Kamp Abbey
Düsseldorf Nordrhein-Westfalen Germany
castle, chateau
Kloster Kamp
Düsseldorf Nordrhein-Westfalen Germany
castle, chateau
Kamp Abbey (Kloster Kamp), also known as Altenkamp Abbey or Alt(en)feld Abbey (and in English formerly Camp Abbey) was the first Cistercian monastery founded in German territory, in the present town of Kamp-Lintfort in North Rhine-Westphalia
Kloster Kamp ist eine ehemalige Abtei auf dem Gebiet der Stadt Kamp-Lintfort
Previous names
Kamp Abbey, Kloster Kamp
Description
Kamp Abbey (Kloster Kamp), also known as Altenkamp Abbey or Alt(en)feld Abbey (and in English formerly Camp Abbey) was the first Cistercian monastery founded in German territory, in the present town of Kamp-Lintfort in North Rhine-Westphalia. History It was founded in 1123 by Friedrich I, Archbishop of Cologne, and settled from Morimond Abbey. As the first Cistercian foundation in the region it attracted great endowments and became very wealthy and powerful. Kamp was largely rebuilt in the 15th century but suffered extensive damage in the Reformation. The abbey was abandoned early in the Cologne War (1583–1588); many of the monks went to the city of Neuss, where they underwent the siege and bombardment of July 1586; another portion went to Rheinberg, which was the focus of three battles to take the city, the last in 1589. The abbey itself was destroyed by Adolf von Neuenahr in 1586. A small group of monks returned under abbot Polenius (1636–64), but re-construction did not begin until 1683, and the community did not return fully until 1700. The abbey was secularised during the German mediatisation of 1802 and the buildings were sold, and mostly demolished. The church was converted for use as a parish church. Between 1954 and 2002 a Carmelite community resided on the remains of the monastery. The last monk left the monastery in 2010. The abbey site is still known for the terraced gardens and the orangeries.
Kloster Kamp ist eine ehemalige Abtei auf dem Gebiet der Stadt Kamp-Lintfort. Es wurde 1123 gegründet und war das erste Zisterzienserkloster im damaligen deutschsprachigen Raum. Die Klosteranlage liegt auf einem Hügel (Kamper Berg), an dem südlich der historische Kanal Fossa Eugeniana entlangführt. Im Jahr 2020 fand im Klostergarten sowie auf dem ehemaligen Bergwerksgelände der Schachtanlage Friedrich Heinrich 1/2 die Landesgartenschau Kamp-Lintfort 2020 statt. Geschichte Gründung Am 23. Januar 1123 wurde von Friedrich I., Erzbischof von Köln, die Stiftungsurkunde für das Kloster ausgestellt und dieser beauftragte seinen Bruder Arnulf aus dem Zisterzienserkloster Morimond in Frankreich, das Kloster zu gründen. Heinrich, ein weiterer Bruder, machte sich mit einer Gruppe von 12 Mönchen auf den Weg an den Niederrhein. Am 31. Januar 1123 (nach dem Julianischen Kalender 1122) wurde das Kloster errichtet. Die Mönche brachten unter anderen Reliquien auch ein Stück der Schädeldecke der Heiligen Agatha mit, die heute noch in der Klosterkirche aufbewahrt wird. Nach der Errichtung des Klosters erhielt dieses viele Schenkungen für den Unterhalt. Erzbischof Arnold I. von Köln bestätigte 1138 eine dieser Schenkungen, einen Hof in „Götterswick“. In einer weiteren Urkunde von 1139 wurde von Papst Innocenz II. die Stiftung der „Abtei Camp“ bestätigt. Da die Zisterzienser ihre Niederlassungen normalerweise in Tälern oder ebenen Gebieten errichtet hatten, wird vermutet, dass ihre erste Niederlassung ganz in der Nähe des späteren Klosters errichtet worden war. Unter dem zweiten Abt Theoderich wurden landwirtschaftliche Betriebe (Grangien) unter anderem in der Nähe von Kalkar und Voerde errichtet. Laut Regel des Zisterzienserordens musste jedes Kloster einen eigenen Weinberg besitzen, den Kamp als Weingut in Moselweiß bei Koblenz besaß. Nachdem sie das Gut 1355 wegen finanzieller Schwierigkeiten verkaufen mussten, legten die Mönche im Süden der Kirche einen Weinberg an. In einer Chronik von 1483 ist mehrfach über diesen Wein zu lesen, dass er mit Reizen gegeizt haben soll: „Der Kamper Wein bereitet am Tisch nur Pein“ (lat: Vinum Campense non facit gaudia mense). Erbauung auf dem Kamper Berg