Schloss Elmau
Oberbayern Bayern Germany
castle, chateau
Schloss Elmau
Oberbayern Bayern Germany
castle, chateau
Schloss Elmau, built by the philosopher and theologian Johannes Müller between 1914 and 1916, is a four-story national monument with hipped roof, tower and porch, situated between Garmisch-Partenkirchen and Mittenwald in a sanctuary of the Bavarian Alps, Germany
Schloss Elmau liegt oberhalb der Ortschaft Klais, Gemeinde Krün im Landkreis Garmisch-Partenkirchen auf 1008 Meter Höhe am Fuß des Wettersteingebirges (Oberbayern)
Previous names
Schloss Elmau, Schloss Elmau
Description
Schloss Elmau, built by the philosopher and theologian Johannes Müller between 1914 and 1916, is a four-story national monument with hipped roof, tower and porch, situated between Garmisch-Partenkirchen and Mittenwald in a sanctuary of the Bavarian Alps, Germany. It lies at the foot of the Wetterstein mountains in a Naturschutzgebiet (nature reserve), belonging to the Krün municipality.
In the early hours of 7 August 2005 a fire broke out in the Schloss, caused by a faulty electric blanket belonging to the former manager, Ducci Mesirca. The fire destroyed nearly the entire top floor of the main building, although there were no serious casualties. The hotel has since been rebuilt.
The five-star hotel today offers 123 rooms and suites, as well as a concert hall and several restaurants. The Schloss Elmau Retreat features 47 suites. The hotel is a forum for renowned international conferences and meetings. It is a member hotel of The Leading Hotels of the World.
Schloss Elmau was the site of the 41st G7 summit on June 7–8, 2015, which the German government announced on January 23, 2014.
Schloss Elmau liegt oberhalb der Ortschaft Klais, Gemeinde Krün im Landkreis Garmisch-Partenkirchen auf 1008 Meter Höhe am Fuß des Wettersteingebirges (Oberbayern). Es wurde von Carl Sattler und dem Bauherrn Johannes Müller in Formen der Reformarchitektur während des Ersten Weltkriegs von 1914 bis 1916 mit ausgebautem Walmdach, Turm und Vorhallen erbaut.
Erstmals wurde der Name Elmau im Jahr 1395 urkundlich erwähnt. Der Name kommt von Elmen-Aue. Elme ist eine abgeleitete Form der Baumart Ulme. Der Name bedeutet also: Eine mit Ulmen bewachsene Aue. Schloss Elmau steht auf spätglazialen Schottern der Würm-Kaltzeit. Den Untergrund dieser Schotter bilden vor allem Gesteine der Raibler Schichten, die in der Oberen Trias vor ca. 230 Millionen Jahren als Meeresablagerungen gebildet wurden. Die Aue (der Drüsselgraben, der eingebettet zwischen dem Wamberg im Norden und der Wettersteinwand im Süden liegt) steht unter Naturschutz, „vor allem wegen der vielen geschützten Blumen wie der Enziane, die im Frühjahr die Huckel und Hügel mit einem blauen Teppich überziehen.“
Ab 1542 wurde Elmau mit Einödhöfen, einer Sägemühle und einem Gasthaus bebaut. Als sich die Bewirtschaftung nicht mehr lohnte, verkauften die Bauern ihren Besitz an zwei Verehrerinnen König Ludwigs II., der sich um 1870 ein Königshaus am Schachen errichten ließ und stets im Gut Elmau übernachtete. Zum Schloss ließ sich König Ludwig mit Pferdekutsche oder -schlitten hinauffahren. Nach dem Tod des Märchenkönigs im Jahr 1886 verlor das Anwesen dann gänzlich an Bedeutung, der Schachenweg ist aber heute noch beliebt, um den rund 850 Meter höheren Schachen (Höhe 1866 Meter) zu erwandern.
1912 erwarb der Schriftsteller, Philosoph und Theologe Johannes Müller das Einödanwesen. Ab 1914 gelang im Laufe von zwei Jahren mit wesentlicher finanzieller Unterstützung durch Elsa von Michael (Waldersee), geb. Haniel, Bau und Eröffnung (Pfingsten 1916) einer Institution, die laut Müller als "Freiraum des persönlichen und gemeinschaftlichen Lebens" dienen sollte. Gäste sollten hier durch das Erlebnis der Stille in der Natur, sowie durch Konzerte und Tanzabende „im Sinne der Bergpredigt selbstvergessen, unbewusst und unmittelbar wie die Kinder ihrem göttlichen Wesen gewahr werden können.“ Bereits im Jahre 1916 wurden pro Jahr 150 Konzerte veranstaltet, von Klavier- über Lieder- bis hin zu Kammermusikabenden. Insbesondere durch Elly Ney wurden die Kammerkonzerte – bewusst begrenzt auf Mozart, Beethoven und Schubert – zu einer festen Einrichtung. Zu den engsten Freunden und Gästen von Johannes Müller zählten damals unter anderem Adolf von Harnack, der Theologe Ernst Troeltsch, sowie der Thronfolger des Hauses Baden und Generalmajor Prinz Max von Baden, der sich von Müller die Heilung seiner Angstattacken und die Überwindung seiner seelischen Isolation erhoffte.
