Reinhardsbrunn
Gotha Thüringen Germany
castle, chateau
Reinhardsbrunn
Gotha Thüringen Germany
castle, chateau
Reinhardsbrunn in Friedrichroda near Gotha, in the German state of Thuringia, is the site of a formerly prominent Bendictine abbey, the house monastery of the Ludovingian Landgraves of Thuringia abbey extant between 1085 and 1525
Reinhardsbrunn ist ein Stadtteil der thüringischen Kleinstadt Friedrichroda im Landkreis Gotha
Previous names
Reinhardsbrunn, Reinhardsbrunn
Description
Reinhardsbrunn in Friedrichroda near Gotha, in the German state of Thuringia, is the site of a formerly prominent Bendictine abbey, the house monastery of the Ludovingian Landgraves of Thuringia abbey extant between 1085 and 1525. Later used as an administrative seat by the Ernestine dukes of Saxony, the premises were turned into a castle and park erected by the Dukes of Saxe-Coburg and Gotha from 1827. Reinhardsbrunn Abbey (German: Kloster Reinhardsbrunn) was a house of the Benedictine Order founded by the Thuringian landgrave Louis the Springer in 1085, against the background of the fierce Investiture Controversy between Emperor and Pope. It was settled by monks descending from Hirsau Abbey and soon evolved as a centre of the Hirsau Reforms in Thuringia. Like Hirsau, the Reinhardsbrunn monastery was closely related to Cluny Abbey; it stood under Papal protection from 1093. It was also of significance as the proprietary monastery and burial ground of the Ludovingian landgraves like Hermann I who was entombed here in 1217. The monastery became less important after the extinction of the Ludovingians in 1247. Nevertheless, their Wettin successors still used it as a dynastic burial site and an important chronicle was commissioned around 1340, reflecting the history of Thuringia and Germany back to the 6th century. The monastery was looted and sacked during the German Peasants' War in 1525. The monks took refuge within the walls of Gotha and the site was secularized and sold to the Electors of Saxony. While the surrounding estates were administrated by a Saxon Amtmann officials, the former monastery buildings fell into ruin. Part of the Ernestine duchy of Saxe-Weimar from 1572, Duke Friedrich Wilhelm I had parts of the monastery rebuilt as a local administrative seat. The main building, restored under Duke Frederick II of Saxe-Gotha-Altenburg about 1706, was rebuilt as a pleasure palace - Reinhardsbrunn Castle - in 1827. Duke Ernest I of Saxe-Coburg-Gotha, who had inherited the site the year before, built his summer residence here in an English style, surrounded by a pleasure garden. Ernst I was the father of Prince Albert, and hence the father-in-law to Queen Victoria of the United Kingdom. It was not, as has been alleged, at Reinhardsbrunn where Victoria met Albert for the first time. They met first in London in May 1836, though after their marriage (1840) and after Albert's death (1861) Queen Victoria did visit Reinhardsbrunn in 1845 and 1862. The Saxe-Coburg and Gotha family kept possession until the end of World War II, when, after some time in the hands of the state, the house and estate were used for a short time by Soviet Red Army forces as a military hospital and then for various functions by the government of the East Germany, who opened it as a showpiece hotel in 1961. After 1991 the castle with its facilities and park passed from the Treuhandanstalt into private ownership, only to be closed in 2001. Its future seems still to be uncertain.
