Trifels Castle
Südliche Weinstraße Rhineland-Palatinate Germany
castle, chateau
Reichsburg Trifels
Südliche Weinstraße Rhineland-Palatinate Germany
castle, chateau
Trifels Castle (German: Reichsburg Trifels) is a reconstructed medieval castle at an elevation of 500 m (1,600 ft) near the small town of Annweiler, in the Palatinate region of southwestern Germany
Die Reichsburg Trifels ist eine Felsenburg im südlichen Pfälzerwald (Rheinland-Pfalz) oberhalb der südpfälzischen Kleinstadt Annweiler
Previous names
Trifels Castle, Reichsburg Trifels
Description
Trifels Castle (German: Reichsburg Trifels) is a reconstructed medieval castle at an elevation of 500 m (1,600 ft) near the small town of Annweiler, in the Palatinate region of southwestern Germany. It is located high above the Queich valley within the Palatinate Forest on one peak of a red sandstone mountain split into three. Trifels Castle is on the peak of the Sonnenberg, and on both of the other two rock elevations there are castle ruins: Anebos Castle and Scharfenberg Castle (demotically called Münz). Trifels Castle has been gradually restored since the 19th century and today replicas of the Imperial Regalia (Reichskleinodien) of the Holy Roman Empire are on display here. It is—together with Hambach Castle—one of the most popular tourist destinations in the state of Rhineland-Palatinate. The castle in Rhenish Franconia was first mentioned in a 1081 deed of donation, when it was held by a local noble Diemar, a relative of Archbishop Siegfried I of Mainz. From him Trifels passed to the Imperial Salian dynasty. Emperor Henry V in 1113 made it a Reichsburg (Imperial Castle), rejecting the inheritance claims raised by Archbishop Adalbert of Mainz. The archbishop, allied with Henry's opponent Lothair of Supplinburg, had to spend several years of imprisonment at Trifels. Upon the death of Emperor Henry V in 1125, his nephew Duke Frederick II of Swabia made the castle a place of safekeeping for the Imperial Regalia of the Hohenstaufen emperors until in 1220 Frederick II of Hohenstaufen moved them to Waldburg Castle in Swabia. Trifels Castle is also famous as the site where Richard the Lionheart, King of England was imprisoned after he was captured by Duke Leopold V of Austria near Vienna in December 1192 on his return from the Third Crusade. Handed over to Emperor Henry VI of Hohenstaufen, a period of three weeks of captivity at Trifels from 31 March to 19 April 1193 is well documented. According to one legend, Richard was found by the trobador Blondel de Nesle, who reported the king's location to his friends; in fact, Richard's location was not a secret. Trifels Castle lost its importance with the Interregnum. After the fall of the Hohenstaufen dynasty, the castle was pledged several times. In 1330, it was mortgaged to the Electoral Palatinate. It finally fell to the Dukes of Palatinate-Simmern and Zweibrücken in 1410 and decayed after the Thirty Years' War. Deserted and derelict, the ruin served as a stone quarry, as a result of which the late-Romanesque residential building almost completely disappeared and the outer bailey for the most part. From about 1840, the Wittelsbach kings of Bavaria had the castle rebuilt. After Ludwig I of Bavaria had reconstruction plans prepared by his court architect August von Voit already in 1851, Georg von Schacky made a reconstruction drawing in 1881 and the Trifels Association (founded in 1860) had carried out structural measures in 1882, in particular the erection of the great well arch, the Munich architect Rudolf Esterer designed a monumental rebuilding project following the model of south Italian Hohenstaufen castles, initiated by the Trifels Association and born by the cultural-political ideology of the Nazi epoch. The Nazi era reconstruction in 1938-1942 and later reconstructions in 1946-1959 (residential building), 1960 (1st castellan's house), 1963-1966 (heightening of the keep), 1972-1978 (safeguarding and enclosing wall) and 1988-1989 (2nd castellan's house) utilized in part the preserved walls from the Middle Ages or those found by archaeological investigations in 1935-1937, but also in many cases rigorously ignored the original medieval findings and created essentially an architectural reinterpretation of the 20th century. The present-day castle is in large parts not true to the medieæval original. It is characterized by a large well tower outside the ring wall, linked to the castle by a bridge. The surrounding rocky landscape is a popular venue for mountaineers.
