Sandersdorf Castle
Oberbayern Bayern Germany
castle, chateau
Schloss Sandersdorf
Oberbayern Bayern Germany
castle, chateau
Sandersdorf Castle (German: Schloss Sandersdorf) is a castle, or stately house, in the village of Sandersdorf in Altmannstein, to the northeast of Ingolstadt, Bavaria, Germany
Schloss Sandersdorf ist ein Barockschloss im gleichnamigen Ort Sandersdorf in der Gemeinde Altmannstein im oberbayerischen Landkreis Eichstätt
Previous names
Sandersdorf Castle, Schloss Sandersdorf
Description
Sandersdorf Castle (German: Schloss Sandersdorf) is a castle, or stately house, in the village of Sandersdorf in Altmannstein, to the northeast of Ingolstadt, Bavaria, Germany. The present building dates to 1646, and was restored in 1900. The castle is a 17th-century building on a medieval foundation. It stands on a spur of high land to the west of the village of Sandersdorf. The building has four wings. The east and south wings are decorated with bay windows and gables. The lower west wing contains the inner courtyard with open arcades. There are onion domes over the gatehouse and the castle chapel. The most valuable works of art are a crucifix by Ignaz Günther and the Romanesque tympanum on the outside. A castle was built as the seat of the lords of Sandersdorf in the mid 12th century. The castle changed ownership several times in the 14th and 15th centuries. In 1420 it was burned by Duke Henry XVI of Bavaria-Landshut during his war with Duke Ludwig the Bearded of Bavaria-Ingolstadt. In 1425 Sandersdorf and its estate was awarded to the Muggenthal family. They held the castle for more than 200 years. The castle brewery was founded in 1550, and its Sandersdorf beer became widely known. The castle was destroyed during the Thirty Years' War (1618–1648), but the Muggenthals rebuilt it in its present form. In 1646, soon after the reconstruction, Wolfgang Unverzagt Freiher von Roy purchased the property. He went bankrupt, and Johannes Jakob Lossius bought it in 1650. In 1675 it was inherited by his nephew Dominikus de Bassus, a professor at the University of Ingolstadt. During the War of the Spanish Succession (1701–1714) the building was devastated in 1703. Thomas Maria Baron de Bassus became a leader of the Illuminati in Italy, an secret society founded to promote enlightenment ideas such as opposition to superstition, prejudice, and abuse of state power. In 1787 the Bavarian police raided Sandersdorf castle and found compromising documents. His estate was temporarily confiscated. Baron de Bassus died in Sandersdorf in 1815. Sandersdorf remained the property of the Barons de Bassus, and was partially restored in 1900 by the Munich architect Gabriel von Seidl. In 2008 the Wittelsbach Compensation Fund bought the castle and estate from the de Bassus family.
Schloss Sandersdorf ist ein Barockschloss im gleichnamigen Ort Sandersdorf in der Gemeinde Altmannstein im oberbayerischen Landkreis Eichstätt. Das Schloss liegt im oberen Schambachtal am Schambach, einem Zufluss der Altmühl, auf einer nach Osten gerichteten, rund 50 Meter hohen Bergzunge. Unter dem Schloss breitet sich der Ort Sandersdorf aus. Das heutige Schloss geht auf eine mittelalterliche Burg zurück, die von den Herren von Sandersdorf als Wittelsbacher Ministerialen erbaut wurde. Das Geschlecht ist seit dem 12. Jahrhundert urkundlich genannt. Dem Letzten dieses Geschlechtes, Ulrich dem Sandersdorfer, folgte 1372 das Geschlecht der Rindsmaul, 1382 Konrad der Kemnater nach. 1420 sind die Forchheimer im Besitz der Burg. 1420 wurde die Burg durch Herzog Heinrich von Bayern-Landshut gebrandschatzt, als sich dieser im Krieg mit Herzog Ludwig dem Bärtigen von Bayern-Ingolstadt befand. 