Burg Breuberg
Darmstadt Hessen Germany
castle, chateau
Burg Breuberg
Darmstadt Hessen Germany
castle, chateau
The Breuberg Castle Burg Breuberg is among Germany's best preserved castles
Die Burg Breuberg steht auf dem Burgberg der Stadt Breuberg im hessischen Odenwaldkreis
Previous names
Burg Breuberg, Burg Breuberg
Description
The Breuberg Castle Burg Breuberg is among Germany's best preserved castles. The so-called Kernburg (“core castle”) arose at the beginning of the 13th century and was founded by the imperial abbey of Fulda in order to protect its Odenwald estates. Around 1200 the bailiwick was taken over by the Lords of Lützelbach, who thereupon called themselves Lords (Herren von) of Breuberg. In 1323 already, the male family line of the house of Breuberg died out with Eberhard III. of Breuberg. From the 14th century, the castle was expanded many times, making it today a journey through the building styles of the last 850 years. In 1446, Count Wilhelm of Wertheim sold Count Philipp the Elder of Katzenelnbogen his share of the castle for 2400 Gulden. The castle may have been damaged but was never destroyed, and was always used, thus explaining its good condition. Today the building belongs to the State of Hesse and serves as a youth hostel and a museum.
Die Burg Breuberg steht auf dem Burgberg der Stadt Breuberg im hessischen Odenwaldkreis. Sie gehört wegen ihres guten Erhaltungszustands zu den eindrucksvollsten Burganlagen in Südhessen bzw. im Odenwald. Prägend für die Geschichte der ursprünglich stauferzeitlichen Burggründung war nach dem Aussterben der Herren von Breuberg der geteilte Besitz verschiedener, teilweise konfessionell unterschiedlicher Adelsgeschlechter. Sie bildete den Mittelpunkt der Herrschaft Breuberg und wurde zeitweise als Residenz genutzt. Große Teile der Substanz dieser Epoche sind erhalten, von denen besonders die Bauten der Gotik und Renaissance von Bedeutung sind. Regionale Bekanntheit besitzt die Burg als Jugendherberge sowie Sitz und Museum des Breuberg-Bundes, der die geschichtliche Erforschung des Odenwaldes fördert. Geschichte der Burg Mittelalter Ebenso wie die Veste Otzberg wurde Burg Breuberg wahrscheinlich um oder kurz nach 1200 von der Reichsabtei Fulda unter Abt Markward I. gegründet, um fuldische Besitztümer im Odenwald wie das Kloster Höchst zu sichern. Die Vogtei befand sich im Besitz der örtlich begüterten Edelherren von Lützelbach, die sich daraufhin Herren von Breuberg (auch Reiz von Breuberg) nannten. Ihre Stammburg wurde bisher in der Nähe der Lützelbacher Kirche vermutet. 2001 zeigte der Fund eines starken Fundaments beim Ausheben von Leitungsgräben, dass diese Vermutung wahrscheinlich richtig ist (Burg Lützelbach). 1189 wurde erstmals urkundlich Conradus Reiz de Lucelenbach erwähnt, später im Jahre 1222 ein Konrad II., der mutmaßliche Sohn des Erbauers, als Konrad Reizo von Bruberc. Sicher in die früheste Bauphase der Burg zu datieren sind nur der Bergfried und das spätromanische Portal der Kernburg. Wohngebäude aus dieser Zeit haben sich nicht erhalten, wenngleich in den Gebäuden der Kernburg einzelne Mauern früherer Gebäude verbaut sein könnten. Bereits 1323 starb das Geschlecht der Breuberger mit Eberhard III. von Breuberg im Mannesstamm aus. Der Besitz fiel zur Hälfte an Konrad von Trimberg, je ein Viertel an die Grafen von Wertheim und die Herren von Weinsberg. Die Zersplitterung des Besitzes wird an den komplizierten Besitzverhältnissen der folgenden Zeit deutlich: 1336 gehörte die Burg zu drei Vierteln zu Wertheim, Trimberg und die Herren von Eppstein hielten je ein Achtel. 