Pfarrkirche St. Jacob (fertiggestellt 1722), wo er in der Gruft auch zur letzten Ruhe gebettet liegt. Darüber hinaus legte er den Kalvarienberg an und errichtete eine neue Brücke über die Isar. Das Schloss besitzt neben dem großen Hauptbau zwei Flügel. Einst waren es drei Flügel gewesen, die nach Osten hin einen großen geschlossenen Hof bildeten. Der eigentliche Wohnbau, ein langgestreckter Bau mit Walmdächern umfasst drei Geschosse mit einem Mezzanin im Mittelabschnitt, die Eckrisalite sind aufgrund eines weiteren Halbgeschosses nochmals höher. Über dem hofseitigen Hofrisalit mit dem Treppenhaus sitzt ein kräftiger, mauerhafter Glockenturm. Sehenswert sind die Schlosskapelle, die 1722 entstand, der ehemalige Jagdsaal und die opulenten Treppenhäuser. In vielen Räumen des Schlosses finden sich pracht- und wertvolle Fresken, Gemälde, Statuen, Säulen und Kronleuchter. Beachtenswert sind auch die drachenartigen Wasserspeier am Dach des Schlosses. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts erlosch das Geschlecht Herwarth und das Schloss wechselte einige Jahre lang den Besitzer. Ab 1807 war es im Besitz von Zech, ab 1817 von Kramer und ab 1833 von Taufkirchen. Schließlich erwarb 1836 Fürst Karl Emich zu Leiningen (* 1804, † 1856) das Schloss nebst umfangreichem Grundbesitz. Er war der letzte Hofmarksherr und ließ das Schloss außen leicht verändern, mehrere Zimmer und Säle neu ausstatten und den Barockgarten im englischen Stil umgestalten. Er war zudem begeisterter Jäger und baute sich hier ein umfangreiches Jagdrevier auf. Fast zeitgleich ließ er im Odenwald das neugotische Schloss Waldleiningen erbauen. Seine Mutter Victoire von Sachsen-Coburg-Saalfeld war in zweiter Ehe, nach dem Tod seines Vaters Emich Carl Fürst zu Leiningen im Jahr 1814, mit Eduard August, Herzog von Kent und Strathearn verheiratet, deren einziges Kind die spätere Königin Victoria war. Somit war der neue Eigentümer ein Halbbruder der Queen Victoria. 1857 erwarb Freiherr Carl von Eichthal das inzwischen arg heruntergekommene Schloss Hohenburg für nur 32.000 Gulden. Sein Vater war Simon Aron Freiherr von Eichthal (vormals Seligmann). Letzterer finanzierte unter anderem die Kunstkäufe des Kronprinzen Ludwig und vermittelte bayerische Staatsanleihen an Griechenland. Er war 1834 einer der Gründer der Bayerischen Hypotheken- und Wechselbank und Mitbegründer zahlreicher Eisenbahn-AGs im Königreich Bayern. Der ebenfalls geadelte Sohn Carl kaufte das säkularisierte Kloster St. Blasien im Schwarzwald und betrieb dort eine Munitionsfabrik und eine Baumwollspinnerei. Die Familie galt damals als die begütertste Familie im Großherzogtum Baden. Im Jahr 1870 kaufte der, 1866 von den Preußen aus seinem Herzogtum Nassau vertriebene, Herzog Adolf von Nassau-Weilburg das Schloss und das umfangreiche umliegende Jagdgelände. Seit 1866 zog Adolf rastlos von Verwandten zu Verwandten, bereiste vorzugsweise Südeuropa, unterschrieb einen Pachtvertrag für ein großes Jagdgebiet in Mittenwald, bis ihm zufällig dieses Objekt angeboten wurde. Am 26. Februar 1870 unterschrieb er den Kaufvertrag. Am 9. Dezember 1890 legte Adolf von Nassau-Weilburg seinen Eid als Großherzog von Luxemburg ab, und das Schloss Hohenburg wurde seine ständige Sommerresidenz. Erst rund 83 Jahre später wurde das Schloss weiterverkauft, bis dahin nur vererbt. Der noch als Erbprinz von Nassau 1852 auf Schloss Biebrich bei Wiesbaden geborene Wilhelm wurde bereits 1902 als Erbgroßherzog von Luxemburg mit der Ausübung der Amtsgeschäfte beauftragt und wurde nach dem Tod seines Vaters 1905 der fünfte Großherzog von Luxemburg. Er erkrankte schwer und zog sich immer mehr auf Schloss Hohenburg zurück. 1908 wurde seine katholische Ehefrau zur Regentin bestimmt. Nach dem Tod Wilhelm IV. am 25. Februar 1912 wurde die am 15. Juni 1894 geborene Tochter Marie-Adelheid von Nassau-Weilburg zur Thronerbin bestimmt. Die vier Monate bis zur Volljährigkeit übernahm die Witwe Wilhelms IV. die Regentschaft, bevor sie sich auf den Witwensitz Schloss Hohenburg zurückzog. Bereits in seinem Testament vom 15. Januar 1908 wurde von Wilhelm IV. ausdrücklich Schloss Hohenburg zum Witwensitz seiner Gattin Maria Anna do Carmo von Portugal bestimmt. Sie lebte, mit Unterbrechungen, vom Anfang des Jahrhunderts bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges in diesem Schloss. Am 24. September 1939 verließ sie Schloss Hohenburg für immer. Deutschland befand sich im Krieg mit den alliierten Streitkräften. Sie begab sich mit der ganzen großherzoglichen Familie in den Schutz der USA. In einer New Yorker Klinik verstarb sie am 31. Juli 1942 im Alter von 81 Jahren an den Folgen einer Operation. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges gab General George S. Patton das Eigentum an das Großherzogtum Luxemburg bzw. an die Großherzogin Charlotte zurück. Zeitweise war hier nun auch eine Brauerei untergebracht. Im Jahr 1953 erwarb der Fürther Unternehmer Max Grundig den gesamten Besitz Hohenburg und übergab am 3. Oktober 1953 das Schloss an die Schwestern des Ursulinenklosters St. Josef in Landshut. Der Konvent eröffnete hier eine reine Mädchenmittel- und Haushaltungsschule und ein Internat. 1990 übernahm das Erzbistum München und Freising die St. Ursula-Schulen. 2003 kehrten die Hohenburger Schwestern nach Landshut zurück, die seit 50 Jahren bestehende Schule besteht weiter. Heute befindet sich im Schloss ein Mädchengymnasium und eine Mädchen-Realschule (seit den 60er Jahren). Eine seit 2007 bestehende Fachoberschule (Sozialer Zweig) wurde 2011 wieder geschlossen.
Nearby castles