Schloss Oldenburg
Kreisfreie Stadt Oldenburg Niedersachsen Germany
castle, chateau
Schloss Oldenburg
Kreisfreie Stadt Oldenburg Niedersachsen Germany
castle, chateau
Schloss Oldenburg (Oldenburg palace) is a schloss, or palace, in the city of Oldenburg in the present-day state of Lower Saxony, Germany
Das Oldenburger Schloss ist die ehemalige Residenz der Grafen (bis 1667), der Herzöge (ab 1785) und (ab 1815) der Großherzöge von Oldenburg in der Haupt- und Residenzstadt Oldenburg, heute in Niedersachsen gelegen
Previous names
Schloss Oldenburg, Schloss Oldenburg
Description
Schloss Oldenburg (Oldenburg palace) is a schloss, or palace, in the city of Oldenburg in the present-day state of Lower Saxony, Germany. It is the former residence of the counts (1667–1785), dukes (1785–1815) and grand dukes (1815–1918) of Oldenburg. The building now houses part of the State Museum for Art and Cultural History, especially its decorative arts and local history exhibitions, as well as some old master paintings. Immediately outside the palace to the west and north is the Schlossplatz. Opposite it, to the north, is the Schlosshöfe shopping mall, opened in 2011. To the south are the Prinzenpalais and Augusteum, also part of the State Museum for Art and Cultural History. To the southwest is the Elisabeth-Anna-Palais, adjacent to the Schlossgarten Oldenburg, the main public park in Oldenburg. In 1607–1667, the present palace served as the residence of Anthony GĂŒnther, Count of Oldenburg (1583–1667). After his death without a legitimate heir, most of his land fell into the hands of the Danish royal family for more than a hundred years. During this period, a Danish governor resided in the castle. In 1773, the Holstein-Gottorf family took over control of the newly created Duchy of Oldenburg until 1860. In that year, Grand Duke Nikolas Peter Friedrich (1827–1900) moved to the nearby Prinzenpalais. By 1894, the palace was the residence of the hereditary Grand Duke Friedrich August (1852–1931). He abdicated as reigning Grand Duke during the November Revolution of 1918, and in 1919–20 the palace was transformed into the Landesmuseum Oldenburg by the Government of the State of Oldenburg. It was transferred to public ownership in 1923.
Das Oldenburger Schloss ist die ehemalige Residenz der Grafen (bis 1667), der Herzöge (ab 1785) und (ab 1815) der Großherzöge von Oldenburg in der Haupt- und Residenzstadt Oldenburg, heute in Niedersachsen gelegen. Der Ă€lteste Bauabschnitt des gegenwĂ€rtigen Schlosses diente von 1607 bis 1667 als Residenz des Grafen Anton GĂŒnter von Oldenburg (1583−1667). Nach dessen Tod ohne legitimen Erben fiel der grĂ¶ĂŸte Teil seines Herrschaftsgebietes fĂŒr mehr als hundert Jahre an das verwandte dĂ€nische Königshaus. Im Schloss residierte fortan ein dĂ€nischer Statthalter. 1773 ĂŒbernahm das Haus Holstein-Gottorf die Herrschaft ĂŒber das neugeschaffene „Herzogtum Oldenburg“. Das Schloss wurde wieder Residenz und blieb es bis 1860. In jenem Jahr ĂŒbersiedelte Großherzog Nikolaus Friedrich Peter (1827–1900) ins nahegelegene Prinzenpalais. Bis 1894 war das Schloss Residenz des Erbgroßherzogs Friedrich August (1852–1931). Nach dessen Abdankung als regierender Großherzog im Zuge der Novemberrevolution 1918 verwaiste der Bau, wurde von der Regierung des Freistaates Oldenburg 1919/20 zum Landesmuseum bestimmt und 1923 der Öffentlichkeit ĂŒbergeben. Das Schloss grĂŒndet sich auf eine mittelalterliche Niederungsburg, die um 1100 von den Grafen von Oldenburg zur Kontrolle einer Fernhandelsstraße von Westfalen nach Ostfriesland angelegt worden war. Die einzelnen GebĂ€ude mussten seinerzeit auf Pfahlroste aus Eichen gegrĂŒndet werden. Erst im 15. Jahrhundert erhielt der in die Runde angelegte Komplex einen Ringgraben und wurde so zur Wasserburg. Auf kleinem Raum waren zahlreiche Wohn- und WirtschaftsgebĂ€ude versammelt, die um 1600 einen Hofhalt mit ca. 350 Personen beherbergten. Graf Anton GĂŒnther plante zu Beginn des 17. Jahrhunderts die Umwandlung der stark verschachtelten Bauten in eine regelmĂ€ĂŸige VierflĂŒgelanlage nach dem Vorbild italienischer Stadtpalazzi. 