Zülpich Castle
Köln Nordrhein-Westfalen Germany
castle, chateau
Kurkölnische Landesburg Zülpich
Köln Nordrhein-Westfalen Germany
castle, chateau
Zülpich Castle or the Electoral Cologne Sovereign Castle of Zülpich (German: Kurkölnische Landesburg Zülpich) is the landmark and symbol of the town of Zülpich in the German state of North Rhine-Westphalia
Die Kurkölnische Landesburg Zülpich ist das Wahrzeichen der nordrhein-westfälischen Stadt Zülpich, dessen Ursprünge in einem römischen „castrum“ zu suchen sind
Previous names
Zülpich Castle, Kurkölnische Landesburg Zülpich
Description
Zülpich Castle or the Electoral Cologne Sovereign Castle of Zülpich (German: Kurkölnische Landesburg Zülpich) is the landmark and symbol of the town of Zülpich in the German state of North Rhine-Westphalia. Its origins may be traced to a Roman castrum. The present site was built in the late 14th century as a symbol of sovereignty and outpost of the archbishops of Cologne against the County of Jülich. Razed by French troops at the end of the 17th century, the ruins of the lowland castle ended up in private hands. The Zülpich manufacturing family of Sieger opened a schnaps distillery in the castle until 1870 that operated until the 1980s. In the Second World War it was badly damaged, was partly rebuilt in the 1950s and acts today as a tourist information bureau and home of the Zülpich History Society. Zülpich Castle is a modest brick building with an almost rectangular plan with high towers at the corners. It is one of the classic quadrangular castles of a type ideal for the Late Middle Ages. Its austere-looking defences are almost entirely devoid of architectural features and underline its fortress-like character which befits its location at the southwestern corner of the medieval town of Zülpich and its incorporation into the town's fortifications. The enclosed quadrangular structure was originally surrounded by a moat up to twelve metres wide. At its southern, western and eastern corners are round towers that were all once four storeys high. The southern one was reduced to two storeys high in the 19th century as it had fallen into disrepair. In the north and at right angles is a square tower measuring 10×10 metres with corner ashlars that is the only survivor of an older castle. Its shape clearly shows that it was given its present appearance in the 17th century. The two full-height round towers are topped by protruding, open fighting platforms with brick battlements. The corbels also use trachyte as a material, while the ogival arched frieze above is made of tuff. All the round corner towers once had residential rooms with fireplaces and garderobes. In the walls, which are up to three metres thick are spiral staircases. The western tower facing the town also acted as a dungeon. The four wings were formerly two-storey residential ranges with high basement vaults. Today only the thick outside walls have survived; these served a dual purpose as defensive walls with projecting chemins de ronde. The remaining structure of the present-day wing dates to a later period because the original roofs and interior walls from the 17th century have not survived. The external façade of the southwest wall is divided into regular axes by high, narrow, Gothic rectangular windows with lighter cut stone frames that are only interrupted by two garerobes. The best preserved exterior wall is on the southeast side with the main gate made from carefully cut bunter sandstone ashlars to which the drawbridge used to lead. Witnesses thereof are a deep, blind niche, which frames the ogival arch of the gateway and used to house the drawbridge, and the still visible roller holes for the chains. Above the portal are two, angled coats of arms whose details were probably destroyed by French soldiers in 1794. They used to depict the arms of Frederick of Saarwerden and probably the Archbishopric of Cologne. In addition there is another drawbridge on the southwest side, which gave access to the castle without having to enter the town. For the support musste. Für die buttresses of this bridge, building material from Jülich Palace was used, a building that had stood on the same spot since 1350.
