Schloss Sondershausen
Kyffhäuserkreis Thüringen Germany
castle, chateau
Schloss Sondershausen
Kyffhäuserkreis Thüringen Germany
castle, chateau
From an architectural and art historical point of view Sondershausen Palace can be considered as one of the most important palace complexes in Thuringia
Das Schloss Sondershausen in der gleichnamigen Stadt in Thüringen war bis 1918 die Residenz der Fürsten zu Schwarzburg-Sondershausen
Previous names
Schloss Sondershausen, Schloss Sondershausen
Description
From an architectural and art historical point of view Sondershausen Palace can be considered as one of the most important palace complexes in Thuringia. It is an irregular four-wing complex. With its imposing silhouette the former Schwarzburg residence dominates today's district town of Sondershausen in the Kyffhäuserkreis district. History There is proof that some of the oldest building fabrice of the castle dating from the end of the 13th century can be attributed to the Counts of Hohnstein. The remaining tower was integrated under Count Günther XL of Schwarzburg when the Renaissance palace, consisting of the south, east and old north wings, was built between the 1530s and the 1550s. Under Prince Christian William I of Schwarzburg-Sondershausen, who reigned between 1666 and 1720, a busy building activity started in the 1680s. The three Renaissance wings of the palace were altered and enlarged in the Baroque style. During the reign of Prince Christian Günther III of Schwarzburg-Sondershausen, the new west and north rococo wings were started in 1764 under management of the Quedlinburg architect Johann Heinrich Breit and the former architect from Brunswick, Martin Peltier. At that time the palace received its final architectural layout of an irregular four-wing complex. When Prince Günther Friedrich Carl II, who reigned from 1835 to 1880, engaged Carl Scheppig, a pupil of Karl Friedrich Schinkel, in 1836, his aim was to give most parts of the entire palace complex a completely new appearance. Financial constraints, however, limited this project to redesigning the eastern place area towards the market (palace terrace, guard house and stairs between 1837 and 1839), to rebuilding the rococo wings in the neo-classical style (1846–1851) and to erecting the new stables (1847–1849). As the last building measure a two-storey gallery, connecting the tower and the east and south wings, was erected in 1914 to 1915.
Das Schloss Sondershausen in der gleichnamigen Stadt in Thüringen war bis 1918 die Residenz der Fürsten zu Schwarzburg-Sondershausen. Die umfangreiche Anlage weist eine annähernd 800-jährige Baugeschichte mit bedeutenden Raumfassungen vor. Die derzeitige Optik des Schlosses rührt weitestgehend von der klassizistischen Umformung des Komplexes durch den Berliner Architekten Carl Scheppig. Der einstige Fürstensitz mit dem Schloss- und Stadtmuseum bildet eines der wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt Sondershausen und ist für Besucher zugänglich. Geschichte des Schlosses Historische Übersicht 1125 wird die Stadt Sondershausen als Ort erstmals urkundlich erwähnt. Die dort wohnenden Marschälle (1211) standen im Dienste der Thüringer Landgrafen. Der Ort wechselte 1295 in den Besitz der Grafen von Hohnstein. Um das Jahr 1300 ist die Errichtung eines Wohnturmes an der Stelle des künftigen Schlosses belegt, dessen Reste als Schlossturm noch sichtbar sind. Zum ersten Mal wird 1287 eine „Burg zu Sondershausen“ erwähnt. Die Hohnsteiner verhalfen dem Ort zwischen 1295 und 1341 zum Stadtrecht, es wurde erstmals als „Oppidum“ bezeichnet. Kurz nach dem Ende des Thüringer Grafenkrieges (1342–1346) starb Heinrich V. von Hohnstein 1356 ohne männlichen Erben; sein Gebiet ging nun infolge eines Erbschaftsvertrages in den Besitz der Grafen von Schwarzburg über, die in der Nähe bereits 1338 Schlotheim und 1340 durch glückliche Umstände Frankenhausen erworben hatten, einschließlich der Frankenhausener Saline. Am Ende des 14. Jahrhunderts entstanden so im nördlichen Thüringen bereits nahezu die Territorien, die später den schwarzburgischen Unterherrschaften Sondershausen und Frankenhausen entsprachen. Die Einnahmen aus der Saline gab den Schwarzburgern die finanziellen Möglichkeit zu einer opulenten Hofhaltung, die wiederum die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt förderte. Unter der Herrschaft von Günther XL. von Schwarzburg (1499–1552) aus der Linie Schwarzburg-Blankenburg waren die schwarzburgischen Besitzungen nahezu vereint. Die Reformation brachte gesellschaftliche Veränderungen. Graf Günter („der Reiche“ oder „der mit dem fetten Maule“) ließ 1533 die mittelalterliche Burg größtenteils abreißen und begann ab 1534 mit dem Bau des Renaissanceschlosses. Bei den Bauplänen orientierte sich der Graf am sächsischen Hof in Torgau. Um 1550 waren der Süd-, Ost- und Nordflügel fertiggestellt. Der alte Turm wurde in den Wohnbereich einbezogen und erhielt 1551 eine neue Haube. Günter der Reiche hinterließ sein Erbe den vier Söhnen Albrecht von Schwarzburg-Rudolstadt, Johann Günther von Schwarzburg-Sondershausen, Günther von Schwarzburg-Arnstadt und Wilhelm von Schwarzburg-Frankenhausen, von denen die beiden zuletzt Genannten kinderlos starben. 1599 wurden die schwarzburgischen Territorien neu aufgeteilt, es entstanden die beiden Grafschaften Schwarzburg-Sondershausen und Schwarzburg-Rudolstadt. Johann Günther I. (1532–1586) stiftete die Linie Schwarzburg-Sondershausen. 1681 teilten die Grafen Christian Wilhelm und Anton Günther II., die bis dahin gemeinsam regiert hatten, das Land in eine Sondershäuser und eine Arnstädter Linie. 1713 schlossen beide schwarzburgische Hauptlinien einen Familienvertrag, durch welchen die Primogenitur eingeführt und weitere Teilungen des Landes untersagt wurden. Zuvor waren beide Grafen 1697 in den Reichsfürstenstand erhoben und ihr Land zu einem reichsunmittelbaren Reichsfürstentum erklärt worden. 1709 wurde westlich des Schlosses am Südrand der Parkanlage eine Orangerie errichtet: ein 39 Meter langer, zweigeschossiger Bau mit abgewalmtem Satteldach, das Äußere durch Lisenengliederung aufgelockert. Sie wurde auch für Hoffeste genutzt. In die Schlosskapelle baute Strobel aus Frankenhausen 1722 die Orgel ein. Zur gleichen Zeit entstand am Markt das Prinzenpalais für die Prinzen Rudolf und Christian unter Fürst Christian Wilhelm. In den 1760er Jahren wurde anstelle der Reitbahn der spätbarocke Westflügel des Schlosses mit einer Verbindung zum Nordflügel nach den Plänen der Architekten Johann Heinrich Breit und Martin Peltier gebaut. Im Erdgeschoss befand sich der Marstall und im Neuen Nordflügel die Kutschenremise. Die Hofseite des Westflügels wurde mit dem Allianzwappen Schwarzburg-Sondershausen/Anhalt-Bernburg und dem St. Hubertusorden geschmückt. In der Hofmitte baute Johann Ludwig Meil aus Ilfeld 1770/1771 den Schlossbrunnen mit der Herkulesstatue. Von 1837 bis 1838 ließ Fürst Günther Friedrich Carl II. den Schlosskomplex vom Schinkel-Schüler Carl Scheppig umgestalten. Der Westflügel wurde klassizistisch purifiziert, an der Ostseite entstanden die Schlossterrasse, die Schlosstreppe und die Schlosswache. Mit