1425 wurde die Burg an die Muggenthaler verliehen; der erste Besitzer dieser Familie, Erhart von Muggendal, baute die Burg wieder auf. Hierfür war ihm auch die Hälfte der Hofmark Sandersdorf verliehen worden. Sein Vorhaben, die beiden Hofmarken Sandersdorf und Hinzenhausen zu vereinigen, gelang erst seinem Sohn Hans Heinrich von Muggenthal im Jahr 1507 durch Verleihung von Herzog Albrecht IV. Hans Heinrich kann den Bauernaufstand von seinem Herrschaftsgebiet fernhalten, ebenso die Reformation. 1536 machte Pfalzgraf Ottheinrich bei seiner Krakaureise auch auf Schloss Sandersdorf Station. 1550 wurde die Schlossbrauerei gegründet. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Burg zerstört; bis 1646 war sie von Albrecht Ulrich von Muggenthal in der jetzigen Form als vierflügeliges Schloss wieder aufgebaut. 1646 ging die Zeit der Muggenthaler auf Schloss Sandersdorf zu Ende, als diese das Schloss an Wolfgang Unverzagt Freiherr von Roy (oder Retz) verkauften. Dieser musste sich 1650 von seinem neuen Besitz trennen, und der Ingolstädter Professor Johann Jakob Lossius erwarb die Burg, indem er die Gläubiger befriedigte. 1652 wurde Lossius auch mit dem halben herzoglichen Lehen Sandersdorf (und Mendorf) belehnt. Ohne Nachkommen, bestimmte er Giovanni Dominico Bassus, den Sohn seiner Schwester Lucretia, der Gemahlin des Tommaso Bassus, zum Erben. Der Erbfall trat 1675 ein. Auch „Dominikus“ Bassus, wie er sich nunmehr nannte, wurde in Ingolstadt Professor der Rechte und kaufte zum ererbten Besitz mehrere Güter in der Umgebung hinzu. Er musste erleben, wie sein Schloss 1703 im Spanischen Erbfolgekrieg Zerstörungen erlitt. Ohne Nachkommen, bestimmte Dominikus Bassus als Erben Franz Peter von Bassus, den Sohn seines älteren Bruders Johann Josef Bassus. Nach dem Aussterben der Muggenthaler-Linie auf Hinzenhausen kaufte Franz Peter von Bassus 1725 deren Hofmark hinzu, die er 1774 wieder verkaufen musste. Mit ihm starb die ältere Linie aus; der Besitz ging an den Urenkel von Dominikus Bassus und Sohn seines Halbbruders Giovanni Maria mit dem Namen Thomas von (de) Bassus über. Der 1763 in Mendorf geborene Komponist Johann Simon Mayr wurde von Thomas de Bassus stark gefördert und war infolgedessen auch zeitweilig auf Schloss Sandersdorf ansässig. Im Mai 1787 wurde das Schloss durch bayerische Beamte durchsucht, da man es als „Illuminatennest“ ansah. Thomas de Bassus war nämlich hohes Mitglied des 1776 von Adam Weishaupt in Ingolstadt gegründeten Illuminatenordens. Dabei wurden umfangreiche geheime Unterlagen konfisziert. Um 1900 wurde das Schloss unter der Leitung des Münchner Architekten Gabriel von Seidl teilweise erneuert und renoviert. So stammt aus dieser Zeit beispielsweise das Kutscherhaus im Innenhof. 2008 wurde das Schloss von Margarethe Baronin de Bassus mitsamt den Waldgrundstücken an den Wittelsbacher Ausgleichsfonds verkauft. Der reichgegliederte Gebäudekomplex einer Vierflügelanlage wurde auf mittelalterlicher Grundlage im 17. Jahrhundert errichtet und im 19. Jahrhundert umgebaut. Der hohe Haupttrakt ist nach Osten gerichtet; er hat an seinen Schmalseiten hohe Treppengiebel und an den Breitseiten gegen das Tal drei Erker mit Giebelaufsätzen, davor eine Art Zwinger mit zwei achteckigen Ecktürmchen. Die niedrigeren Schlossflügel im Norden und Süden sind gegen Westen gerichtet. Die Schlosskapelle St. Joseph mit achteckigen Kuppelturm befindet sich im Innenhof. Die Kapelle hat ein romanisches Tympanon (um 1200). In ihrem Innern ist das wertvollste Ausstattungsstück ein Kruzifix wahrscheinlich aus der Günther-Werkstatt aus dem nahen Altmannstein, dem Geburtshaus des Rokokokünstlers Ignaz Günther; die Stuckdekoration des Altarraumes stammt aus dem 17. Jahrhundert, der Stuck des Gemeinderaums hingegen aus der Zeit der Umbauten durch den Architekten Gabriel von Seidl.
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