Biebrich Palace
Darmstadt Hessen Germany
manor, mansion
Schloss Biebrich
Darmstadt Hessen Germany
manor, mansion
Biebrich Palace (German: Schloss Biebrich) is a Baroque residence (Schloss) in the borough of Biebrich in the city of Wiesbaden, Hesse, Germany
Das Schloss Biebrich war die barocke Residenz der Fürsten und späteren Herzöge von Nassau am Rheinufer in Biebrich (1926 eingemeindet nach Wiesbaden)
Previous names
Biebrich Palace, Schloss Biebrich
Description
Biebrich Palace (German: Schloss Biebrich) is a Baroque residence (Schloss) in the borough of Biebrich in the city of Wiesbaden, Hesse, Germany. Built in 1702 by Prince Georg August Samuel of Nassau-Idstein, it served as the ducal residence for the independent Duchy of Nassau from 1816 until 1866. Count Georg August Samuel of Nassau-Idstein, appointed Prince in 1688, wanted a more impressive seat of authority than his palace in Idstein in the Taunus. He moved first to Wiesbaden, and later to Biebrich (at that time a separate community from Wiesbaden). In the immediate vicinity of the Rhine, opposite the Biebricher Wörth, he began construction of a chateau. The structure was designed by the Baroque architect Julius Ludwig Rothweil and was completed in 1702. It survives today as the West Pavilion of the palace. Only four years later, a duplicate structure was built only 86 meters to the east. While the West Pavilion was reserved for the prince and his entourage, the East Pavilion served his wife. Prince Georg August Samuel began further development of the castle in 1707. Baroque architect Johann Maximilian von Welsch linked the two pavilions with a gallery and built a circular ballroom in the exact center. The Rotunda was completed in 1721, giving Biebrich Castle its distinctive appearance. After the death of Georg August Samuel, the House of Nassau-Idstein was extinguished and the castle came into the possession of the line of Nassau-Usingen. Prince Karl von Nassau-Usingen decided after his inauguration in 1734 to relocate his permanent residence to Biebrich. Such a residential and government office demanded further premises, so the Baroque architect Friedrich Joachim Michael Stengel designed today's eastern wing. Only three years later, Stengel built the identical western wing. The gardens were designed by landscape architect Friedrich Ludwig von Sckell in 1817 at the request of Duke Wilhelm of Nassau. Charlotte, Grand Duchess of Luxembourg, sold the palace to the State of Prussia in 1935. Heavily damaged during World War II, it was renovated and partly reconstructed between 1980 and 1982 by the State of Hesse. It is now used by the state government for representation purposes and houses the state's historic preservation agency.
Das Schloss Biebrich war die barocke Residenz der Fürsten und späteren Herzöge von Nassau am Rheinufer in Biebrich (1926 eingemeindet nach Wiesbaden). Das Gebäude entstand nicht nach einem einheitlichen Entwurf, sondern wurde zwischen 1700 und 1750 immer wieder erweitert, bis sich schließlich aus einem Gartenhäuschen eine dreiflügelige Anlage entwickelt hatte. Als solche zählt sie heute zu den bedeutendsten Barockschlössern am Rhein. Auf der vom Rhein abgewandten Seite breitet sich der weitläufige Schlosspark aus, in dem alljährlich an Pfingsten ein bekanntes Reitturnier stattfindet. Im Schloss ist unter anderem das Hessische Landesamt für Denkmalpflege untergebracht. Daneben dient es Repräsentationszwecken der Hessischen Landesregierung. Obwohl das Schloss Biebrich heute ein einheitliches Erscheinungsbild hat, entstand der Bau nicht nach einem Gesamtplan. Vielmehr entstand durch eine komplizierte Baugeschichte die heutige Schlossanlage. Georg August Samuel von Nassau-Idstein (* 1665) war gerade zwölf Jahre alt, als sein Vater starb. Da er noch nicht volljährig war, wurden zunächst zwei Vormunde mit der Regierung beauftragt. Georg August nutzte diese Zeit unter anderem durch Studien in Gießen, Straßburg und Paris. Dabei lernte er auch verschiedene Höfe kennen, wobei ihn Schloss Versailles besonders beeindruckte. 