Reinhardsbrunn ist ein Stadtteil der thüringischen Kleinstadt Friedrichroda im Landkreis Gotha. In Reinhardsbrunn befand sich das Hauskloster der Landgrafen von Thüringen. Auf dessen Ruine wurde 1827 das Schloss Reinhardsbrunn errichtet. Die Gründung des Benediktinerklosters erfolgte 1085 durch den Thüringer Grafen Ludwig der Springer in der Nähe seiner Stammburg, der Schauenburg bei Friedrichroda. Ein Konvent aus Hirsau bezog Reinhardsbrunn, das mit Hirsau und Cluny verbrüdert war und seit 1092 unter päpstlichem Schutz stand. Bedeutung erlangte das Kloster als Zentrum der Hirsauer Reformen innerhalb Thüringens, aber auch als Hauskloster und Grablege der zu Landgrafen von Thüringen aufgestiegenen Ludowinger. Zwischen 1156 und 1168 stellte der Reinhardsbrunner Benediktinermönch und Bibliothekar Sindold eine 100 Texte umfassende Briefsammlung zusammen. Zu dieser gehören Briefe des 12. Jahrhunderts aus dem Klosterbetrieb und aus Briefwechseln mit der Familie der Landgrafen, aber auch Muster, Stilübungen und theoretisches Material über die Kunst des Briefeschreibens. Die Reinhardsbrunner Chronik, die um 1340 bis 1349 zusammengetragen wurde, liefert Nachrichten aus der Zeit vom 6. Jahrhundert bis 1338. Sie beinhaltet die Geschichte des Klosters selbst, von seiner Gründung an, der Familie der Ludowinger, der Landgrafschaft Thüringen und ihren Übergang an die Wettiner, aber auch des Deutschen Reichs. Als Vorlage dienten zum Teil auch Quellen, die mittlerweile als verloren gelten. Im frühen 13. Jahrhundert setzte allmählich der Niedergang des Klosters Reinhardsbrunn ein, verstärkt durch das Aussterben der Ludowinger 1247 und durch einen Brand im Kloster 1292. Doch auch unter den Wettinern, die den Ludowingern als Landgrafen folgten, diente Reinhardsbrunn noch mehrmals als Grablege. 1525, während des Bauernkriegs, wurde das Kloster geplündert und zerstört. Die Mönche flohen nach Gotha, der Klosterbesitz wurde dem Kurfürsten von Sachsen verkauft. Aus dem Klosterbesitz wurde das Amt Reinhardsbrunn gebildet. Zella St. Blasii, welches bisher zum Kloster gehörte, kam dabei an das Amt Schwarzwald. Fünf Jahre später, im Januar 1530, wurden neun Täufer auf Reinhardsbrunn festgehalten und vom Gothaer Superintendenten Friedrich Myconius vernommen. Sechs von ihnen waren nicht bereit ihren reformatorisch-täuferischen Standpunkt zu widerrufen und wurden anschließend hingerichtet. Sie waren die ersten Täufer, die allein wegen ihres Glaubens unter einer lutherischen Regierung umgebracht wurden. Philipp Melanchthon verteidigte diese Hinrichtungen später in einem Brief an Myconius. Die Klostergebäude verfielen während der folgenden Jahrzehnte, 1952 wurden die Grabsteine der Landgrafen in die Georgenkirche in Eisenach verbracht. Nach dem Verfall des Klosters baute Herzog Friedrich Wilhelm I. von Weimar im Jahre 1601 ein Amtshaus für das Amt Reinhardsbrunn. Sein Bruder Johann III. plante den Wiederaufbau von Reinhardsbrunn; bis es zur Bauausführung kam, war er bereits verstorben. Unter seiner Witwe Dorothea Maria entstand zwischen 1607 und 1616 der Grundriss mit den Hauptgebäuden. In den Folgejahren entstanden Verbindungsbauten, in welche vermutlich Reste der Klosterbauten eingebunden wurden. Teile der Bauten entstanden unter Herzog Friedrich II. von Gotha-Altenburg um 1706. Den westlichen Bau bildete das Hauptgebäude, „das hohe