Lindheim Castle
Darmstadt Hessen Germany
castle, chateau
Burg Lindheim
Darmstadt Hessen Germany
castle, chateau
Lindheim Castle (German: Burg Lindheim) is a former medieval castle in Lindheim, in the municipality of Altenstadt, Wetteraukreis county, in the German state of Hesse
Die Burg Lindheim ist eine ehemalige Burganlage in Lindheim, einem Ortsteil der Gemeinde Altenstadt im Wetteraukreis in Hessen
Previous names
Lindheim Castle, Burg Lindheim
Description
Lindheim Castle (German: Burg Lindheim) is a former medieval castle in Lindheim, in the municipality of Altenstadt, Wetteraukreis county, in the German state of Hesse. In the Middle Agess the castle became a large joint inheritance or Ganerbschaft of lesser noble families, who were an important local power in the eastern Wetterau. In 1697, stately home, Schloss Lindheim, was built. Only a few remnants of both buildings have survived today.
The settlement of Lindheim was first mentioned in the records in 930 A.D. and initially belonged to the lords of Münzenberg. The first castle was probably destroyed in 1241. In 1289 Conrad von Büches was granted permission by King Rudolph to build a new castle in Lindheim, albeit not on the same spot.
In 1324, not long after the second castle was built it became the joint inheritance of several families: the von Büches, von Kransbergs and von Bommersheims. In 1391, no less than 17 families agreed a Burgfrieden and by the 15th century the number of joint owners or Ganerben had risen to 56, with frequent changes of hand. The Archbishop of Mainz also tried, in 1405, to gain a foothold on the castle and supported its expansion financially. In order to hold a balance of power against Mainz, however, the joint heirs subordinated themselves in 1458 to Count Palatine Frederick I, on whose side they fought during the Mainz Diocesan Feud.
From the early 15th century, the castle launched an increasing number of attacks on merchants on the road to the Frankfurt Trade Fair. The city of Frankfurt had the castle attacked in 1464, 1470, 1485 and 1490, but failed on each occasion. Frankfurt was thus unable to stem the robberies, whilst the number of joint heirs at this time continued to grow and also had the village of Lindheim surrounded by walls. The village was first referred to as a town in 1342 and was given imperially immediate, town-like rights until 1806.
The demise of the Ganerbschaft began with the Sickingen Feud in 1523 and was accelerated by the Thirty Years' War. The place was destroyed in 1623 and 1627, a further destruction followed in 1645 during the Hesse War by Hesse-Darmstadt troops. Interest in owning the destroyed castle crumbled. In 1618 the Rosenbachs and Wallensteins pledged their portion to the lords of Schlitz named von Görtz. In 1630 there were only four joint heirs left. In 1648 the seat was purchased by the lords of Oeynhausen.
After the war, Christian Ludwig von Oeynhausen had a schloss built that was finished in 1697. This used stones from the former castle. Later, the lords of Weitolshausen named Schrautenbach owned the house and, in 1736, Nikolaus Ludwig von Zinzendorf, who had been expelled from Saxony with the Herrnhuter Brüdergemeine, stayed here for a short time. In January 1747 the famous devotional writer, Friedrich Christoph Steinhofer, was appointed the head of the Theological Seminar of the Herrnhuter Brüdergemeine in Lindheim.
In the middle of the 19th century the last remaining parts of the castle with its turrets and gatehouses were demolished.
Until his death in 1895 the Austria writer, Leopold von Sacher-Masoch, lived in the Mollerschen Landhaus, a wing of the house. Today he is commemorated by a tablet on the building. A large fire in 1928 destroyed the main building of the schloss. The few remains are in private ownership and not accessible.
Die Burg Lindheim ist eine ehemalige Burganlage in Lindheim, einem Ortsteil der Gemeinde Altenstadt im Wetteraukreis in Hessen. Im Mittelalter gehörte die Burg einer größeren Ganerbschaft niederadliger Familien, welche in der östlichen Wetterau einen bedeutenden lokalen Machtfaktor darstellte. 1697 wurde an Stelle der Burg das Schloss Lindheim errichtet. Von beiden Gebäuden sind heute nur noch wenige Reste erhalten.
Der Ort Lindheim wurde im Jahr 930 erstmals urkundlich erwähnt und befand sich zunächst im Besitz der Herren von Münzenberg. Eine erste Burganlage wurde vermutlich 1241 zerstört. 1289 erhielt Konrad von Büches von König Rudolf die Erlaubnis, in Lindheim eine neue Burg zu bauen, die sich allerdings nicht am gleichen Standort befand.
Bereits kurz nach diesem Neubau befand sich die Burganlage im geteilten Besitz mehrerer Familien, 1324 von Büches, von Kransberg und von Bommersheim. 1391 schlossen bereits 17 Familien einen Burgfrieden, im 15. Jahrhundert erhöhte sich die Zahl der Ganerben auf 56, wobei es häufigere Wechsel gab. Auch der Mainzer Erzbischof versuchte seit 1405, in der Burg Fuß zu fassen und unterstützte den Ausbau finanziell. Zum Ausgleich gegen Mainz unterstellten sich die Ganerben aber 1458 auch dem Pfalzgrafen Friedrich I., auf dessen Seite sie in der Mainzer Stiftsfehde kämpften.
