Die Ruine der Wensburg, auch Burg Wensberg genannt, ist eine im Lierstal gelegene Burgruine
Die Ruine der Wensburg, auch Burg Wensberg genannt, ist eine im Lierstal gelegene Burgruine. Die Spornburg steht versteckt im Wald auf einer Bergkuppe südwestlich von Lind im rheinland-pfälzischen Landkreis Ahrweiler und war einst der Mittelpunkt der gleichnamigen Herrschaft.
Vermutlich Ende des 13. oder zu Beginn des 14. Jahrhunderts erbaut, wechselte die Anlage von der Familie von Gymnich über die von Helfenstein zu den von Orsbeck. Nachdem 1832 ein Großteil der Bausubstanz abgerissen worden war, unternahm die Besitzerin Louise Scheib zu Beginn des 20. Jahrhunderts Instandsetzungs- und Umbauarbeiten, deren Ergebnis die heute noch erhaltenen Burgreste der frei zugänglichen Ruine prägen. Die Ruine, deren Dach geborsten ist, befindet sich heute im Verfall.
Geschichte
Die Burg wurde im Jahr 1401 erstmals als „Haus zu Wentzbergh“ urkundlich erwähnt, als ihr damaliger Besitzer Dietrich von Gymnich sie „mit allen synen Muren, Portzen, Graven, Vurburge ind Getzymmere ind mit alle syme Beforengen“ dem Kölner Erzbischof Friedrich zu Lehen auftrug und ihm zugleich das Öffnungsrecht einräumte. Es ist aber wahrscheinlich, dass die Gründung der Burg schon am Ende des 13. Jahrhunderts oder zu Beginn des 14. Jahrhunderts stattfand. Indizien für die Datierung liefern die heute noch vorhandenen architektonischen Merkmale wie die Anordnung der Bauten und Architekturdetails wie die Verwendung von Spitzbogentoren.
Über Dietrichs Enkelin Katharina von Gymnich kam der Besitz an die Familie ihres Ehemanns Johann von Helfenstein, dessen Familie die Anlage unter dem Vorbehalt eines Rückkaufsrechts an Engelbert von Orsbeck verkaufte. Dessen Verwandter Dietrich von Orsbeck löste das Rückkaufsrecht der Familie im Jahr 1506 mit 200 Gulden ab und brachte die Burg endgültig an seine Familie, in deren Besitz sie bis in das 17. Jahrhundert verblieb.
Nachdem die Gebäude 1633 im Zuge des Dreißigjährigen Kriegs durch spanische Truppen zerstört worden sein sollen, kamen sie an die Freiherren von Bourscheid. Eva Katharina von Bourscheid brachte die Burg per Heirat an ihren Mann Franz Friedrich von Lütze(n)rode, dessen Familie sie 1818 mitsamt der Herrschaft an Johann Franz und Franz de Sales Biolley aus Verviers verkaufte.
Nach mehrfachen Besitzerwechseln im ersten Viertel des 19. Jahrhunderts kaufte der Weinhändler und Eisenfabrikant Carl Theodor Risch aus Reifferscheid die Burg. Er ließ sie 1832 bis auf die heute noch erhaltenen Reste niederlegen.
Durch Erbfolge kam die Burg an die Geschwister Scheib. Louise Scheib ließ die Ruine Anfang des 20. Jahrhunderts instand setzen und sie damit in ihren ungefähren, heutigen Zustand versetzen. Dazu gehörte der Ausbau der Wohnturms und die Aufmauerung der äußeren Ringmauer auf ihre derzeitige Höhe. Anschließend wurde der Besitz an die Düsseldorfer Familie Cramer verkauft. Noch in den 1930er Jahren existierte über dem Eingang des Wohnturms ein Wappenstein, der das Allianzwappen der Familien von Orsbeck und von Frenz inklusiv der Jahreszahl 1614 zeigte.
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