Die Kurkölnische Landesburg Zülpich ist das Wahrzeichen der nordrhein-westfälischen Stadt Zülpich, dessen Ursprünge in einem römischen „castrum“ zu suchen sind. Die heutige Anlage wurde Ende des 14. Jahrhunderts als Hoheitssymbol und Außenposten der Kölner Erzbischöfe gegen die damalige Grafschaft Jülich errichtet. Ende des 17. Jahrhunderts durch französische Truppen niedergebrannt, kam die Ruine der Niederungsburg 1741 in Privatbesitz. Die Zülpicher Fabrikantenfamilie Sieger betrieb ab 1870 eine Schnapsbrennerei in der Burg, die bis in die 1980er Jahre produzierte. Im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt, wurde sie in den 1950er Jahren teilweise wiederaufgebaut und dient heute unter anderem als Tourist-Info und Vereinsheim des Zülpicher Geschichtsvereins. Am Ort der heutigen Burganlage existierte schon zu römischer Zeit ein „castrum“, das den Merowingern als Königspfalz diente. Auch die Karolinger nutzten diese befestigte Anlage weiter und machten Zülpich mit seinem fränkischen Königshof zum Hauptort des Zülpichgaus. Beim Normannenüberfall im Jahre 881 teilte die Anlage das Schicksal der gesamten Siedlung: Sie wurde zerstört. Nachfolgend übernahmen die Aachener Pfalzgrafen die Macht in Zülpich und erbauten im 10. Jahrhundert eine Burg. 953 belehnte der spätere Kaiser Otto der Große den Kölner Erzbischof in seiner Eigenschaft als Reichsfürsten mit Zülpich. Ausgenommen davon war die sogenannte Palenz (auch Pellenz), ein fränkisches Hofgut mit eigener Kirche, die heute als ehemalige Marienkirche bekannt ist. Diese Palenzgüter vergaben die Pfalzgrafen mitsamt dem Patronat über die Marienkirche sowie der Vogtei mit dem Hochgericht Ende des 12. Jahrhunderts als Afterlehen an die Grafen von Jülich, die mit dem Kölner Erzbistum um die Herrschaft im Erftraum stritten. Kurköln ließ deshalb im Ringen um die Macht die Stadt und ihre Burg ab 1255 neu befestigen. Bereits 1254 war das „feste Schloss“ in einem Schiedsspruch zwischen Erzbischof Konrad von Hochstaden und Graf Wilhelm IV. von Jülich als kölnisches Lehen erwähnt worden. Eine weitere urkundliche Erwähnung fand es im Pingsheimer Frieden aus dem Jahr 1279, in dem Kurköln ausdrücklich das Recht zum Ausbau und zur Befestigung der Burg zugesprochen wurde. Davon machte Erzbischof Siegfried von Westerburg nachfolgend auch Gebrauch. Nach der Niederlage in der Schlacht von Worringen im Jahr 1288 musste Köln Burg und Stadt 1299 an den Jülicher Grafen Gerhard V. verpfänden. Er ließ daraufhin die kölnische Befestigungsanlage niederlegen und um 1350 eine neue errichten. Nachdem aber das Pfand 1369 eingelöst worden war, ließ Erzbischof Friedrich III. von Saarwerden das „Jülicher Schloss“ wieder abreißen und an dessen Stelle die heutige Anlage erbauen. Mit dem Ende der Streitigkeiten zwischen Jülich und Köln verlor die Burg – ebenso wie die gesamte Stadt – ihre strategische Bedeutung. Nach schweren Zerstörungen im Dreißigjährigen Krieg, wurde sie 1689 im Pfälzischen Erbfolgekrieg durch Soldaten des französischen Königs Ludwig XIV. zudem in Brand gesetzt. Zwar erfolgten während des 17. und 18. Jahrhunderts immer wieder Reparaturen an der Anlage, so zum Beispiel 1664 unter dem Kurfürsten Maximilian Heinrich von Bayern jedoch verfiel sie zunehmend. Clemens August von Bayern schenkte die nutzlose Ruine 1741 seinem Zülpicher Kellner und Schultheiß Joseph Eberhard Wachendorff. Er baute den ehemaligen Palas an der Nordwest-Seite und den Nordturm zu Wohnzwecken um. Dabei entstanden ein barockes, zweigeschossiges Gebäude, das von einem Mansarddach abgeschlossen war, und einige Wirtschaftsgebäude. Durch Heirat der Erbtochter Margaretha Katharina Wachendorff mit Heinrich Xaver Sieger kam die Anlage 1847 an ihren Mann. Er ließ die von seinem Schwiegervater errichteten Wirtschaftsgebäude 1869 abreißen und anstatt dessen an der nordöstlichen Außenseite der Burg 1870 ein Fabrikgebäude bauen, denn der neue Eigentümer richtete in der Anlage eine Schnapsbrennerei ein, die bis in die 1980er Jahre dort betrieben wurde. Am Heiligabend des Jahres 1944 wurde der Komplex durch alliierte Bombentreffer schwer beschädigt. Etwa die Hälfte der Bausubstanz war dadurch zerstört. Die