Seit dem Beginn des 15. Jahrhunderts gingen von der Burg vermehrt Übergriffe auf Kaufleute aus, die zur Frankfurter Messe unterwegs waren. Die Stadt Frankfurt ließ die Burg angreifen, scheiterte aber mehrmals in den Jahren 1464, 1470, 1485 und 1490. Frankfurt konnte damit der Räubereien nicht Herr werden, während die Ganerben in dieser Zeit die Burg erweiterten und auch den Ort Lindheim ummauern ließen. Der Ort wurde erstmals 1342 als Stadt bezeichnet und behielt als Freigericht reichsunmittelbare, stadtähnliche Rechte bis 1806.
Der Niedergang der Ganerbschaft begann mit der Sickinger Fehde 1523 und wurde beschleunigt durch den Dreißigjährigen Krieg. Der Ort wurde 1623 und 1627 zerstört, eine weitere Zerstörung folgte 1645 im Hessenkrieg durch hessen-darmstädtische Truppen. Das Interesse am Besitz der zerstörten Burganlage zerfiel. 1618 hatten die Rosenbach und Wallenstein ihren Anteil an die Herren von Schlitz genannt von Görtz verpfändet. 1630 versammelten sich nur noch vier Ganerben. Seit 1648 wurde der Besitz von den Herren von Oeynhausen aufgekauft.
Christian Ludwig von Oeynhausen ließ nach dem Krieg ein Schloss errichten, das 1697 fertiggestellt war. Zum Bau wurden Steine der Burganlage verwendet. Später besaßen die Herren Weitolshausen genannt Schrautenbach das Schloss und nahmen 1736 den aus Sachsen ausgewiesenen Nikolaus Ludwig von Zinzendorf mit der Herrnhuter Brüdergemeine kurzzeitig hier auf. Im Januar 1747 wurde der berühmte Erbauungsschriftsteller Friedrich Christoph Steinhofer zum Leiter des Theologischen Seminars der Herrnhuter Brüdergemeine in Lindheim berufen.
In der Mitte des 19. Jahrhunderts wurden die letzten Teile der Burganlage mit Rondellen und Torhäusern abgebrochen.
Bis zu seinem Tode im Jahr 1895 lebte der österreichische Schriftsteller Leopold von Sacher-Masoch im Mollerschen Landhaus, einem Seitenflügel des Schlosses. An dem Gebäude erinnert heute eine Tafel an ihn. Ein Großfeuer zerstörte 1928 die Hauptgebäude des Schlosses. Die wenigen erhaltenen Reste befinden sich im Privatbesitz und sind nicht zugänglich.
Burg und Schloss Lindheim liegen in der Niederung der Nidder. Von einer älteren Burganlage auf dem gegenüberliegenden Flussufer sollen bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts noch Reste in der Flur Die Alteburg sichtbar gewesen sein.
Die mittelalterliche Ganerbenburg entstand auf einer fast quadratischen Insel, die durch Ableitung des Mühlbaches von der Nidder gebildet wurde. Nach einem Brand im Jahr 1550 war das Areal zu eng geworden, sodass die Siedlung jenseits der Nidder als typisches Straßendorf verlagert wurde. Von der mittelalterlichen Befestigung sind nur geringe Reste erhalten, darunter der Hexenturm, ein kleiner Rundturm im nicht zugänglichen Schlosspark. Ob der heutige freistehende Kirchturm Teil der Burganlage war, ist nicht völlig gesichert. Im Schiff der Kirche sind Baureste eines Rittersaals enthalten, im Inneren befinden sich mehrere Grabsteine der Ganerben von Lindheim. Der Bautyp lässt auf eine ursprünglich nicht-sakrale Nutzung des Gebäudes schließen.
Das Burgareal war mit mehreren Burgmannenhöfen der verschiedenen Ganerben bebaut, von denen sich allerdings so gut wie nichts erhalten hat. Im Moller-Schlösschen sind möglicherweise noch Reste eines solchen Hofes vorhanden.
Das Moller-Schlösschen ist ebenfalls der einzige nennenswerte erhaltene Teil des Lindheimer Schlosses. Im Kern soll das Gebäude den Westflügel der ehemals dreiflügeligen Schlossanlage von 1697 enthalten. 1841/42 ließ Georg Moller den Flügel zu einem selbständigen Herrenhaus mit seitlichen Wirtschafts- und Remisentrakten erweitern. Mittig trägt das Gebäude ein Zeltdach mit Dachreiter, mehrere spätbarocke Wappensteine wurden wiederverwendet. Zu der Anlage gehört ein Park, in dem sich das Hexentürmchen befindet. Das Moller-Schlösschen präsentiert sich als bescheidene, wohlproportionierte Anlage des Biedermeier. Schloss, Hexenturm und Park stehen heute aufgrund der ehemaligen Bewohner und der Bedeutung als Gesamtanlage unter Denkmalschutz. Im 1930 in traditionalistischen Formen errichteten Wohnhaus sind einige Spolien des Schlossgebäudes vermauert.
Useful information
Gratis
- Von beiden Gebäuden sind nur wenige Überreste erhalten
- Privateigentum, für Besucher geschlossen
-
Nearby castles
Castle Ronneburg
Darmstadt
7.8km
castle, chateau
Schloss Büdingen
Darmstadt
9.6km
castle, chateau
Burg Friedberg (Friedberg)
Darmstadt
17.5km
castle, chateau
Imperial Palace (Gelnhausen)
Darmstadt
17.9km
manor, mansion
Schloss Philippsruhe
Darmstadt
19.2km
castle, chateau
Münzenberg Castle
Darmstadt
23.4km
castle, chateau