Schloss Muskau
Görlitz Sachsen Germany
castle, chateau
Schloss Muskau
Görlitz Sachsen Germany
castle, chateau
Schloss Muskau (Muskau palace) is a schloss in the Görlitz district in Saxony, Germany
Schloss Muskau ist eine bedeutende Schlossanlage im Norden des sächsischen Landkreises Görlitz
Previous names
Schloss Muskau, Schloss Muskau
Description
Schloss Muskau (Muskau palace) is a schloss in the Görlitz district in Saxony, Germany. It is known for its extended park, the Muskau Park, a World Heritage Site from 2 July 2004. The building complex was developed over a long period. The present main building, called Neues Schloss (de) (New Palace), was built in the 19th century in Neo-Renaissance style.
Muskau Park is the largest and one of the most famous English gardens in Central Europe, stretching along both sides of the German–Polish border on the Lusatian Neisse. The park was laid out from 1815 onwards at the behest of Prince Hermann von Pückler-Muskau (1785–1871). Pückler reconstructed the medieval fortress as the "New Castle", the compositional centre of the park, with a network of paths radiating from it and a pleasure ground influenced by the ideas of Humphry Repton, whose son John Adey worked at Muskau from 1822 on. The extensions went on until 1845, when Pückler because of his enormous debts was constrained to sell the patrimony. The next year it was acquired by Prince Frederick of the Netherlands, who employed Eduard Petzold, Pückler's disciple and a well-known landscape gardener, to complete his design. Upon his death in 1881, he was succeeded by his daughter Princess Marie, who sold the estates to the count von Arnim.
Schloss Muskau ist eine bedeutende Schlossanlage im Norden des sächsischen Landkreises Görlitz. Weltweit bekannt ist das Schlossensemble durch seine Lage im Fürst-Pückler-Park in Bad Muskau. Die Parkanlage gehört seit dem 2. Juli 2004 zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Bei den Muskauer Schlossanlagen handelt es sich um einen Komplex mehrerer Gebäude. Diese sind über ein großes Areal im Landschaftspark verteilt. Der Gebäudekomplex besteht aus:
dem Neuen Schloss
dem Alten Schloss oder Rentamt bzw. Amtshaus
dem Gartenpalais oder Kavaliershaus
dem Marstall mit Schlossvorwerk und
der Orangerie mit gärtnerischen Betriebseinrichtungen.
Die Bauten sind über Jahrhunderte währenden Baugeschehens als zweckdienliche Anlagen des jeweiligen Muskauer Standesherren entstanden bzw. verändert worden. Sie dienten in frühester Zeit Sicherungs- und Schutzaufgaben, was heute nicht mehr ohne weiteres erkennbar ist. Später wurden die Gebäude als Verwaltungssitz sowie vornehmlich als Wohn- und Repräsentationsbauten der Herrschaft genutzt. Beim Bau und den späteren Umbauten wurden der Charakter und die Gebäudefunktion den jeweiligen Aufgaben und kulturellen Ansprüchen angepasst. Mit der Zeit entstand eine dem Charakter nach standesherrschaftliche Hofanlage.
Der heutige Zustand zeigt die Gebäude, den Vorstellungen des Fürsten Pückler entsprechend, durch einen Pleasureground in die Parkgestaltung einbezogen. Seine landschaftsgärtnerischen Überlegungen gingen davon aus, dass das Neue Schloss das Zentrum aller Schlossbauwerke und gleichzeitig gemeinsam mit der Stadt den Mittelpunkt des Landschaftsparks bilden sollte.
Beim Neuen Schloss handelt es sich um eine Dreiflügelanlage im Neorenaissancestil. Der Schlosshof öffnet sich nach Osten zum Park hin. Die Verbindung zum Park wird durch eine von Schinkel entworfene gewaltige Schlossrampe gebildet, wodurch eine schlüssige Verbindung von Parklandschaft und Bauwerk entsteht. Der Mittel- oder Westflügel ist ein viergeschossiger Bau. An seinen Scheitelpunkten zum Süd- und Nordflügel befindet sich je ein Rundturm von unterschiedlicher Höhe. Die Seitenflügel sind dreigeschossig ausgeführt.
Das Schloss zeichnet sich dem Baustil entsprechend durch eine Vielzahl von Schmuckelementen aus, wie Ziergiebel und -gitter, Balkone, Figuren, Laternen, Schmuckfriesen und filigrane Turmhauben. Den Südgiebel des Mittelflügels zieren die zwei Sandsteinfiguren der Architekten Maximilian Franz Strasser und Hermann Wentzel, die von 1863 bis 1866 im Auftrag des Prinzen der Niederlande den Umbau im Neorenaissancestil planten und durchführten.