Die Reichsburg Trifels ist eine Felsenburg im südlichen Pfälzerwald (Rheinland-Pfalz) oberhalb der südpfälzischen Kleinstadt Annweiler. Im Hochmittelalter hatte sie zwei Jahrhunderte lang, von 1113 bis wahrscheinlich 1310, den Status einer Reichsburg. Sie ist ein geschütztes Kulturgut nach der Haager Konvention. Die Höhenburg auf dem 494 m hohen Sonnenberg steht auf einem dreifach gespaltenen Buntsandsteinfelsen, der 145 m lang, 40 m breit und 50 m hoch ist. Von dieser steinernen Basis stammt auch der Name der Burg, der „dreifacher Fels“ bedeutet. Beim Sonnenberg handelt es sich um einen der typischen oben abgerundeten Felsenberge des Wasgaus, der vom Südteil des Pfälzerwaldes und dem Nordteil der Vogesen gebildet wird. Der Trifels und seine beiden ruinösen Schwesterburgen Anebos und Scharfenberg (auch „Münz“), die auf zwei Bergen unmittelbar südöstlich der Reichsburg liegen, sind das Wahrzeichen von Annweiler, das sich gut 300 m unterhalb des Trifels im Tal der Queich ausbreitet. Die Gegend bietet auf engem Raum eine Anzahl weiterer Burgen, von denen vor allem die knapp 4 km entfernte Madenburg in engeren Beziehungen zum Trifels stand. In den beiden Tälern westlich und östlich der drei Burgen entspringt jeweils ein Bach. Der Bindersbach im Westen ist 1,4 km lang und entwässert 2,3 km². Der Trifelsbach im Osten ist 2,9 km lang und entwässert 2,8 km². Beide Bäche fließen nach Norden und münden in Annweiler von rechts in die Queich, einen linken Nebenfluss des Rheins. Der Trifels spielt eine teilweise herausragende Rolle in der Geschichte der Adelsgeschlechter der Salier, der Staufer, der Wittelsbacher und des Hauses Pfalz-Zweibrücken, das eine Seitenlinie der Wittelsbacher darstellte. Auf dem überwiegend nicht originalgetreu wieder aufgebauten Trifels können die Nachbildungen der Reichskleinodien des Heiligen Römischen Reiches besichtigt werden. Die Originale befinden sich im Kunsthistorischen Museum Wien; dort sind sie in der Schatzkammer der Hofburg ausgestellt. Berg und Burg zählen zu den vorrangigen touristischen Ausflugszielen in der Pfalz. Der Trifels ist dort mit über 100.000 Besuchern pro Jahr nach dem Hambacher Schloss (200.000) die am zweithäufigsten frequentierte Burg. Diese Stellung verdankt der Trifels seiner Bedeutung im Mittelalter, besonders während der Stauferzeit im 12. und 13. Jahrhundert. Die Reichsburg war damals für anderthalb Jahrhunderte Mittelpunkt historischer Ereignisse. Das größte Interesse neben den Reichskleinodien weckt noch heute die Gefangenschaft des englischen Königs Richard Löwenherz, die hinsichtlich des Trifels allerdings nur für eine Zeitspanne von drei Wochen (vom 31. März bis zum 19. April 1193) mit Sicherheit belegt ist. Nicht historisch verbürgt wird die Begebenheit in der Blondelsage erzählt. Einer weiteren Sage nach, die der bekannteren Kyffhäusersage ähnelt, soll im Trifels ein Kaiser schlafen. Nach der ältesten Version der Sage handelt es sich um Friedrich II., in jüngeren Versionen nehmen auch Friedrich Barbarossa bzw. Karl der Große diese Rolle ein. Die inhaltlich, zeitlich und lokal unterschiedlich auftretenden Versionen der Sage haben offensichtlich alle ihren Ursprung im lange vorherrschenden Volksglauben an die Rückkehr eines Friedenskaisers. Die