1607 begann Baumeister Anton Reinhardt mit ersten Mauerarbeiten. Sein Nachfolger im Amt war von 1609–1615 der italienische Architekt Andrea Spezza (1580–ca. 1628) aus Ronio. An der Ausarbeitung der Fassade im Renaissance-Stil war der Bildhauer Ludwig MĂŒnstermann (ca. 1575–1638) beteiligt. Das ehrgeizige Projekt kam jedoch spĂ€testens zu Beginn des DreißigjĂ€hrigen Krieges aus KostengrĂŒnden zum Erliegen. An den Ausmalungen war der Oldenburger Maler und Schreibmeister Johannes Kirchring (der JĂŒngere) beteiligt, dessen VorschlĂ€ge allerdings nicht mehr vollstĂ€ndig umgesetzt wurden. Die letzten Reste der mittelalterlichen Burg mussten im 18. Jahrhundert wegen BaufĂ€lligkeit abgetragen werden. Bei dieser Gelegenheit wurde auch der Burggraben grĂ¶ĂŸtenteils zugeschĂŒttet. Die dĂ€nische Regierung fĂŒgte 1744 an den Kernbau des Grafen Anton GĂŒnther einen schlichten Annex fĂŒr die Landesverwaltung an („KanzleiflĂŒgel“). Mit dem Regierungsantritt der Gottorfer Herzöge erschien aus reprĂ€sentativen GrĂŒnden ein Erweiterungsbau mit Festsaal notwendig. Er wurde innerhalb von vier Jahren als Wohnsitz fĂŒr den dĂ€nischen Statthalter und Minister Friedrich Levin Graf Holmer gebaut („Holmer-FlĂŒgel“). Dieser Aufgabe nahm sich Hofbaumeister Georg Greggenhofer (1719–1779) im Jahre 1775 an. Ab 1817 ließ Herzog Peter Friedrich Ludwig (1755–1829) unter der Bauaufsicht des klassizistischen Baumeisters Heinrich Carl Slevogt (1787–1832) die SchlossinnenrĂ€ume modernisieren und fĂŒgte einen weiteren FlĂŒgel fĂŒr HofkĂŒche und Bibliothek sowie zwei Wagenremisen an. Dieser „BibliotheksflĂŒgel“ brannte 1913 ab, wurde jedoch umgehend in alter Form wiederaufgebaut. 1894 musste der dĂ€nische „KanzleiflĂŒgel“ wegen BaufĂ€lligkeit abgebrochen werden. An seiner Stelle schuf Architekt Ludwig Freese (1859–1916) nach einem Entwurf von Ludwig Klingenberg (1840–1924) eine stilistische Fortsetzung des Anton-GĂŒnther-FlĂŒgels im Geschmack des Historismus. Kern dieses Neubaus ist der große Schlosssaal im Stil der Neorenaissance mit DeckengemĂ€lden des Bremer Malers Arthur Fitger (1840–1909). Einige der historischen ReprĂ€sentationsrĂ€ume im Schloss sind bis heute weitestgehend erhalten. Dazu gehören das Antiquarium, das ovale Empfangszimmer, das Turmzimmer, der Blaue, Rote und GrĂŒne Salon, der Strack-Saal, der Thronsaal, der Weiße Saal, der Marmorsaal, das Idyllenzimmer und der Schlosssaal. Der große Schlosssaal wurde im Stil der Neorenaissance erbaut und mit DeckengemĂ€lden des aus Delmenhorst stammenden Malers Arthur Fitger (1840–1909) ausgestattet. Das ovale Empfangszimmer wurde unter Großherzog Paul Friedrich August im Jahr 1836 entworfen. Der Raum sollte anlĂ€sslich der Hochzeit seiner Tochter Amalie mit dem griechischen König Otto I. im Folgejahr fertiggestellt werden. Der vom Großherzog genehmigte prunkvolle Plan sah eine „boiserie“ (VertĂ€felung) aus hellem Atlasholz und 48 Spiegelscheiben fĂŒr die TĂŒren vor. Zum großen Ärger des Großherzogs wurden die Arbeiten jedoch nicht rechtzeitig fertiggestellt, sodass Otto I. das Empfangszimmer nicht nutzen konnte. Erst 1838, zwei Jahre nach Beginn der Arbeiten, ĂŒbergaben die verantwortlichen Handwerker das Zimmer dem Oldenburgischen Hofmarschallamt zur Nutzung. Der Strack-Saal wurde benannt nach dem Hofmaler Ludwig Philipp Strack (1761–1836). Auf EntwĂŒrfe Johann Heinrich Wilhelm Tischbeins (1751–1829) gehen zwei historische Öfen im Strack-Saal zurĂŒck. Er schuf fĂŒr diesen Saal 1818/19 sechs großformatige, dekorative Tableaus mit italienischen