Der Bau weist mehrere Besonderheiten auf, die baugeschichtlichen Ursprungs sind. Zu nennen sind die an beiden Seitenflügeln nach Osten zeigenden Turmstümpfe. Es sind die vom Bauherren übernommenen, noch vorhandenen Bastionen aus der frühen Neuzeit. Der Nordflügel fügt sich nicht rechtwinklig in das Gesamtbauwerk ein und die beiden Seitenflügel sind ungleich breit. Die Ursachen dafür liegen in der Nutzung der Fundamente der Bauten der mittelalterlichen Wasserburg und der ersten Schlossanlage von 1520/30. Die Stockwerksgliederung von Hof- und Außenseite sind nicht identisch. Curt Reinicke II. von Callenberg ließ nach 1672 mit einer zweiten Zugbrücke nach Osten eine unmittelbare Verbindung zum Barockgarten herstellen, deshalb war die Aufschüttung des Innenhofs bis zum 1. Stock notwendig.
Heute ist im Mittelflügel des Neuen Schlosses die Besucherinformation der Fürst-Pückler-Stiftung untergebracht. Der Südflügel beherbergt die ständige Ausstellung zum Leben und Wirken des Parkschöpfers und der Nordflügel die Grüne Schule, eine Aus- und Weiterbildungsstätte für Parkpflegernachwuchs. Der Südturm ist als Aussichtsturm besteigbar.
Es handelt sich um eine barocke Anlage, die im Grundriss und in der Fassade streng symmetrisch angelegt ist. Die dominierende Rechteckgestaltung wird in der Hauptfront durch zwei außenliegende Stummelflügel unterbrochen. Das Gebäude trägt ein mit Erkern besetztes steil ansteigendes Walmdach.
Bei diesem Gebäude handelt es sich jedoch in keiner Weise um ein einstiges Schloss. Es ist das von Curt Reinicke II. von Callenberg zum Verwaltungssitz umgebaute, der Stadt zugerichtete Torhaus der alten Burganlage. Die Eingangshalle mit den beiden seitwärtigen Treppenaufgängen lässt die einstige Funktion noch erahnen. Die Bezeichnung „Altes Schloss“ geht auf Herrmann von Pückler zurück, der für seine Parkschöpfung, ähnlich den britischen Landschaftsparks, ein älteres Bauwerk als Statussymbol brauchte.
Die Hauptfront ist der Stadt zugewandt. Das prächtige barocke Eingangsportal unterstreicht den schlossartigen Charakter. Das angedeutete Giebelfeld des Portals ziert das Doppelwappen der Adelsfamilien Callenberg und Dohna. Das schmiedeeiserne Ziergitter im Toroberlicht trägt die Initialen von Traugott von Arnim. In Nischen über dem Eingang stehen die Symbolfiguren „Wilder Mann“, Wappenträger der Stadt Muskau, Flora und Hygeia. Diese wurden 1974 nach erfolgtem Wiederaufbau des Gebäudes eingebracht. Schöpfer ist der Dresdner Bildhauer Werner Hempel. Ursprünglich standen in den Nischen die Steinplastiken der ehemaligen Besitzer der Standesherrschaft, Fabian von Schoenaich (Standesherr von 1558–1589), Carl Christoph von Dohna (1606–1625) und Curt Reinicke II. von Callenberg (1672–1709), die 1863 vom Prinzen der Niederlande aufgestellt wurden. Diese Plastiken wurden im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt. Teile davon stehen heute im Treppenaufgang des Neuen Schlosses.
Auf der Rückfront des Baues ist ein prächtiger Mittelrisalit ausgeprägt. Dessen Putzstruktur, wie schon beim Eingangsportal, durch Quaderungen und Nutungen geschmückt sind. Der Risalit nimmt das rückwärtige Portal und zwei Rundbogenfenster im ersten Stock auf. Das Portalgesims trägt einen angedeuteten Fensterbalkon.
Heute sind in diesem Gebäude die Tourismusinformation der Stadt, das Stadtmuseum und das Standesamt untergebracht. Das ausgebaute Dachgeschoss beherbergt einen kleinen Konzertsaal.
Das äußerlich schlichte Bauwerk wendet sich mit der Hauptfront dem Neuen Schloss zu. Es ist ein zweigeschossiger Bau mit Mansarddach. Dieses ist durch Dacherker untergliedert. Den Rechteckbau ziert ein Mittelrisalit, dessen breiter Dreiecksgiebel in das Dach hineinreicht. Die zum Eingang führende Freitreppe, das Korbbogenportal und die seitlichen, überdimensionalen Rundbogenfenster im Mittelrisalit unterstreichen den herrschaftlichen Eindruck.
