Quitzin Hunting Lodge
Vorpommern-Rügen Mecklenburg-Vorpommern Germany
castle, chateau
Jagdschloss Quitzin
Vorpommern-Rügen Mecklenburg-Vorpommern Germany
castle, chateau
Quitzin Castle (German: Jagdschloss Quitzin) is a Jagdschloss in Splietsdorf municipality, Germany
Das Jagdschloss Quitzin ist ein denkmalgeschütztes Gebäude in Quitzin, einem Ortsteil von Splietsdorf im Landkreis Vorpommern-Rügen
Previous names
Quitzin Hunting Lodge, Jagdschloss Quitzin
Description
Quitzin Castle (German: Jagdschloss Quitzin) is a Jagdschloss in Splietsdorf municipality, Germany.
The presently visible so-called Jagdschloss or "hunting castle" is built on the foundations of a castle from the 13th century. In 1607, a Renaissance manor replaced the old fortress, and during the 18th century, it was transformed into the presently visible Baroque edifice. The estate has been in the possession of several German aristocratic families, among them the counts von Küssow. The last owner of the estate before World War II, Burghard von Veltheim Schönfließ, was an active member of the Widerstand or resistance to Nazism. After World War II, he was not allowed by the East German authorities to keep his estate. It was converted first into a refugee camp, and was later used by the East German civil defence. They rebuilt, neglected and also deliberately destroyed much of the building. Following the German reunification, the castle was handed back to the family of the last owners before the war. It has since been restored and renovated.
The castle lies in an English landscape garden which was preceded by a formal Baroque garden.
Das Jagdschloss Quitzin ist ein denkmalgeschütztes Gebäude in Quitzin, einem Ortsteil von Splietsdorf im Landkreis Vorpommern-Rügen. Zur Schlossanlage gehören zwei Kavaliershäuser, der Park und die Feldsteinmauer.
Das Herrenhaus ist ein dreigeschossiger, fünf- bzw. dreiachsiger, blockhafter Putzbau mit einem hofseitigen Mittelrisalit mit einem wappenverzierten Dreiecksgiebel. Die beiden eingeschossigen Seitenflügel stammen aus der gleichen Zeit. Alle Gebäude haben hohe Mansarddächer.
Die Fassade ist durch Eckquaderung und Fensterfaschen gegliedert. Der Haupteingang ist von Pilastern und einem Segmentbogen umrahmt. Im Hauptgeschoss finden sich Stuckarbeiten an Wänden und Decken.
Das Gutshaus wurde erstmals um 1457 erwähnt, als Herzog Erich II. von Pommern-Wolgast gemeinsam mit seinem Bruder Wartislaw X. das Gut an den Abt des Klosters Neuenkamp, an dessen Stelle sich heute die Stadt Franzburg befindet, verschenkte.
Das hohe Gebäude wurde 1607 im Stile der Renaissance auf dem Gewölbe einer Burganlage aus dem 13. Jahrhundert errichtet für den herzoglich-pommerschen Rat und Kanzler Erasmus von Küssow errichtet.
1723 erfolgte die Erweiterung und der Umbau zu einem barocken Jagdschloss. Gutsherren waren die Grafen von Küssow, die bis 1824 das Gut besaßen. In der Schwedenzeit in Pommern war König Karl XII. von Schweden häufig als Jagdgast in Quitzin. Der Deutsche Orden prozessierte von 1824 bis 1841 um den Nachlass des letzten Küssow.
Im zweiten Viertel des 19. Jahrhunderts ließ die Gräfin von Küssow im Park ein exzentrisches Badehaus im klassizistischen Stil durch den Schinkel-Schüler und Greifswalder Universitätsbauinspektor C.A.P. Menzel errichten, das für Vorpommern einmalig war und von dem nur noch die Fundamente erhalten sind.
Die Erben Küssows verkauften 1908 Quitzin an den preußischen Kammerherrn Werner von Veltheim.
1937 wurde Burghard von Veltheim enteignet und bis 1945 war hier ein Wehrertüchtigungslager der SS.
Der Gutshof wurde ab 1945 aufgesiedelt. Das Gebäude war zunächst Flüchtlingslager. Im Jagdsaal feierte die Dorfbevölkerung ihre Feste, die Bibliothek wurde zur Bar umfunktioniert. Ab 1971 bis 1990 nutzte die Zivilverteidigung der DDR das Gebäude als Magazin. Das Haus wurde 1972 notdürftig renoviert, die Fenster wurden teils vermauert oder mit Eisengittern versehen und das Mansarddach des Hauptgebäudes durch ein Flachdach ersetzt. Verzierungen an der Fassade wurden entfernt. Um 1988/89 ließ die Forstverwaltung die 150 Jahre alte Kastanienallee abholzen und pflanzte im Park Erlen, Lärchen und Fichten.
Burghard und Friederike Rübcke von Veltheim kauften nach 1990 die Gebäude und ließen sie – auch mit Hilfe der Deutschen Stiftung Denkmalschutz – sanieren. Das Haupthaus wird heute als Gutshaus genutzt. Der Wiederaufbau eines der beiden Kavaliershäuser wird erwogen.
In der Gutsanlage steht vor dem Haupthaus die kleine Schlosskapelle, ein 1614 errichteter, verputzter Backsteinbau, deren Kern früheren Datums sein könnte. Das östliche Joch ist mit Strebepfeilern versehen. Der Ostgiebel ist in Fachwerk ausgeführt, dessen Gefache verputzt sind. An ihm befindet sich eine hölzerne Aufhängung für die Glocke, welche von 1856 stammt. Der westliche Giebel wurde im 19. Jahrhundert massiv in Backstein neu errichtet. West- und Südportal sind spitzbogig. Die Kapelle besitzt hölzerne Stichbogen-Fenster, die durch Putzfaschen gerahmt sind. Bei der Restaurierung nach 1990 wurde der Außenbau der Kapelle mit einem Muschelkalkputz versehen.
Im Innern besitzt das Gebäude im Chorjoch ein Zellengewölbe und im Kirchenschiff eine verputzte Holztonne. Zwei rechteckige Mauernischen befinden sich in der Ostwand.
Zur Innenausstattung der Schlosskapelle zählt ein Altaraufsatz aus Sandstein von 1616, der wahrscheinlich Sockel eines größeren Retabels war und Wappen der Familien von Küssow und von Blücher, den damaligen Besitzern, trägt. Weiterhin befinden sich im Gebäude eine Kanzel mit Renaissance-Schnitzarbeiten, ein Kruzifix aus dem 14. Jahrhundert, ein Lesepult von 1714 und ein achteckiger Taufstein aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Letzterer befand sich ursprünglich in der Dorfkirche Rolofshagen. Das Gestühl stammt aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts.
Der Kirchhof ist von einer Feldsteinmauer umgeben. Auf ihm befindet sich eine Grabstele von 1746.
Die ehemalige Schlosskapelle wird gelegentlich noch von der Kirche genutzt, etwa für Trauungen und Taufgottesdienste.
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