und Töchtergründungen Das ganze Gebiet war zu damaliger Zeit allerdings noch Sumpflandschaft. Unter dem dritten Abt Gierard (um 1150) wurde daher mit dem Bau der Klosteranlage auf einem ganz in der Nähe liegenden Hügel, dem Kamper Berg, begonnen. Damit ist es das einzige Zisterzienserkloster gewesen, welches auf einer Anhöhe erbaut worden ist. Sechs Jahre nach der Gründung wurde schon das erste Tochterkloster Walkenried im Harz gegründet, 1132 folgten Volkenroda in Thüringen, 1135 Amelungsborn am Solling, 1140 Hardehausen in Westfalen und 1146 Michaelstein ebenfalls im Harz. Vom Kloster Kamp gingen 15 Tochtergründungen direkt aus, wobei für den Osten das Kloster Neuzelle (südlich von Frankfurt/Oder bzw. Eisenhüttenstadt) eine besondere Bedeutung hatte. Auf dem Höhepunkt standen 60 Klöster und weitere 24 Nonnenklöster unter direkter Aufsicht der Kamper Äbte. Ende des 13. Jahrhunderts erreichte das Kloster unter Abt Giselbert seinen Höhepunkt mit Besitzungen (Höfen) unter anderem in Köln, Koblenz, Neuss, Uerdingen, Rheinberg mit dem Kamper Hof und dem zwischen Rheinberg und Moers liegenden Klostergut Strommoers, Utrecht, Aachen und Nijmegen. Von den Höfen ist nur noch der in Rheinberg erhalten; auch gibt es noch einige bewohnte Gebäude des Hofgutes Strommoers mit der zugehörigen Hofkapelle. Im Spätmittelalter war das Kloster wohl das bedeutendste des ganzen Zisterzienserordens. Ein Meisterwerk aus der Zeit, die 1312 entstandene Kamper Bibel, befindet sich heute im Besitz der Stiftung Preußischer Kulturbesitz. Renovierungen Im Laufe der langen Geschichte der Abtei wurde das Kloster sowohl durch kriegerische Handlungen, Brände und sogar dem stärkeren Erdbeben von 1504 mehrmals teilweise oder auch fast völlig zerstört. Derartige Ereignisse sind besonders für Ende des 13. Jahrhunderts während der damaligen allgemeinen Unruhen im Gebiet von Maas und Niederrhein, in den 1470er Jahren während der kriegerischen Handlungen durch Karl den Kühnen am Niederrhein und im Herzogtum Geldern und im letzten Viertel des 16. Jahrhunderts und um 1610 während der religiösen Auseinandersetzungen zwischen Katholiken und Protestanten am Niederrhein sowie dem Achtzigjährigen Krieg der Niederländer überliefert. Am Anfang des 15. Jahrhunderts wurden viele Gebäude am Kloster renoviert und neu errichtet, auch ein neuer Hochaltar wurde gebaut. Mit der Reformationsbewegung im 16. Jahrhundert und besonders mit dem Truchsessischen Krieg brachen schwere Zeiten für das Kloster an. Der Bücherbestand der Bibliothek, die sich aus dem Skriptorium des 12. Jahrhunderts entwickelt hatte, scheint bereits damals Einbußen erlitten zu haben, endgültig aufgelöst wurde er 1803 auf einer Versteigerung. 1580 zog ein Teil der Mönche nach Neuss, 5 Jahre später gab man das Kloster ganz auf und der Rest siedelte nach Rheinberg über. 1586 wurde ein Großteil des Klosters durch Graf Adolf von Neuenahr und Moers auf dem Berg zerstört. Zwischen 1626 und 1629 wurde am Südhang des Berges der Bau der Fossa Eugeniana vorangetrieben. Hierbei kam es ebenfalls zu Plünderungen und Zerstörungen. Erst unter Abt Polenius (1636–1664) kehrte ein Teil der Mönche zurück. Der Versuch ab 1640 mit dem Wiederaufbau zu beginnen musste jedoch kurzfristig wieder unterbrochen werden. Der Wiederaufbau konnte dann allerdings zwischen 1683 und 1700 unter Abt Andreas Holtmann aus Geldern durchgeführt werden. Mit dem Bau der heutigen Klosterkirche wurde 1685 begonnen, die Apsis (Ostchor) ist als einziges noch Original von 1410 erhalten. Der Bau entspricht allerdings nicht den Idealvorstellungen des Ordens. Am 19. November 1700 konnte der ganze Konvent wieder einziehen. Unter Abt Wilhelm Norff aus Rheinberg (1705–1726) wurden eine neue Orgel gebaut, die Schulden getilgt und neue Güter gekauft. Auch die Marienkapelle im Norden der Kirche wurde zu dieser Zeit errichtet, im Niederrheingebiet existiert mit der Gnadenkapelle in Kevelaer nur ein vergleichbarer Bau. Am 15. Juli 1714 besuchte Friedrich Wilhelm I. von Preußen die Abtei. Der König war damals in Moers zu Besuch und machte auf dem Weg nach Geldern einen Abstecher nach Kamp. Damals gab es nur eine Straße