Die in spärlichen Ruinen liegende Burg Flügelsberg war die Stammburg der Schenken von Flügelsberg
Die in spärlichen Ruinen liegende Burg Flügelsberg war die Stammburg der Schenken von Flügelsberg.
Geschichte
1228 bezeugte Lutold Schenk von Flügelsberg eine Urkunde des Herzogs Ludwig I. von Bayern, wohl die früheste Erwähnung der Burg Flügelsberg. Die Schenken von Flügelsberg, die ein Paar Flügel in ihrem Wappen führten, waren Ministeriale der Grafen von Grögling-Hirschberg, die 1305 mit Graf Gebhard VII. ausstarben. 1290 wurde die Burg bei einem Zwist der bayerischen Herzöge zwischen Ludwig dem Strengen und seinen Gegnern Otto, Ludwig und Stephan von Niederbayern schwer beschädigt; Dietrich (I.) Schenk von Flügelsberg stand auf Seiten der letzteren.
1340 (1347?) überließ Elspet, die Witwe von Dietrich (II.), die Burg zu einem Drittel ihrer Tochter Margareta, die mit Konrad dem Muracher vermählt war. Zwei Drittel der Burg gehörten Dietrich (III.), unter dem die Anlage ihre Blütezeit erlebte. Nach seinem Tod (1403) kamen 1410 die Muracher auch in den Besitz dieser zwei Drittel.
Als Raubritter machten sich die Muracher zu Flügelsberg unter anderem die Reichsstadt Nürnberg zum Feind, indem sie von Flügelsberg aus die Nürnberger Kaufmannszüge im Altmühltal überfielen und ausraubten. 1446 zog Nürnberg gegen die „Flügelspurg“ und andere Raubritterburgen in der Gegend zu Felde; die Burg Flügelsberg mitsamt ihrem Turm wurde hierbei erobert und bis auf die Burgkapelle St. Thekla gebrandschatzt.
Später wurde die Anlage von den Murachern wieder aufgebaut und kam durch Heirat in den Besitz der Parsberger – 1460 und 1480 heirateten Muracher Töchter Parsberger. Diese standen im Löwlerkrieg auf Seiten der Adeligen, die sich gegen den Herzog von Bayern Albrecht IV. erhoben. Der Bayernherzog griff deshalb die Burg Flügelsberg an und eroberte sie nach heftigem Widerstand Anfang Januar 1492. Hans und Georg von Parsberg wurden gefangen genommen, die Burg wurde ausgeräumt und gebrandschatzt.
Später erfolgte ein Wiederaufbau, wie Ansichten von 1568 und 1701 zeigen. Die Parsberger wohnten jedoch seit dem 17. Jahrhundert als „Herren von Meyern“ zu Füßen des Flügelsberges in einem zum Schloss ausgebauten Meierhof; von diesem Schloss existieren nur noch unbedeutende Reste. 1577 starb mit Joachim von Parsberg das Geschlecht im männlichen Stamm aus.
Die ehemalige Burgkapelle St. Thekla wurde 1680 durch Johann Erhard Muggenthal nach längerer Phase des Verfalls renoviert. Sie wurde im 18. Jahrhundert aufgegeben, nachdem noch 1760 ein namentlich nicht erwähnter Bildhauer aus Neuburg an der Donau ein Kruzifix und zwei Altarleuchter dorthin geliefert hatte. Das auf der Kuppe im 16. Jahrhundert wiedererrichtete Schlossgebäude stürzte im 19. Jahrhundert ein.
Die Flügelsberger ließen sich in der Kirche St. Johannes Baptist des Klosters Altmühlmünster bestatten, wo sich zwei ihrer Grabplatten aus dem 14. Jahrhundert erhalten haben.
Beschreibung
Die Ruine der Burganlage, die sich auf einem Areal von etwa 70 × 90 Meter ausdehnt, besteht aus einigen Mauerresten des 12. und wohl des 16. Jahrhunderts sowie drei Abschnittsgräben.
Gratis
Gratis
Toller Ausblick
Ruinen der Burg