Schloss Seehof
Oberfranken Bayern Germany
castle, chateau
Schloss Seehof
Oberfranken Bayern Germany
castle, chateau
Schloss Seehof is a Schloss (palace) in Memmelsdorf, Bamberg, Germany
Schloss Seehof ist die ehemalige Sommerresidenz und das Jagdschloss der Bamberger Fürstbischöfe
Previous names
Schloss Seehof, Schloss Seehof
Description
Schloss Seehof is a Schloss (palace) in Memmelsdorf, Bamberg, Germany. It was built from 1684 to 1695 as a summer residence and hunting lodge for Marquard Sebastian von Schenk von Stauffenberg, Prince-bishop of Bamberg.
Schloss Seehof is located outside of Memmelsdorf in the district of Bamberg, around 5 kilometers northeast of the town of Bamberg in the Upper Franconia region of Bavaria, Germany.
Marquard Sebastian von Schenk von Stauffenberg, Prince-bishop of Bamberg enjoyed the rural area around Memmelsdorf. He thus asked Antonio Petrini (de) to replace a local estate from the late 15th century with an early Baroque palace. This was built in 1684-95.
Later redesigns included the White Hall in the west wing, created during the reign of Johann Philipp Anton von Franckenstein in the 1750s.
The palace is located in a large park and stands on a square plan much like Schloss Johannisburg at Aschaffenburg. The four corner pavilions are topped by squat octagonal towers with prominent slate roof hoods featuring pierced ball ornaments. The facades are heavily segmented by large windows (with triangular gables on the ground floor and arches on the upper floor). Each row of windows is supported by a cornice. The inner court features two small clock towers and an arcade that surrounds it on the ground floor on all four sides.
The interior mostly dates from the 1730s. Balthasar Neumann and J.J.M. Küchel were involved in the designs. The palace chapel on the ground floor contains a Rococo altar that was made out of stucco by Antonio Bossi (de) based on a drawing by Küchel. The altar painting is Die Heiligen drei Könige (the Three Magi) by Johann Rottenhammer (ca. 1600). The centre part of the upper floor is occupied by a Baroque flight of rooms with the Rokokosaal in the middle. Its walls were covered by gypsum "marble" and reliefs painted by F.A. Decourt. The ceiling has a painting by Giuseppe Appiani, showing the goddess of the dawn (1752).
The park is today quite different in appearance than originally, when it was laid out during the reign of Lothar Franz von Schönborn in the early 18th century, since the ponds, cascades and fountains were all drained in 1803-6, after the water pipe from the Stammberg (de) had been cut. Most of the around 400 figures created by the sculptors Ferdinand Tietz, Gollwitzer and Trautmann in the 1760s were destroyed or sold following secularization. Some of these groups are today scattered around the Bamberg area or were taken to the Germanisches Nationalmuseum at Nuremberg. Today, a few have been returned and are on display in the western Orangerie. In the 1960s and 1970s vases and benches were sold off to private buyers. After 1995, the park was restored, including the cascade. Access to the park is by five ornamental wrought-iron gates, flanked by two guard houses which were built by Küchel. The six pillars are topped by lions and vases created by Peter Benkert. The smaller entry from the village is due to B. Neumann and Küchel. The sweeping Orangeries were used by Adam Friedrich von Seinsheim in the 1770s for staging plays. At the time, the guest rooms in the western wing still had a direct view of the Neue Residenz at Bamberg. The park features hornbeam hedges that are over 300 years old and groves of 250-year old linden trees.
The palace is administered by the Bavarian Administration of State-Owned Palaces, Gardens and Lakes. It is partially open to the public. Most of the building is occupied by the Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege. A total of nine representative period rooms are open to the public. The chapel is available for weddings and some of the palace rooms can be rented for private events.
Schloss Seehof ist die ehemalige Sommerresidenz und das Jagdschloss der Bamberger Fürstbischöfe. Das etwa fünf Kilometer nordöstlich von Bamberg gelegene Schloss gehört heute zur Gemeinde Memmelsdorf. Es wird von einem großen Garten umschlossen, der ehemals im Stil des Rokoko gestaltet war. Die Fläche der Anlage umfasst etwa 21 Hektar. In der unmittelbaren Umgebung wird Teichwirtschaft zur Karpfenzucht betriebe.
Bereits im 15. Jahrhundert wurde am Ort der heutigen Anlage ein Jagdhaus errichtet. Das vierflügelige Schlossgebäude mit den markanten eckständigen Türmen entstand im Auftrag des Bamberger Fürstbischofs Marquard Sebastian Schenk von Stauffenberg. Der Plan stammte von Antonio Petrini, der Bau wurde 1687 begonnen und 1696 abgeschlossen. Nach dem Auftraggeber wird das Schloss auch Marquardsburg genannt; es ähnelt in seiner vierflügeligen Anlage dem Schloss Johannisburg in Aschaffenburg.
Fürstbischof Lothar Franz von Schönborn ließ die Gartenanlage in ihrer heutigen Größe hinzufügen und mit Fontänen, Brunnen, Bosketten und einem Heckentheater ausstatten. Der Höhepunkt der Gartenkunst wurde unter Fürstbischof Adam Friedrich von Seinsheim erreicht, der zwischen 1757 und 1779 unter anderem ein nicht mehr vorhandenes Labyrinth einrichten und Wasserspiele bauen ließ und für reichen Skulpturenschmuck sorgte. Die Figuren führte der Bamberger Hofbildhauer Ferdinand Tietz aus, der auch für den Garten in Veitshöchheim tätig war. Skulpturen von Ferdinand Tietz schmücken auch den Rosengarten der Bamberger Residenz.