Neben 150 Zimmern verfügte Elmau über einen großen Speisesaal, Konzertsaal, Teesaal mit Terrasse, Kaminsaal, Trinkstüberl, Salettl, Innenhof, weiträumige Flure und mehrere Treppenhäuser sowie zwei Tennisplätze und Bocciabahnen.
Im dritten Reich war das Schloss Elmau in vielerlei Hinsicht ein ambivalenter Ort der Widersprüche. Johannes Müller, der Hitler bis 1933 abgelehnt hatte, wandelte sich im April 1933 plötzlich in einen Verehrer Adolf Hitlers, den er als „Werkzeug in Gottes Hand“ und Anführer der „nationalen Revolution des Gemeinnutzes über den Eigennutz“ sah, die Hitler jedoch nur mit Hilfe der deutschen Juden zu einem Erfolg führen könne. Gleichzeitig bezeichnete er im April 1933 den Biologismus und den Antisemitismus der Nationalsozialisten öffentlich als „Schande für Deutschland“, die ihm „Schamesröte ins Gesicht treibe“. Infolgedessen geriet Müller als „Judenfreund“ ins Visier des Propagandaministeriums und mehrere Maßnahmen gegen Ihn wurden angestrebt. Anfangs wurden die einschlägigen Publikationen beschlagnahmt und ihm mit Ausnahme seiner Erinnerungen bis 1932 weitere Veröffentlichungen und schließlich auch öffentliche Vorträge verboten. Anfang 1942 beantragte das KZ Mauthausen seine Festnahme, die jedoch aus verschiedenen Gründen nicht durchgeführt wurde.
Im Nachklang dieser Ereignisse verbot Müller den Hitlergruß auf Schloss Elmau. Zudem galt das Schloss nicht als antisemitisch und wurde nicht zu einem bevorzugten Hotel der nationalsozialistischen Funktionseliten.
Dennoch: Hitler war für Müller „das Empfangsorgan für die Regierung Gottes und Sender der ewigen Strahlen“. Ab 1942 wurde ein Teil des Schlosses an die Wehrmacht verpachtet, die das Haus als Erholungsheim für Soldaten nutzte. 1943 versuchte Alexander Schmorell, Mitglied der Widerstandsgruppe Weiße Rose, via Elmau in die Schweiz zu fliehen. Als klar wurde, dass dies nicht gelingen wird, musste er nach München zurück, wo er denunziert, verhaftet und schließlich hingerichtet wurde. 1944 wurde das Schloss schließlich in ein Lazarett umgewandelt.
Nach Kriegsende 1945 wurde Johannes Müller in einem Entnazifizierungsverfahren wegen Verherrlichung von Hitler in Wort und Schrift als Hauptschuldiger (Kriegsverbrecher) verurteilt. Die Verurteilung war rechtlich umstritten, da Johannes Müller weder Mitglied in der Partei noch einer ihrer Unterorganisationen und auch kein Kriegsteilnehmer war. Johannes Müller bekannte sich dennoch zu seiner Schuld und wollte sich nicht verteidigen. Die Familie Müller klagte schließlich gegen das Urteil der Spruchkammer. Initiator des Verfahrens war Dr. Philipp Auerbach, bayrischer Staatskommissar für rassisch, religiös und politisch Verfolgte. Dieser übernahm das Schloss 1947 ohne Rechtstitel und betrieb es, nachdem es kurze Zeit als Lazarett und Winterkampfschule der US-Armee diente, dann als Erholungsheim für Tuberkulose-Kranke, Displaced Persons und Überlebende des Holocaust. Dr. Henri Heitan, Chefarzt des Joint Distribution Committee in Feldafing, hatte Elmau ausfindig gemacht und beschlossen, dort ein Erholungsheim für Überlebende einzurichten. Direktor war der Lederindustrielle Jakob Rosenberg. Überlebende konnten sich dabei für jeweils 14 Tage in Elmau erholen. Johannes Müller starb am 4. Januar 1949 in Elmau.
Dr. Auerbach wurde 1951 aufgrund des in der Nachkriegszeit grassierenden Antisemitismus wegen angeblicher Unregelmäßigkeiten in dem vom Generalanwalt geführten Landesamt für Wiedergutmachung verhaftet. Er nahm sich nach seiner Verurteilung 1952 im Gefängnis das Leben. Zwei Jahre später wurde er von einem Untersuchungsausschuss des Bayerischen Landtages in vollem Umfang rehabilitiert. Die Erben Bernhard und Sieglinde pachteten daraufhin das Anwesen vom bayerischen Staat. Sieglinde Müller heiratete 1954 den Hoteldirektor Dr. Odoardo Mescira.
1960 wurde das Spruchkammerverfahren eingestellt und Bernhard Müller-Elmau und seine Schwester Sieglinde Mesirca als Erben eingesetzt. Zusammen mit Dr. Odoardo Mescira und mit Unterstützung von Stammgästen und berühmten Künstlern, machten sie Schloss Elmau innerhalb von vier Jahrzehnten wieder zu einer unvergleichlichen Kultur- und Erholungseinrichtung.
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