zwischen diesen beiden Orten. Auf Bitten des Priors erließ der König bei diesem Besuch die Akzisen für dieses Kloster. Auch einige schön geformte Weingläser mit kelchartiger Form und eingraviertem preußischen Adler wurden der Abtei bei diesem Besuch geschenkt. Letzte Blütezeit Unter Abt Franziskus Daniels aus Grevenbroich (1733–1749) brach für das Kloster die letzte Blütezeit an. Er ließ den heute noch bekannten Terrassengarten errichten, der als reiner Obst- und Gemüsegarten genutzt wurde. Die Terrassierung erfolgte dabei nach italienischer, die Ausfüllung der Flächen nach französischer Mode. Für die Wasserspiele im Garten wurde das Gefälle des Berges ausgenutzt, der Wasserspeicher dafür befand sich unter dem Südturm der Klosterkirche. Abt Daniels ließ ebenfalls noch eine Prälatur direkt neben der Klosterkirche bauen. 1738 soll Kronprinz Friedrich (II.) von Preußen von Straßburg zum Schloss Moyland bei Kleve gefahren sein, um sich dort mit Voltaire zu treffen. Auf dem Weg fuhr er am Kamper Terrassengarten vorbei und entwarf daraufhin den Plan von Sanssouci. Friedrich Wilhelm I. von Preußen war in diesem Jahr wohl ein zweites Mal am Kloster vorbeigekommen, von einem erneuten Aufenthalt im Kloster ist allerdings nichts bekannt. Bei Kamp kam es während des Siebenjährigen Krieges am 12. Juni 1758 zum Sieg Ferdinands von Braunschweig über die Franzosen unter Graf Clermont. Dieser folgte am 23. Juni die Schlacht bei Krefeld, nach der der gesamte Niederrhein von den Franzosen verlassen wurde. Bereits 1759 besetzten die Franzosen wieder das Gebiet des Linken Niederrheins. Am 16. Oktober 1760 kam es in der Schlacht bei Kloster Kampen zum Sieg der Franzosen unter Marquis de Castries über Ferdinand, der mit preußischen und englischen Truppen versucht hatte die Franzosen zu überraschen. Nachdem 1789 in Frankreich die Revolution ausgebrochen war, konnte 1794 der linke Niederrhein von den französischen Armeen besetzt werden. Am 6. August 1802 wurde von den Kommissaren Lépine und Thibault die Säkularisation des Klosters verkündet, alle beweglichen und unbeweglichen Güter wurden konfisziert. Allein die Kirche und die für den Gottesdienst benötigten Gegenstände waren davon ausgenommen. Die letzten 27 Mönche verließen mit Abt Bernhard Wiegels das Kloster bereits am 10. August 1802. 1807 wurde das Kloster nach einer Versteigerung in Aachen von sechs Kaufleuten erworben. Die Gebäude wurden abgerissen oder umgebaut, das Land des Ordens ging durch die Abschaffung der Feudalrechte durch Frankreich an die Bauern über, die es bisher nur erblich nutzen durften. Auf dem Wiener Kongress wurde Kamp Teil der preußischen Provinz Rheinland. Zwischen 1802 und 1954 wurde die ehemalige Klosterkirche von der Gemeinde als Pfarrkirche genutzt. Am 27. Mai zog ein Konvent der Karmeliter in das Kloster ein und waren als Seelsorger und Lehrer an den Schulen der Stadt tätig. 2002 wurde aber auch dieser Konvent aufgelöst und die Ordensleute zogen bis auf einen in die Niederlande zurück. Heute Im Kloster ist seit 2003 ein Geistliches und Kulturelles Zentrum eingerichtet. Dort finden Besinnungstage und Kontemplation statt. In der Abteikirche wird jeden Sonntag um 17:00 Uhr die Klostervesper gebetet. Im Rokokosaal werden kulturelle Veranstaltungen wie die Kamper Konzerte, Kammermusik, Lesungen, Abende für Genießer und das Kammermusikfest angeboten. Kunstausstellungen und Führungen können besucht werden. Das Klostergebäude wurde 2003 und 2009 umfangreich renoviert. Ein Klostercafé im ehemaligen Refektorium und ein Klosterladen in der ehemaligen Rekreation laden zum Verweilen ein. In einer der beiden Orangerien der Klosteranlage finden im Sommer Kunstausstellungen statt. Auf dem Abteiplatz vor der Klosterkirche sind noch einige Gebäude erhalten, die in der letzten Blütezeit des Klosters entstanden sind. Im Agathastift befindet sich das Museum Kloster Kamp, in dem viele Gegenstände aus der Geschichte des Klosters ausgestellt sind. Kostbarstes Ausstellungsstück ist das Kamper Antependium, ein Altarvorhang aus dem 14. Jahrhundert.
Useful information
Gratis Schlosspark Es hat ein Museum
-
External links
Nearby castles