Schloss und Garten kamen nach der Säkularisation in Privatbesitz und verwahrlosten in den folgenden 150 Jahren. Die Einrichtungsgegenstände wurden nach und nach veräußert, die Skulpturen an andere Standorte verbracht. Der kunstvolle Garten wurde sich selbst überlassen und die Kaskade verfüllt. Teile der verkauften Einrichtung werden heute zum Beispiel im New Yorker Metropolitan Museum of Art gezeigt. 1975 erwarb der Freistaat Bayern die Liegenschaft. Nach einer umfangreichen Sanierung des Hauptgebäudes, die bis in die 1990er Jahre dauerte, sind neun Schauräume innerhalb des Schlosses der Öffentlichkeit zugänglich. Nach und nach konnten auch Kunstgegenstände zurückgekauft werden.
Die Gesamtanlage stellt sich heute als rechteckiger Garten dar, der in sechs durch Wege getrennte Rechtecke gegliedert ist. Das Schloss liegt zentral, die Wege sind als Alleen ausgeführt. Die ursprüngliche Gartengestaltung ist nicht mehr erkennbar, die meisten Flächen sind mit Rasen besetzt, in den mittleren Rechtecken befindet sich lockerer Baumbestand, in einem weiteren ein Boskettbereich.
Adam Friedrich von Seinsheim veranlasste den Bau einer repräsentativen Kaskade, die Planungen dafür begannen 1761, Baubeginn war 1764 und die Inbetriebnahme 1771. Die Planung führte Johann Michael Fischer aus, die künstlerische Gestaltung übernahm Ferdinand Tietz. Um eine hinreichende Wasserversorgung mit ausreichender Fallhöhe für das Schloss und die Wasserkünste im Garten zu gewährleisten, wurde zuerst eine Wasserleitung und später ein Tunnel angelegt. Es wurden mehrere Quellen genutzt; die Wasserleitung, die teilweise als Druckleitung ausgelegt war, hatte eine Länge von etwa sechs Kilometern. 1764 wurde mit dem Bau eines begehbaren Tunnels durch den Stammberg begonnen. Die Ausführung erfolgte in bergmännischem Vortrieb im Gegenortverfahren unter Zuhilfenahme eines Orientierungsschachtes. Der Tunnel führt durch den anstehenden Fels, an anderen Stellen war eine Gewölbeausmauerung notwendig. Die Wasserführung erfolgte in einer gedeckten Rinne auf der Tunnelsohle. Der Tunnel hat eine Länge von 640 Metern.
Nach manchen entstellenden Eingriffen, die auch die Stabilität des Bauwerks beeinträchtigten, war die Kaskade zum Zeitpunkt des Erwerbs von Seehof durch den Freistaat in einem desolaten Zustand. Die nicht mehr konservierbaren Partien der Kaskade können mit anderen Skulpturen im Ferdinand-Tietz-Museum in der westlichen Orangerie des Schlosses besichtigt werden. Nach jahrelangen Restaurierungsarbeiten durch ein Team von Steinmetzen und Restauratoren konnte die wiederhergestellte Kaskade am 22. Juli 1995 wieder in Betrieb genommen werden.
Die Orangeriegebäude mit dem Memmelsdorfer Tor und den später hinzugefügten Gewächshäusern auf beiden Seiten gehören zu den bedeutendsten Orangeriebauten in Franken. Die ursprüngliche Orangerie wurde bereits um 1723 durch Lothar Franz von Schönborn errichtet. Ab 1733 wurden durch Friedrich Karl, seit 1729 Fürstbischof von Bamberg, unter der Planung von Balthasar Neumann die Orangerien auf der Nordseite des Lustgartens erneuert. Die Bauarbeiten führte Justus Heinrich Dientzenhofer aus. Die großzügige Anlage diente als Überwinterungshaus der Orangenbäume und anderer exotischer Pflanzen. In der westlichen Orangerie ist seit 1997 das Ferdinand-Tietz-Museum eingerichtet.
Das Schloss, seine Ausstattung und die umgebende Parkanlage mit Umfriedung sind Kulturdenkmäler nach dem bayerischen Denkmalschutzgesetz. Dies gilt auch für das Gärtnerhaus, das Feigenhaus und zwei Pommeranzenhäuser, die von Johann Jakob Michael Küchel erbaut wurden, zwei von Justus Heinrich Dientzenhofer ausgeführte Orangeriegebäude, das von zwei Torwächterhäuschen umgebene Westtor, das von zwei kleinen Zirkelgebäuden umgebene Nordtor und das Osttor mit zwei Sandsteinpfosten. Auch eine Gartenplastik von Ferdinand Dietz und steinerne Bänke aus dem 18. Jahrhundert sind in die Denkmalliste eingetragen.
Nach dem Erwerb des Schlosses durch den Freistaat Bayern wird das Gebäude vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege (BLfD) genutzt und von der Bayerischen Schlösserverwaltung verwaltet.
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