historische Bedeutung des Trifels wurde in den 1960er Jahren innerhalb der Briefmarkenserie Deutsche Bauwerke aus zwölf Jahrhunderten zweimal gewürdigt. Der Vergleich der Abbildungen belegt, dass vor der Gestaltung der zweiten Marke der Hauptturm erhöht wurde. In seinem 2013 erschienenen Roman Die Burg der Könige greift Oliver Pötzsch die einstige Bedeutung des Trifels auf und lässt die Burg in der Zeit von Reformation und Bauernkriegen noch einmal eine Hauptrolle spielen im Kampf um die politische Vorherrschaft in Europa. Die Burg stammt vermutlich aus dem 11. Jahrhundert, 1081 wurde sie erstmals erwähnt. Damals war sie im Besitz eines Edlen namens Diemar, der im Investiturstreit auf der Seite der Kaisergegner stand. Später zog er sich ins Kloster Hirsau zurück und übertrug den Trifels dem Gegenkönig Hermann von Salm. Diemar entstammte dem Adelsgeschlecht der Reginbodonen, in dessen Hand sich unter anderem die Grafschaft im badischen Ufgau befand. In den Besitz des Trifels sowie der nahen Madenburg soll Diemar durch die Ehe mit einer Schwester des Speyerer Bischofs Johann von Kraichgau aus dem Hause der Zeisolf-Wolframe gelangt sein. Die Mutter Johanns war nach den Speyerer Annalen eine Schwester von Kaiser Heinrich IV., Diemars Frau also eine Nichte des Kaisers. Im Jahr 1112 kam es zum Streit zwischen Kaiser Heinrich V. und seinem vormaligen Freund und Kanzler, dem Mainzer Erzbischof Adalbert von Saarbrücken, um den Besitz von Trifels und Madenburg. Offenbar verfocht Adalbert Erbschaftsinteressen seiner Familie, denn sein Bruder Friedrich war verheiratet mit einer Enkelin Diemars von Trifels und Tochter des reginbodonischen Grafen Dietmar von Selbold-Gelnhausen. 1113 musste Adalbert den Trifels an den Kaiser übergeben und wurde von diesem bis 1115 in Haft genommen, die er zum Teil auf dem Trifels verbrachte. Prominentester Gefangener auf der Burg Trifels war indessen König Richard von England, genannt Richard Löwenherz, der 1192 auf der Heimreise vom Dritten Kreuzzug in Erdberg bei Wien gefangengenommen und 1193 an Kaiser Heinrich VI. ausgeliefert wurde. Der Inhaftierte kam nach fast zwei Jahren, von denen er mindestens drei Wochen, möglicherweise aber auch ein knappes Jahr, auf dem Trifels verbrachte, gegen ein horrendes Lösegeld am 4. Februar 1194 frei. In der Blondelsage wurde die Schmach später in eine ruhmvolle Befreiung des Königs umgedeutet. Weiterer bedeutender Gefangener war der Kölner Erzbischof Bruno von Sayn, der um 1206 von König Philipp von Schwaben zunächst auf dem Trifels, später in der Burg Alt-Ems im Vorarlberg festgehalten wurde. Ob fürstliche Gefangene ihre Haftzeit auf dem Trifels tatsächlich in dem aus dem gewachsenen Fels gehauenen Verlies verbringen mussten, ist fraglich. Eher ist davon auszugehen, dass die Gefangenschaft mehr einer Internierung glich und es den Häftlingen an nichts fehlte, wenn man von der freien Wahl des Aufenthaltsortes absieht. Im Zeitraum zwischen 1125 und 1298 wurden mehrmals die Reichskleinodien (auch „Reichsinsignien“), also Krone, Reichsapfel und Zepter, auf der Burg aufbewahrt. Dies geschah meist bei einer Thronvakanz, bis ein neuer Herrscher gewählt war. Eine hervorgehobene Rolle als Wächter der Reichskleinodien spielten zu dieser Zeit die Zisterziensermönche der nahen Abtei Eußerthal, die auf dem Trifels auch den Gottesdienst versahen. Gegen Ende der Stauferdynastie im 13. Jahrhundert verlor der Trifels an Bedeutung. Ab 1410 gehörte er zum durch Erbgang entstandenen wittelsbachischen Herzogtum Pfalz-Zweibrücken. 