Das Gebäude hat in seiner Geschichte recht vielseitige Funktionen erfahren. Nach seiner Erbauung durch Curt Reinicke II. von Callenberg diente es als Gartenpalais. Später wurde es als Theater und unter Prinz Friedrich der Niederlande als Gästehaus genutzt. Unter Graf Hermann von Arnim-Muskau erhielt das Gebäude sein heutiges, schlichtes Aussehen. Er baute 1934 das vormalige Kavaliershaus zum Witwensitz seiner Mutter um.
Das Kavaliershaus ist eines der wenigen Gebäude im Park, das keine Kriegsschäden erlitt. Von 1946 bis 1949 war hier das Krankenhaus eingerichtet. Am 12. Mai 1950 wurde das Gebäude einer weiteren Bestimmung übergeben. Es beherbergt seit diesem Zeitpunkt das Kurmittelhaus des Moorbades der Stadt Bad Muskau.
Bei diesem Gebäudekomplex handelt es sich um die Anlagen der herrschaftlichen Reitstallungen und Stellplätze für die Kutschen sowie um einen Wohnbereich für die Beamten der Herrschaftsverwaltung. Ein weiterer Teil wurde als Remise zur Abstellung von Gartengeräten benutzt.
Baulich stellt die Anlage einen offenen Vierseitenhof dar. Der Gebäudekomplex ist einstöckig gehalten. Bei den Gebäuden treffen zwei Baustile aufeinander. Das nordwärts stehende Wohngebäude ist im Stil der normannischen Gotik errichtet. Die übrigen Gebäude sind im Stil der Neorenaissance ausgeführt. Die Gebäude zeichnen sich durch Ziergiebel und Gesimse entsprechend dem Baustil aus.
Der Marstall befindet sich in der Südfront. Er trägt ein Mansarddach. Ihn zeichnen vier Eingangsportale aus, davon auf der Westseite ein bedachtes vorgesetztes Portal und auf der Nordseite drei Portale mit dachüberscheitenden Ziergiebel.
Bei dem westwärts und ostwärts gerichteten Gebäude handelt es sich in der Dachgestaltung um Krüppelwalmdächer, die mit Dacherker untergliedert sind. Das nach Osten zeigende Wohngebäude enthält eine Gebäudedurchfahrt in Richtung der Schlossgärtnerei. Etwas abseits im Park befindet sich die ehemalige Reithalle von 1922/1923.
Die Gebäude werden derzeit als Wohnungen, Vereinsräume, Café und Verkaufsräume für Gewerbetreibende genutzt. Der Marstall diente zuletzt als Ausstellungshalle. Es ist vorgesehen ihm die Funktion eines Konzertsaals zuzuweisen um die Orangerie ihrer eigentlichen Bestimmung zuführen zu können.
Die Muskauer Orangerie hat eine bewegte Geschichte. Sie wurde wegen der ungünstigen parkgestalterischen Standorte von Pückler zweimal abgerissen und an neuem Ort wieder aufgebaut. Neben ihrem Hauptzweck, der Überwinterungsunterbringung der großen Kübelpflanzen von der Schlossrampe, diente die Orangerie nach 1945 auch als Jugendherberge und Gerätehaus.
Der derzeitige Zustand entspricht weitestgehend dem Entwurf Ludwig Persius von 1844. Die Orangerie ist ein rechteckiger Flachbau mit ungewöhnlicher Architektur. Es werden gotische mit maurischen Stilelementen vermischt. Die nach Süden ausgerichtete Hauptfront wird durch schlanke Turmandeutungen in drei, mit je drei Fenstern ausgestattete Mauerflächen unterteilt. Die Mauerkrone zieren Zinnen. An der Westseite befindet sich der über eine Holzrampe zugängliche Saaleingang. Die nördliche Rückfront des Gebäudes ist zweistöckig ausgeführt. Die Räumlichkeiten sind über drei Eingangsbereiche erreichbar. Sie dienten vormals zu Heizzwecken und als Wirtschaftsräume. Der Saal der Orangerie wird derzeit noch als Konzert- und Tagungssaal genutzt. Die 2005 geschaffenen Büroräume dienen der Stiftung „Fürst-Pückler-Park Bad Muskau“ als Verwaltungssitz.
Südlich der Orangerie in spitzem Winkel vorgelagert befindet sich ein Gewächshauskomplex. Dieser wurde im Jahr 1833 durch Pückler als Ananashäuser geplant und als solche bis 1920 genutzt. Der Gewächshauskomplex wurde seit 1956 als gärtnerische Schauanlage, als sogenanntes Tropenhaus, betrieben. Derzeit ist die Anlage wegen bautechnischer Mängel für den Besucherverkehr gesperrt.