1337 wurde ein Teilungsvertrag geschlossen, in dem festgehalten wurde, welcher Partei welche Bauteile der Burg gehörten und wer sie instand halten musste. Wesentliche Teile wie der Brunnen wurden gemeinschaftlich unterhalten. Der Burg kam von Wertheimer Seite eine wichtige Rolle in der Territorialpolitik zu, weshalb die Grafen bemüht waren, sie nach und nach vollständig zu erwerben. Doch erst 1497 unter Graf Michael II. gelang dies mit dem Kauf des letzten Anteils. Etwas mehr als 50 Jahre, zwischen 1497 und 1556, besaßen die Grafen von Wertheim die Burg vollständig. Viele Baumaßnahmen fallen in diese Zeit, insbesondere die Anpassung der Befestigung an die Feuerwaffen mit dem Bau der Geschütztürme und der Kanonenplattform (Schütt). In der Burg wurden neue Gebäude errichtet, so das Wertheimer Zeughaus (1528) und Teile des Torbaus. Breuberg wurde damit zu einer kleinen Wertheimer Residenz, aber auch zu einer Festung gegen die Ambitionen größerer Landesherren wie die Landgrafen von Hessen, die Mainzer Erzbischöfe oder die Kurpfalz. Bereits 1378 war unterhalb der Burg die Stadt Neustadt als Burgsiedlung gegründet worden. Neuzeit Nach dem Aussterben der Grafen von Wertheim 1556 wurde die Burg erneut geteilt. Sie befand sich nun je zur Hälfte im Besitz der Grafen von Erbach (seit 1747 der Linie Erbach-Schönberg) und der Grafen zu Stolberg-Königstein. Mit Beginn des 17. Jahrhunderts fiel der stolberg-königsteinische Anteil an der Burg an die Grafen von Löwenstein-Wertheim (später Löwenstein-Wertheim-Rosenberg). Im Dreißigjährigen Krieg wechselte Burg Breuberg mehrmals den Besitzer. Ausgangspunkt war, dass die Festung je zur Hälfte Landesherren mit unterschiedlicher Konfession gehörte. Mit dem Vorstoß Gustav Adolfs nach Franken übernahmen die protestantischen Grafen von Erbach die Burg komplett. Die Schweden setzten Graf Gottfried von Erbach als Kommandanten ein, welcher der Gegenpartei derart schadete, dass die Grafschaft Erbach später eine hohe Entschädigung zu zahlen hatte. Er starb aber bereits 1635 und wurde in der Burgkapelle bestattet, wo sein Sarkophag im 19. Jahrhundert wiederentdeckt wurde. Im Zuge des Vorrückens der Kaiserlichen nach der Schlacht bei Nördlingen wechselte der Besitz wieder zu den Löwensteinern mit Graf Ferdinand Carl von Löwenstein als Befehlshaber. Die Schweden versuchten 1637 erfolglos unter Jakob von Ramsay, Gouverneur der Festung Hanau, die Burg zu belagern. An das Ereignis erinnert noch die Schwedenschanze nördlich des Wolferhofs. 1639 wurde der erbachische Rat Dr. Hinterhöfer von einem löwensteinischen Söldner erschossen, als er vor dem Tor auf Einlass wartete. 1644 konnten die Grafen von Erbach den Breuberg in einem Überraschungsangriff zurückerobern und hielten ihn bis zum Westfälischen Frieden besetzt. In den größeren kriegerischen Konflikten der Neuzeit wie dem Pfälzischen und dem Österreichischen Erbfolgekrieg war die Festung noch durch Truppen gesichert. Als Herrschaftssitz verlor die Burg aber rasch an Bedeutung. Es blieb die Nutzung als Verwaltungs- und Amtssitz, der erst in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts nach Neustadt verlegt wurde. Zuvor diente die Burg kurzzeitig ab der napoleonischen Zeit und der Zugehörigkeit zur Landgrafschaft Hessen-Darmstadt in der Zeit von 1810 bis etwa 1850 als Sitz des Landratsbezirks Breuberg, dem Vorgänger des Kreises Neustadt. Danach war Ende des 19. Jahrhunderts in der Burg eine Spielzeugfabrik untergebracht. Ein Fabrikant aus Mainz ließ dort afrikanische Tiere aus Holz fertigen. Da er einen Bruder in den USA hatte, wurden diese verschifft und in den Vereinigten Staaten (z. B. auch in New York) verkauft. Dies endete mit dem Ersten Weltkrieg. Die Burg stand kurze Zeit leer, verblieb aber im Besitz der Häuser Erbach (später Erbach-Schönberg, protestantisch) und Löwenstein-Wertheim (später die Linie Löwenstein-Wertheim-Rosenberg, katholisch). 1919 erwarb das Deutsche Jugendherbergswerk, das ab 1940 zur Hitler-Jugend gehörte, die Burg, die damit Eigentum des Deutschen Reiches wurde. Im Zweiten Weltkrieg waren dort Zwangsarbeiter untergebracht, an die eine Tafel am Eingangstor sowie Ritzungen in kyrillischer Schrift auf dem Bergfried erinnern.1946 ging Burg Breuberg auf Anordnung der Militärregierung in den Besitz des neu gegründeten Landes Hessen über. Die Burg wird weiterhin als Jugendherberge genutzt, wurde 1987 saniert und wird seit 2001 vom Hessischen Immobilienmanagement (seit 2016: Landesbetrieb Bau und Immobilien Hessen) verwaltet. Die Denkmalpflege obliegt der Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten Hessen.
Useful information
Gratis - WC - Spielplätze burgfuehrung@breuberg.de - Ein Besuch ist mit einer Führung möglich: 45.00 EUR - Räume zu vermieten
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