Ideallandschaften. Sie befinden sich bis heute an Ort und Stelle. Fußböden und Stuckdecken des Schlosses stammen noch aus dem 19. Jahrhundert. Dagegen ist die Ausstattung mit Mobiliar weitgehend Konstrukt der frĂŒhen 1920er Jahre, da das GebĂ€ude nach der Abdankung des Großherzogs Friedrich August (1852–1931) im November 1918 komplett gerĂ€umt wurde. Weitgehend authentisch ist das seit 1835 bezeugte Idyllenzimmer. Der Oldenburger Hofmaler und erste Galerieinspektor Johann Heinrich Wilhelm Tischbein (1751–1829) fĂŒhrte im Auftrag Herzog Peter Friedrich Ludwigs im Oldenburger Schloss den „Idyllen“-Zyklus aus, der 1820 abgeschlossen wurde und heute im Idyllenzimmer vollstĂ€ndig zu sehen ist. Die insgesamt 43 kleinen GemĂ€ldetafeln lassen sich in Form und Farbe der FrĂŒhromantik zuordnen. Geleitet von einem Interesse an der antiken Dichtung stehen im Oldenburger Idyllenzyklus insbesondere Szenen aus der griechischen Mythologie, SchĂ€ferstĂŒcke, Satyrn, Nymphen und MĂ€naden neben der sommerlichen Landschaft Arkadiens im Vordergrund der Motivwahl. Tischbein hatte den Gedanken, an einem Idyllenzyklus zu arbeiten, zusammen mit Johann Wolfgang von Goethe wĂ€hrend eines Italienaufenthalts entwickelt. Der Dichter sollte die Verse, der Maler die Stiche beisteuern. Tischbein erstellte Skizzen zum Thema der Idyllen und zeichnete arkadische Landschaftsmotive, antike Darstellungen, Nymphen und Götterbilder. Nach der Fertigstellung des Oldenburger Idyllenzyklus suchte der Maler erneut Kontakt zu seinem Freund Goethe. Er erhoffte sich von dem Dichter Verse zu seinen Malereien und ĂŒbersandte ihm ein BĂ€ndchen mit 17 Skizzen und Aquarellen, die allerdings nicht mit den GemĂ€lden in Oldenburg identisch waren. Goethe schrieb die gewĂŒnschten Verse, sowie Prosakommentare fĂŒr den Maler. Die ursprĂŒngliche HĂ€ngung ist bis heute nicht eindeutig geklĂ€rt. Auch die Möbel dieses Raumes, bei dem es sich im Gegensatz zu seiner offiziellen Bezeichnung eher um einen Saal handelt, wurden nach EntwĂŒrfen Tischbeins gefertigt. Auch das „Homer“-Zimmer stattete Tischbein mit einem klassizistischen Bildprogramm aus. Das Oldenburger Schloss beherbergt das Landesmuseum fĂŒr Kunst und Kulturgeschichte Oldenburg, ein Mehrspartenmuseum mit Sammlungen, deren UrsprĂŒnge teilweise im frĂŒhen 19. Jahrhundert liegen. 1923 wurde das Schloss Sitz des Landesmuseums fĂŒr Kunst und Kulturgeschichte Oldenburg, zu dem auch das Prinzenpalais und das Augusteum gehören. Die Großherzoglichen Sammlungen bilden einen wesentlichen Grundstock fĂŒr das heutige Landesmuseum im Schloss, wo Teile der Galerie Alte Meister mit europĂ€ischer Malerei vom 16. bis 19. Jahrhundert gezeigt werden. Rund 800 kulturgeschichtliche Exponate verdeutlichen die Besonderheiten des Oldenburger Landes im Verlauf der Jahrhunderte, ausgehend vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert. Eingebunden in die Kunstgewerbesammlung im ersten Obergeschoss sind die BestĂ€nde des ehemaligen Kunstgewerbemuseums. Hier wird auf 400 Quadratmetern eine Entwicklungsgeschichte der angewandten Kunst von der Romanik bis in die 1930er Jahre gezeigt. Zu sehen sind unter anderem mittelalterliche Handschriften, Elfenbeinschnitzereien, Jugendstilensembles und Bauhausdesign. Im BibliotheksflĂŒgel finden regelmĂ€ĂŸig Sonderausstellungen statt. Die PrunkrĂ€ume des Schlosses sind in den Rundgang einbezogen. Von 1945 bis 1998 wurde ein Ballsaal im Schloss Oldenburg vom Oldenburgischen Staatstheater als „Schloßtheater“ genutzt. Das Schloss ist eine von insgesamt fĂŒnf SpielstĂ€tten im Rahmen des Konzertzyklus „Oldenburger Promenade“. Die „Wirtschaftliche Vereinigung Oldenburg“ lĂ€dt seit 1957 regelmĂ€ĂŸig zum „Kleinen Kreis“, einem „Schlossabend“ im Schloss Oldenburg ein, an dem bis zu 250 GĂ€ste teilnehmen können.
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