Die Burg Dürboslar ist eine typische rheinische Wasserburg in der zu Aldenhoven im Kreis Düren gehörigen Ortschaft Dürboslar
Die Burg Dürboslar ist eine typische rheinische Wasserburg in der zu Aldenhoven im Kreis Düren gehörigen Ortschaft Dürboslar. Die heutige Anlage stammt aus dem 16. bis 17. Jahrhundert und steht seit dem 17. Juli 1984 als Baudenkmal unter Denkmalschutz.
Geschichte
Die Burg in Dürboslar wird 1478 erstmals urkundlich erwähnt. Es gibt jedoch Vermutungen, dass ihre Wurzeln bis ins 9. Jahrhundert zurückreichen könnten, denn das Gebiet von Dürboslar – was lichte Stelle im Dornengebüsch heißt – fand schon im Jahr 898 erstmals urkundlich Erwähnung. Damals schenkte König Zwentibold von Lotharingien dem Essener Frauenstift Besitzungen in Dürboslar, das zu jener Zeit aus drei Höfen bestand: dem Biemerhof, dem Junkershof und wahrscheinlich einem dritten Hof, aus dem später die Burg hervorging. Möglich wäre allerdings auch, dass die Burg erst im 14. Jahrhundert von einem Knappen namens Werner von Wedenau auf einem Hügel erbaut und am 20. März 1391 dem Jülicher Herzog Wilhelm II. zu Lehen aufgetragen wurde. Gesichert ist aber keine dieser beiden Möglichkeiten.
1478 war das einstige jülichsche Offenhaus zu einem Lehen des Kölner Erzstifts geworden, das Johann von Boissler in jenem Jahr an Johann von Linzenich verkaufte. Unter dieser Familie war bei Ausbleiben eines männlichen Erben auch die älteste Tochter erbberechtigt, und so gelangte die Burganlage über Johanns Enkelin Maria 1608 an die Familie ihres Mannes Johann Hoen von Cartils. Der Enkel und der Urenkel des Paares, Johann Wilhelm und Franz Arnold Hoen von Cartils, ließen die Anlage in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts zum größten Teil neu bauen. Als Franz Arnold kinderlos starb, gelangte das Erbe an seinen Neffen Franz Emmerich von Reifenberg und von diesem über die Schwester 1710 an den Schwager Johann Adolph von und zu Gymnich.
Mehr als 100 Jahre lang blieb die Burg im Besitz dieser Familie, ehe sie 1825 mit der Neußer Stiftsdame Johanna von Gymnich ausstarb. Burg Dürboslar kam daraufhin an Johannas Großneffen Graf Max Felix von Wolff-Metternich. Seine Familie ließ das alte Herrenhaus der Anlage bis auf die Grundmauern zwei Ecktürme abreißen und 1841 ein neues Gebäude errichten. 1852 wurden unter Einbezug der alten Außenmauern und Fundamente auch die Gebäude der Vorburg neu aufgeführt. Ende des Zweiten Weltkriegs wurde das Anwesen stark beschädigt. Dabei ging unter anderem der Wehrerker über der Einfahrt des Torbaus verloren. Bei der Beseitigung der Zerstörungen nach Kriegsende wurde die Raumaufteilung der Burggebäude neu gestaltet, um aus diesen mehrere Wohneinheiten zu machen. Da die Anlage in einem Gebiet steht, in dem bis 1997 Steinkohlebergbau betrieben wurde, hatte sie in den 1980er Jahren – neben altersbedingten Schäden – mit Schäden am Mauerwerk zu kämpfen, die durch Erdsenkungen hervorgerufen worden waren. Diese wurden bei denkmalpflegerischen Maßnahmen in der Mitte der 1980er Jahre behoben.
Seit 1968 gehört die Anlage der Familie Bommers, die das Anwesen landwirtschaftlich nutzt. Zusätzlich sind in den Gebäuden Wohnungen untergebracht, und in der Vorburg befinden sich Werkstätten eines Unternehmens.
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