1602 wurde die Burg durch ein Feuer nach einem Blitzschlag größtenteils zerstört. Während der ersten Hälfte des Dreißigjährigen Krieges diente die Burgruine noch als Zufluchtsstätte, bis sie 1635 nach Ausbruch der Pest endgültig verlassen wurde. Die Burgkapelle war anscheinend auch später noch benutzbar, denn 1786 erhielt dort Freiherr Joseph von Laßberg von seinem Onkel den Ritterschlag. Später wurde die Anlage als Steinbruch missbraucht, das heißt, die Bevölkerung der Umgebung nutzte die Steine der Burg zum Häuserbau. 1841 leitete das Königreich Bayern, zu dem die Pfalz seit 1816 gehörte, erste Sanierungsmaßnahmen ein. 1866 wurde der Trifelsverein gegründet, der fortan weiteren Steindiebstahl verhinderte. Auch die Machthaber in der Zeit des Nationalsozialismus (1933–1945) fanden Gefallen am Trifels und bauten ihn ab 1938 wieder auf. Da über den mittelalterlichen Bauzustand der Burg trotz einer vorausgehenden Ausgrabungskampagne wenig in Erfahrung zu bringen war, wurde der Palas nach Plänen von Rudolf Esterer im Stil süditalienischer Kastellburgen der Stauferzeit als neu geschaffene „nationale Weihestätte“ gestaltet. Hierbei ging es den Nationalsozialisten nicht um eine möglichst realistische Rekonstruktion, sondern um eine Glorifizierung der deutschen Geschichte und die eigene Legitimierung. Die weitgehend freie Neuschöpfung sollte durch die Verbindung traditioneller und moderner Stilelemente die „Verbundenheit des Dritten mit dem Ersten Reich zum Ausdruck zu bringen.“ In diesem Zusammenhang ist auch der große, über zwei Stockwerke reichende „Kaisersaal“ zu sehen, den es in dieser Form auf dem mittelalterlichen Trifels nie gegeben hat. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurden die Arbeiten für gut zehn Jahre eingestellt. Die endgültige Sanierung der Burg zog sich von 1954 bis in die 1970er Jahre hin. Sie wurde immer wieder durch weiteren Verfall der Bausubstanz sowie Geldknappheit verzögert. 1966 wurde der Hauptturm mit neuem Obergeschoss auf insgesamt 32 m Höhe aufgestockt und ist seither über zwei getrennte innere Treppenaufgänge als Aussichtsturm besteigbar. Am 4. Oktober 2008 wurde in der Vorburg eine Stauferstele eingeweiht.
Useful information
Parking is €1,50 below the castle Adults: EUR 4.50 individuals: - reduced: EUR 3.50 *) - Children and adolescents: EUR 2.50 **) *) with valid ID: trainees and students up to the age of 27, persons performing a Federal Youth Voluntary Service or voluntary military service, pensioners, severely disabled persons, unemployed persons and persons receiving social assistance, holders of the MuseumsCard Pfalz ** ) Minors from the age of 7, holders of the honorary card Rheinland-Pfalz, full-year pupils with student ID Groups (from 10 persons): - Adults, pp: EUR 4.00 - Children and adolescents, pP (including student groups): EUR 2.00 Families: - Family Card 1 (1 adult and children): EUR 4.50 - Family Card 2 (2 adults and children): EUR 9.00
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