Haus“ oder „Schloss“ genannt, auf dessen Grundmauern, unter Benutzung der Ecktürme, unter Herzog Ernst I. von Coburg und Gotha 1826/1827 ein Lustschloss im Stil Neugotik entstand. Baurat Gustav Eberhard (1805–1880) aus Gotha und Carl Alexander Heideloff aus Nürnberg waren die Verantwortlichen für die Bauausführung. Nordöstlich stößt das Saalgebäude als kurzer Flügel an das Hauptgebäude, südlich, und damit fast parallel zum Hauptgebäude, verläuft die „Hirschgalerie“. Diese entstand aus dem ehemaligen Amtsgebäude. Von diesem aus verläuft nach Osten zu „das neue Gebäude“, auch der „Lange Bau“ genannt, welches Bauteile des 15. Jahrhunderts enthält und später als Kirchgalerie diente. Die Kirche schließt östlich mit drei Seiten das Achteck und ersetzt die im Jahre 1855 abgerissene Kirche. Sie liegt etwas südlich der ehemaligen Klosterkirche und innerhalb des Raumes der ehemaligen Kreuzgangflügel. Diese ehemalige Kirche war ein großer, sehr aufwändig gestalteter Bau, dessen Größe ein Altargemälde zeigte, welches, Jacobs Traum darstellend, als Familiengedenktafel ausgeführt war. Im Jahre 1850 gelangte das von Christian Richter, Vater des Hofmalers Christian Friedrich Richter (1587–1667), gemalte Bild in die Augustinerkirche zu Gotha. Die Grabtafeln wurden in den Kirchenneubau 1874 übernommen, nachdem sie zuvor bereits einige Male umgezogen waren. Die Grabsteine Friedrich des Gebissenen und seiner Gemahlin Elisabeth waren bereits 1552 aus der Grabstätte im Katharinenkloster Eisenach entfernt und in die Burgkapelle der neu erbauten Burg Grimmenstein verbracht worden, ebenso die Grabplatten aus dem damals bereits aufgehobenen Kloster Reinhardsbrunn. Als die Burg 1567 zerstört wurde, gelangten die Steine in das ehemalige Giesshaus vor dem Grimmenstein. 1613 ließ Dorothea Maria sie ausbessern und im Jahr darauf an der südlichen Außenfront unter einem Schutzdach aufstellen. Im Jahre 1874 wurden sie im Inneren des Vorbaues der Kirche bzw. im Verbindungsraum von der Kirchgalerie aufgestellt, jedoch teilweise mit falschen Daten versehen. Heute befinden sich die Platten in der Georgenkirche zu Eisenach. Um das Schloss herum entstand etwa 1850 ein Landschaftspark. Hier begegneten einander mehrmals die britische Königin Victoria und Albert von Sachsen-Coburg und Gotha. Im Jahre 1891 wurde die Anlage in das Inventar der Kunstdenkmäler des Herzogtums Sachsen-Coburg und Gotha aufgenommen. 1945 erfolgte die entschädigungslose Enteignung des Hauses Sachsen-Coburg und Gotha durch die sowjetische Besatzungsmacht. So ging dem Herzogshaus auch Schloss Reinhardsbrunn samt Ausstattung und Park verloren. Danach übernahm das Land Thüringen die Immobilien und nutzte sie vorübergehend zur Schulung von Feuerwehr und Polizei. 1953 wurde das Schloss ein Hotel des „VEB Reisebüro“ der DDR, vor allem als Devisenbringer für Gäste aus Westdeutschland und dem westlichen Ausland. Bis 1990 war daher auch ein Intershop auf dem Schlossgelände ansässig. Das Schloss entwickelte sich zum Kultur- und Bildungszentrum, wo Konzerte und Kongresse stattfanden. Ab 1980 stand es als „Denkmal von nationaler Bedeutung“ in der DDR-Denkmalliste. Im herzoglichen Außenpark errichtete und unterhielt zu DDR-Zeiten der VEB Kali Werra das Pionierferienlager „Georgi Dimitroff“. 