dieser Umgestaltung des Osthanges des Schlossberges zum Marktplatz schuf Scheppig „das monumentalste und bedeutendste Ensemble der Baukunst des Klassizismus in Thüringen“. Dabei hat die sogenannte „Alte Wache“ eine große Ähnlichkeit mit Berlins „Neuer Wache“. Zwischen Schloss und Achteckhaus fand in der Bauzeit von 1845 bis 1851 das Marstallgebäude seinen Platz. Im Alten Nordflügel wurde ein barockes Tafelzimmer zum Liebhabertheater umgebaut. Nach dem Tod des Fürsten Karl Günther, des letzten männlichen Vertreters der Linie Schwarzburg-Sondershausen, regierte von 1909 bis 1918 Günther Victor, Fürst von Schwarzburg-Rudolstadt, zusätzlich als letzter Fürst von Schwarzburg-Sondershausen. Seine Witwe, Anna Luise, wohnte bis 1930 im Südtrakt des Westflügels und bis zu ihrem Tode 1951 im Nordflügel mit Blick auf den Marktplatz. Neben Herzog Ernst II. von Sachsen-Altenburg war sie die einzige vormals regierende deutsche Fürstin, die als DDR-Bürgerin starb. Der Luftangriff auf Sondershausen am 8. April 1945 verwandelte den Lustgarten in eine Kraterlandschaft und vernichtete die Orangerie. Der Schlosskomplex selbst brannte an verschiedenen Stellen (besonders am Westflügel), konnte aber durch Löschen gerettet werden. Der Karussellbau wurde leicht beschädigt. Der Schlosskeller diente mehreren Tausend Sondershausenern als bombensicherer Schutzraum. Der Schlosskomplex diente nach der Abdankung des Fürsten verschiedenen Institutionen als Sitz: Luther-Akademie, Kulturakademie des Bezirkes Erfurt, Sondershäuser Musikschule bzw. seit 2008 Carl-Schroeder-Konservatorium, Sondershäuser Finanzamt, Handelsorganisation (HO) Sondershausen, Internat der Bibliothekarschule, Schlossmuseum und Tanzschule. Gegenwart Im Schloss, das seit 1994 der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten angehört, befindet sich heute das Schlossmuseum mit drei verschiedenen Ausstellungsbereichen. Dazu zählen ein Sonderausstellungsbereich mit ständig wechselnden Ausstellungen von hauptsächlich regionalen Künstlern und die historischen Räumen bzw. Raumfassungen aus sechs Epochen, zum Beispiel der Blaue Saal oder das Steinzimmer. Als drittes beherbergt das Schloss den natur- und kulturhistorischen Bereich einschließlich der Stadtgeschichte. Zu den bedeutendsten Ausstellungsstücken gehören die „Goldenen Kutsche“, die einzig erhaltene ihres Typs in Deutschland und der sagenumwobene Püstrich von Sondershausen. Einen Teil des Schlosses nehmen auch die Kreismusikschule, die seit 2008 in das Carl-Schroeder-Konservatorium umbenannt wurde und eine Tanzschule ein. Im Achteckhaus werden regelmäßig Konzerte veranstaltet, auch das Liebhabertheater wird von einem eigenständigen Verein gelegentlich bespielt. Im Schlossgebäude wurde ein Restaurant eingerichtet. Der Marstall, das Wagen- und das Achteckhaus dienten seit dem Jahr 2005 der Landesmusikakademie des Freistaates Thüringen als Sitz. Die Sanierung des West- und Neuen Nordflügels, des Achteckhauses und des Marstalls sind weitestgehend abgeschlossen, weitere Restaurierungsarbeiten an anderen Gebäudeteilen dauern noch an.
Useful information
Gratis 5.00 EUR Sonderausstellung „Galerie im Schloss“: 2.00 EUR Besuch der Mikwe: 2.00 EUR Ermäßigt: 4.00 EUR 0 - 6 Jahre: gratis ab 15 Personen: 4.00 EUR Familie: 9.00 EUR - Virtueller rundgang - Schlosspark schlossmuseum@sondershausen.de - Führungen: +2.00 EUR - Englischsprachige Führung: 50.00 EUR - Montags geschlossen - Für Rollstühle zugänglich
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External links
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