1684 wurde er Graf und 1688 vom Kaiser aufgrund seiner Teilnahme an der Befreiung Wiens nach der türkischen Belagerung und nach Zahlung einer großen Geldsumme in den Fürstenstand erhoben. 1696 erwarb der Fürst zunächst ein Grundstück direkt am Rheinufer gegenüber der Biebricher Aue und ließ ein einfaches Gartenhaus errichten, das aber nur tagsüber benutzt werden konnte. 1701 bis 1703 ließ er es von Julius Ludwig Rothweil als Wohnschlösschen ausbauen. 1704 bis 1706 wurde etwa 86 Meter weiter östlich für die Fürstin ein identischer Pavillon erbaut. Da dem Fürsten der Standort mittlerweile so gut gefiel, beauftragte er 1707 den Baumeister Maximilian von Welsch, ein barockes Gesamtkonzept zu entwickeln. Vorbild sollte die Orangerie in der Kasseler Karlsaue sein mit dem Ziel, die beiden Pavillons durch Galerien und einen Mittelbau zu verbinden. Welsch verwirklichte diesen Plan, indem er in die Mitte eine Rotunde setzte, die mit den beiden Pavillons durch Galerien verbunden war. Die Rotunde erhielt einen ebenerdigen Grottensaal, eine sogenannte Sala terrena mit Wasserspielen. Dieser Grottensaal war durch eine Öffnung in der Decke mit dem Festsaal im ersten Obergeschoss verbunden. Der Festsaal war von einer mit einem Fresko bemalten Kuppel überwölbt, die, nach dem Vorbild des römischen Pantheons, ebenfalls eine Öffnung hatte. Das Fresko stellte antike Götterfiguren dar, so konnte man gewissermaßen aus der Unterwelt in den Himmel blicken. Dieses Konzept wurde jedoch noch zu Lebzeiten des Fürsten aufgegeben; die beiden Öffnungen in den Decken wurden verschlossen. Die beiden Galerien waren ebenfalls mit Deckengemälden und mit feinen Stuckaturen versehen. Die Rotunde wurde mit 16, heute verlorenen, Hermen des Mainzer Bildhauers Franz Matthias Hiernle ausgeschmückt. Die Arbeiten von Welsch, zu denen auch die Anlage eines barocken Gartens mit abschließender Orangerie gehörten, dauerten bis 1721, zuletzt (1719–1721) wurden die beiden Galerien um ein Stockwerk erhöht. Dies geschah wohl nicht nur deshalb, um mehr Platz zu bekommen, sondern war wohl eher eine Verlegenheitslösung, um das undichte Flachdach zu beseitigen. Fürst Georg August starb 1721, sein „Versailles am Rhein“ war aber noch nicht vollendet. Mit ihm starb auch die Linie Nassau-Idstein aus, weshalb das Fürstentum an Fürst Karl von Nassau-Usingen (* 31. Dezember 1712, † 21. Juni 1775) überging. Da Karl noch nicht volljährig war, übernahm zunächst seine Mutter, Fürstin Charlotte Amalie von Nassau-Dillenburg, die Regierung. Karl wollte nach seinem Amtsantritt im Jahre 1730 seine Residenz aus dem hinteren Taunus in Usingen an den Rhein verlegen. Er beauftragte deshalb Friedrich Joachim Stengel das Schloss als Dreiflügelanlage zu vollenden. Ab 1734 wurde zunächst der Ostflügel für den Marstall im Erdgeschoss und die fürstliche Verwaltung im Obergeschoss erbaut. Ab 1737 wurden die 1721 unterbrochenen Arbeiten an der Rotunde und den Galerien fortgesetzt. 1740 begann Stengel schließlich mit dem Westflügel, der 1744 mit seiner kostbaren Innenausstattung weitgehend beendet war. Restarbeiten zogen sich aber noch bis 1750 hin. 1744 verlegte Fürst Karl die Residenz von Usingen nach Biebrich. 1749 bis 1752 wurde die Neue Mosbacher Straße (heute Biebricher Allee) erbaut, die eine direkte Verbindung der Schlösser ermöglichte. Bis zur Fertigstellung des Stadtschlosses 1841 in Wiesbaden war Schloss Biebrich Hauptresidenz der nassauischen Fürsten und Herzöge. Danach diente es bis 1866 nur noch als Sommerresidenz. Nachdem das Herzogtum Nassau an der Seite Österreichs im Deutschen Krieg unterlegen war, wurde es von Preußen annektiert. Das Biebricher Schloss jedoch beließ der preußische König Wilhelm I. im Privatbesitz des Herzogs Adolf, im Gegensatz zum Stadtschloss Wiesbaden, das den preußischen Königen und späteren deutschen Kaisern bei ihren Besuchen in Wiesbaden als Wohnsitz diente. Obwohl Adolf damit über das Schloss verfügen konnte, zog er es vor, zunächst in Frankfurt am Main und Wien, später in Schloss Hohenburg bei Lenggries zu leben. 