1992 wurde Schloss Reinhardsbrunn in das Denkmalbuch des Freistaates Thüringen aufgenommen. Nach der Wende wurde das Hotel Anfang der 90er Jahre über die Treuhandanstalt an zwei westliche Hotelgruppen verkauft. Das Vorhaben, ein Fünfsterne-Hotel daraus zu entwickeln, wurde aber aufgegeben. Anlässlich der investiven gütlichen Einigung zwischen Andreas Prinz von Sachsen-Coburg und Gotha und dem Land Thüringen im Jahr 2001 kam eine Rückübertragung an das Haus Sachsen-Coburg-Gotha bzw. seine Stiftungen, die mehrere Schlossmuseen unterhalten, nicht zustande. 2004 wurde das Schloss an eine ehemals in Thüringen ansässige Firma weiterverkauft; diese GmbH ist heute im Besitz einer weißrussischen Familie. Diese hat dem Land Thüringen das Schloss inzwischen für einen Euro zum Kauf angeboten. Auf der Immobilie lasten jedoch Schulden und Hypotheken in Höhe von fast zehn Millionen Euro. Das Land hat daher ein Enteignungsverfahren angestrengt, der Ausgang ist offen und ein Rechtsstreit wäre mit hohem Zeitaufwand verbunden. Seit 2011 gibt es einen „Förderverein Schloss und Park Reinhardsbrunn“. Zum Zustand des Schlosses im Juni 2013 veröffentlichte die Frankfurter Allgemeine Zeitung am 20. Juni 2013 einen ausführlichen Bericht. Derzeit (Stand Februar 2016) wird die Enteignung der Anlage angestrengt, um das Denkmal erhalten zu können. 1929 wurde Reinhardsbrunn auch durch die Thüringerwaldbahn erschlossen. Die Steine, die heute in der Georgenkirche stehen, stellen Reproduktionen der ursprünglichen dar, die vermutlich bei einem Brand 1292 zerstört wurden. Drei der Steine entstanden durch denselben Bildhauer um 1320, der Rest scheint um die Mitte des 14. Jahrhunderts gearbeitet worden zu sein. Nach der Restauration der Steine unter Herzogin Dorothea Maria erfolgte eine weitere durch den Bildhauer Wolfgang aus Gotha im Jahre 1864. Die acht Steine waren an der Westwand der Schlosskapelle Reinhardsbrunn aufgestellt, an der Nordwand befand sich auf einem Sockel mit der Jahreszahl 1301 eine Gedenkplatte für einen nicht mehr bekannten Verstorbenen, da die Inschrift nur noch bruchstückhaft erkennbar war. An der Ostwand standen die Grabplatten von Friedrich I., der Gebissene oder Freidige († 1323), davor in einem Kasten seine Gebeine, daneben die Platte seiner Gemahlin Elisabeth von Arnshaugk († 1359). Grabplatten an der Südwand waren vermutlich die des Abtes Hermann († 1168) und eines Diether von Isenburg († um 1406?). In der Kirche selbst war eine Gruft. Im Areal der mittelalterlichen Klosteranlage fand die Evangelische Kirche Thüringens einen Ort für das Stift Reinhardsbrunn, es entstanden Schulungs- und Tagungsräume, eine Begegnungsstätte und die 2001 geweihte Johanniskapelle. Diese auch als "Radfahrerkapelle" bekannt gewordene Kirche steht im Schlosspark und wird gelegentlich, z. B. an kirchlichen Feiertagen, sakral genutzt. Es handelt sich um einen Nachbau der Johanniskirche des Hl. Bonifatius von 724. Sie soll Taufkirche von Landgraf Ludwig IV. (Ehegatte der Hl. Elisabeth) gewesen sein. Damals missionierte Bonifatius bei Altenbergen und ließ am heutigen Kandelaber-Denkmal eine Kapelle bauen, die bis Mitte des 18. Jahrhunderts mehrfach erweitert wurde. Im Nachbau der Kapelle im Schlosspark steht ein Abguss der Figurengrabplatte von Ludwig IV., das Original befindet sich in der Eisenacher Georgenkirche. Ludwig ist im Kloster Reinhardsbrunn beigesetzt.
Useful information
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