Wörlitz Castle
Wittenberg Sachsen-Anhalt Germany
castle, chateau
Schloss Wörlitz
Wittenberg Sachsen-Anhalt Germany
castle, chateau
The construction of the Wörlitz Castle belongs to the outstanding achievements of the Dessau reformers
Schloss Wörlitz in Sachsen-Anhalt gilt als Gründungsbau des deutschen Klassizismus und ist eines der wenigen deutschen Bauwerke des Palladianismus
Previous names
Wörlitz Castle, Schloss Wörlitz
Description
The construction of the Wörlitz Castle belongs to the outstanding achievements of the Dessau reformers. It is the earliest Classical castle built outside of England. Following the design of buildings in England and Italy, it was constructed between 1769 and 1773 for the newly-married Prince and Princess by Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorff, Prince Franz's friend and builder. The former Baroque hunting lodge had to give way to the new Castle. Its outside appearance and the integration into an artistically created, naturally formed landscape met the new feeling for style. Also, the interior design and the furnishing are aesthetic and designed in a simple, practical way, as it was common at that time. On the main storey the lobby, ten rooms, and two halls are arranged around the areaway. All rooms feature an exceptional artistic elaborateness with a rich stucco decoration adorning them. The ceiling paintings and murals are based on antique examples. Technical innovations, such as cast-iron stoves, wall-mounted foldaway beds, the refrigerator, or the pump facilitated living, improved hygiene, and had moreover been installed to ease the work of the attendants. Apart from the collection of antiques and the paintings of Old Masters, contemporary works of art likewise belong to the Castle's artistic furnishings, which were primarily constructed by local craftsmen. Once the Castle served the princely court society for representation and festivities, but from the very beginning it was open to everybody. Today the Castle is a museum that can be visited via tours.
Schloss Wörlitz in Sachsen-Anhalt gilt als Gründungsbau des deutschen Klassizismus und ist eines der wenigen deutschen Bauwerke des Palladianismus. Das in Wörlitz gelegene Schloss ist wie der zugehörige Wörlitzer Park Teil des UNESCO-Welterbes. Ab 1769 wurde der Wörlitzer Park auf Veranlassung des damals 29-jährigen Fürsten Leopold III. Friedrich Franz von Anhalt-Dessau im Stil eines englischen Landschaftsgartens eingerichtet. Zugleich begann der Bau des Schlosses, für den der Vorgängerbau, ein barockes Jagdschloss, abgerissen wurde. Baumeister war Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorff. Das Schloss wurde für den Fürsten und seine Frau Luise Prinzessin von Brandenburg-Schwedt errichtet und sollte der Repräsentation des Fürstenhauses dienen. Der Bau wurde 1773 vollendet. Er gilt als Gründungsbau des deutschen Klassizismus. Als Vorbilder dienten antike und englische Bauwerke sowie die Architektur Andrea Palladios (1508–1580). Beim Bau des Schlosses wurden damals fortschrittliche Einrichtungsgegenstände wie gusseiserne Öfen, Wandklappbetten, eine Wasserpumpe zur Versorgung des oberen Stockwerks, ein Eisschrank, Essensaufzüge und versenkbare Türen[3] verwendet, die bis heute vorhanden sind. Auch gab es ein Badezimmer für das Fürstenpaar, das jedoch zwischenzeitlich entfernt wurde. 1770 bis 1772 entstand ein rund 50 Meter südwestlich liegendes Küchengebäude, das seit dem Bau durch einen unterirdischen Gang mit dem Schloss verbunden ist. Schon im 18. Jahrhundert war das Schloss, wie auch der gesamte Park, für die Öffentlichkeit zugänglich. Das Schloss steht im Park und ordnet sich somit in die künstlich geschaffene, aber naturnahe Umgebung ein. Es steht nördlich der Stadt, von ihr getrennt durch Baumgruppen und Wiesen. Die Rückseite des Schlosses zeigt zum nahen Wörlitzer See und ist vom gegenüberliegenden Seeufer vor der Silhouette der Stadt gut sichtbar. Das symmetrische, im Grundriss rund 36 Meter × 24 Meter große Gebäude weist zwei Geschosse sowie ein Souterrain und ein abschließendes Mezzanin auf. Es wird durch einen Portikus mit vier korinthischen Säulen geprägt, zu dem eine Freitreppe führt. Der Dreiecksgiebel ist antiken Giebeln in Palmyra und Baalbek nachempfunden. Im Inneren befindet sich ein Lichthof, der von einem erst später angebrachten Glasdach überdeckt ist. Dahinter befindet sich ein eingeschossiges Belvedere mit rechteckigem Grundriss, der von einer Kuppel gekrönt wird und mit der Rückseitenfassade bündig abschließt. Die Fenster sind abhängig vom Stockwerk unterschiedlich groß und durch unterschiedliche Verdachungen und Simse geschmückt. Um den Lichthof gruppieren sich symmetrisch zehn Räume und zwei Säle. Die Decken und die Kuppel sind mit Stuck reich verziert, an den Decken findet man Malereien. Im Speisesaal stehen ebenfalls vier korinthische Säulen. Zahlreiche Kunstwerke sind im Schloss ausgestellt, etwa Gemälde alter Meister, eine Antikensammlung und eine Keramiksammlung, die vor allem aus Repliken antiker Arbeiten aus der Porzellanmanufaktur Wedgwood besteht. Die Möbel stammen aus der Werkstatt von Abraham und David Roentgen. Die ursprüngliche Einrichtung ist fast vollständig erhalten. Im Belvedere befindet sich der „Palmensaal“. Das Schloss kann im Rahmen von Führungen besichtigt werden. Das Küchengebäude wird als Restaurant genutzt.