1868 veräußerte er die 1844 bis 1848 errichteten Gewächshäuser mit dem wertvollen Baum- und Pflanzenbestand zusammen mit einem kleineren Pflanzenbestand aus dem Stadtschloss an die Stadt Frankfurt am Main. Sie bildeten den Grundstock des Palmengartens. Als Adolf 1890 nach dem Aussterben der dortigen Monarchie als nächster Verwandter Großherzog von Luxemburg wurde, verwaltete die luxemburgische Finanzkammer das Schloss. Erst 1935 verkaufte die damalige luxemburgische Großherzogin Charlotte, eine Enkelin Adolfs, Schloss Biebrich an den preußischen Staat. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude stark beschädigt, insbesondere war der Ostflügel bis auf die Außenmauern zerstört. Dieser wurde in der Folge abgebrochen. Nach dem Krieg wurden die Reste des einst prächtigen Schlosses stark vernachlässigt. Erst die Ansiedlung von Filminstituten, unter anderem der Freiwilligen Selbstkontrolle der Filmwirtschaft verhinderte den vollständigen Verfall. Beschwerden von schockierten Besuchern aus den Niederlanden und aus Luxemburg, wo das Haus Nassau noch die Staatsoberhäupter stellte, veranlassten die hessische Landesregierung schließlich, das mittlerweile in ihrem Besitz befindliche Gebäude wieder herzurichten. 1961 bis 1965 wurden die Fassaden renoviert und der Westflügel erneuert, so dass ihn 1967 der hessische Landeskonservator und die Landesarchäologen von Hessen beziehen konnten. In den Jahren 1980 bis 1982 ließ die Landesregierung unter dem Ministerpräsidenten Holger Börner schließlich den Ostflügel originalgetreu rekonstruieren und im übrigen Schloss alle erhaltenen Innenräume sorgfältig restaurieren, so dass das Schloss wieder sein ursprüngliches Erscheinungsbild hat. Die Landesregierung nutzt es für Repräsentationszwecke und es ist unter anderem Sitz des Hessischen Landesamtes für Denkmalpflege. Das Schloss ist im Eigentum des Landes Hessen und wird vom Landesbetrieb Bau und Immobilien Hessen verwaltet. Die Rotunde, die Galerien und die Erdgeschosse der Pavillons dienen als repräsentative Kulisse für Empfänge der Landesregierung sowie anderer Behörden (z. B. für öffentliche Veranstaltungen der Bundeswehr) und als städtisches Standesamt. Außerdem sind mehrere Behörden im Schloss untergebracht. Dazu zählt die Hauptdienststelle des Landesamtes für Denkmalpflege Hessen im Westflügel. Im Ostflügel befindet sich seit dem Wiederaufbau im Jahr 1982 die staatliche Filmbewertungsstelle Wiesbaden, eine Einrichtung der Bundesländer, deren Vorführsaal als Veranstaltungsort für Filme im Schloss genutzt wird. Dort befinden sich auch das Kuratorium junger deutscher Film und die archäologische Abteilung des Landesamtes für Denkmalpflege. Das Untergeschoss der Rotunde nutzt ein Café. Der Schlosspark ist frei zugänglich. Er verbindet das am Rhein gelegene Schloss mit der künstlichen Ruine Mosburg. Im Südwesten des Schlossparks findet seit 1949 jährlich an Pfingsten das Wiesbadener Pfingstturnier, ein internationales Reitturnier, statt. Im Oktober 2011 fand im Schloss das 1. Internationale Rollstuhltanzturnier in Wiesbaden (Schloss Biebrich Trophy) statt, organisiert vom Tanz-Club Blau-Orange e. V. Wiesbaden und dem Fachbereich Rollstuhltanzen im Deutschen Rollstuhl-Sportverband (DRS). Seit 2011 findet das Casting der Songschreiber zur Sendung Dein Song auf KIKA dort statt. Am 12. Juni 2013 fand im Schloss die feierliche Auflösung des V Corps der US-Streitkräfte statt.
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