Kriegsschäden wurden nach 1950 beseitigt und die Burg in vereinfachter Form wiederaufgebaut, zum Teil mit dem bestehenden Baumaterial. Dazu zählte zwar die Wiederherstellung der Außenmauern, nicht jedoch des barocken Wohnhauses. An seiner Stelle wurde im Innenhof der Anlage ein einfaches Fabrikgebäude errichtet. Die Familie Sieger verkaufte Burg und Brennerei 1979 an die Maywerke, die den Betrieb nach einiger Zeit stilllegen ließ. 25 Jahre lang stand die Anlage leer und war ungenutzt, was einen erneuten Verfall zur Folge hatte. Nachdem sie im Juni 2003 an private Investoren verkauft worden war, ließen diese sie ab 2007 etappenweise restaurieren, um die Bauten anschließend einer neuen Nutzung zuzuführen. Heute sind dort Gewerbe- und Dienstleistungsbetriebe angesiedelt. Außerdem betreibt der Zülpicher Geschichtsverein in einem Teil der Burg seit 2009 gemeinsam mit der Stadt die Zülpicher Geschichtswerkstatt sowie einen Infopunkt für Touristen. Im Februar 2010 fanden im Zuge der Umgestaltung des Wallgrabens für die Landesgartenschau 2014 an der Burg Grabungen statt, bei denen Überreste von Stützpfeilern für eine Brücke entdeckt wurden. Burg Zülpich ist eine schlichte Backsteinanlage auf annähernd rechteckigem Grundriss mit hohen Türmen an den Ecken. Sie zählt zu den klassischen Kastellburgen und folgt damit dem spätmittelalterlichen Idealtyp. Die nüchtern wirkende Wehranlage verzichtet fast vollständig auf architektonisches Beiwerk und unterstreicht damit ihren Festungscharakter, der ihr aufgrund ihrer Lage an der Südwest-Ecke des mittelalterlichen Zülpichs und dem Einbezug in die damalige Stadtbefestigung zukam. Die geschlossene Vierflügelanlage war ursprünglich von einem bis zu zwölf Meter breiten Wassergraben umgeben. An ihrer Süd-, West- und Ostecke stehen Rundtürme, die alle einmal vier Geschosse hoch waren. Der südliche von ihnen wurde jedoch wegen Baufälligkeit im 19. Jahrhundert um zwei Stockwerke gekürzt. Im Norden steht ein übereck gestellter, 10×10 Meter messender Vierecksturm mit Eckquaderung, der das einzige Überbleibsel einer älteren Anlage ist. Seine Form deutet darauf hin, dass er wohl erst im 17. Jahrhundert sein heutiges Aussehen erhielt. Die beiden noch in voller Höhe vorhandenen Rundtürme sind durch vorkragende, offene Wehrplattformen mit Zinnenkränzen aus Backstein abgeschlossen. Bei den Kragsteinen kam Trachyt als Material zum Einsatz, während der darüber befindliche Spitzbogenfries aus Tuff besteht. Alle runden Ecktürme besaßen einst bewohnbare Räume mit Kaminen und Aborten. In den bis zu drei Meter dicken Mauern befinden sich Wendeltreppen. Der westliche, der Stadt abgewandte Turm diente zudem als Verlies. Die vier Flügel bestanden früher aus zweigeschossigen Wohnbauten mit hohen Kellergewölben. Von ihnen sind heute nur noch die starken Außenmauern erhalten, die zugleich als Wehrmauern mit vorkragenden Wehrgängen fungierten. Die übrige Bausubstanz der heutigen Flügel stammt aus späterer Zeit, denn die Original-Dächer und -Innenmauern sind schon seit dem 17. Jahrhundert nicht mehr vorhanden. Die Außenfassade der Südwest-Wand ist durch schmale, hohe, gotische Querstockfenster mit heller Hausteinfassung in regelmäßige Achsen unterteilt, die nur durch zwei Aborterker unterbrochen werden. Die besterhaltene Außenfront findet sich an der Südost-Seite mit dem Hauptportal aus sorgfältig bearbeiteten Buntsandsteinquadern, zu dem früher eine Zugbrücke führte. Davon zeugen eine tiefe Blendnische, die den Spitzbogen des Tores rahmt und früher die Zugbrücke aufnahm, sowie die noch vorhandenen Rollenlöcher für die Ketten. Über dem Portal finden sich zwei schräg gestellte Wappenschilde, deren Details vermutlich 1794 von französischen Soldaten zerstört wurden. Sie zeigten früher das Wappen Friedrichs von Saarwerden und wahrscheinlich das des Kölner Erzbistums. Darüber hinaus gab es eine weitere Zugbrücke an der Südwest-Seite, die einen Zugang zur Burg ermöglichte, ohne dass der Benutzer durch die Stadt gehen musste. Für die Stützpfeiler dieser Brücke wurde Baumaterial des um 1350 an gleicher Stelle errichteten „Jülicher Schlosses“ verwendet.
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