Schloss Tussling
castle, chateau

Schloss Tüßling blickt auf eine lange und sehr abwechslungsreiche Vergangenheit zurück

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Schloss Tussling, Schloss Tussling
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Description

Schloss Tüßling blickt auf eine lange und sehr abwechslungsreiche Vergangenheit zurück. Von 1581 bis 1583 im Auftrag von Johann Veith Graf von Törring erbaut, hat das Schloss seinen Charakter, trotz Brandschäden im Jahr 1712 und barocker Einbauten, weit gehend unverändert bewahrt.

Hier erfahren Sie mehr über die Geschichte des Schlosses – von seiner Entstehung bis hin zu seine Rolle im 21. Jahrhundert als Top-Veranstaltungsort für Konzerte und regionale Marktereignisse.

1583

Es ist die Zeit der Umstürze. Die Spaltung der Kirche wird mit der Gegenreform beantwortet. Der berühmte Generalissimus Albrecht von Wallenstein wird geboren und Ernst von Bayern erhält die Bischofswürde von Köln. Papst Gregor XIII. hat den Julianischen Kalender reformiert, was die Alte Welt einen Schritt weiter in die Neuzeit führt.

Gleichsam exemplarisch für diese Zeit der großen Veränderungen, lässt Johann Veit I. Freiherr von Törring auf den Grundmauern einer vermutlich karolingischen Wasserburg ein prächtiges, vierflügeliges Renaissanceschloss erbauen. Die Arbeiten dauern von 1580 bis 1583. Doch der Freiherr wird sich nie des endgültigen Ergebnisses seiner Pläne und seiner Arbeit erfreuen können, da er bereits 1582 im Alter von 58 Jahren verstirbt. Nichtsdestoweniger hinterlässt er der Nachwelt ein Schloss, das in seiner symmetrischen Ästhetik den Idealen der Hochrenaissance entspricht wie wenig andere Bauwerke Bayerns.

1659

In England geht die Ära des Lord Protector Cromwells unter und die Herrschaft der Stuarts beginnt. Noch immer schwebt das Gespenst des Dreißigjährigen Krieges über Europa. Der wohl berühmteste Dichter und Dramatiker aller Zeiten, William Shakespeare, schenkt der Welt seine unsterblichen Werke. Die europäische Malerei wird von Namen wie Rubens, Rembrandt und Vermeer geprägt. Und in Deutschland druckt man die ersten Schul- und Lesebücher, wie zum Beispiel den "Orbis sensualium pictus".

In diesem Jahr erwirbt der von den Wittelbachischen Herzögen abstammende Graf Ferdinand Lorenz von Wartenberg (Sohn von Ferdinand von Bayern (1550–1608), und Enkel Herzogs Albrecht V. von Bayern (1528–1579) das Schloss Tüßling. Als jüngster Sohn seines Geschlechts muss Ferdinand Lorenz - ebenso wie sein Bruder Maximilian und alle seine fünf Schwestern - ins Kloster gehen. Er tritt dem Jesuitenorden bei. Doch der Graf verlässt den klösterlichen Weg und wird schließlich kurfürstlicher Hofratspräsident und Statthalter von Burghausen. Dort stirbt er im Jahre 1666 im Alter von 60 Jahren. Der Graf von Wartenberg hinterlässt keine Nachkommen.

1707

Europa wird durch den Nordischen Krieg und den Spanischen Erbfolgekrieg gleichermaßen erschüttert. Schottland und England vereinigen sich zum Königreich Großbritannien. Der preußische Sinn für Disziplin und Ordnung hat eine standesgemäße Kleidervorschrift bewirkt und der Alchimist Johann Friedrich Böttger steht, nach einigen gescheiterten Versuchen, Gold zu gewinnen, kurz davor, das erste deutsche Porzellan herzustellen.

Bei einem Großbrand steht der Nordflügel von Schloss Tüßling in Flammen. Die Restaurierung bereichert das Schloss um wichtige spätbarocke Elemente. Unter anderem entsteht der unvergleichliche große Barocksaal, der noch heute als komplettes, authentisches Zeugnis barocker Baukunst zu bestaunen ist. Aber auch die Schlosskapelle mit den Reliquien des heiligen Veit (Vitus) erhält ein hochbarockes Interieur. Jedes Jahr findet dort um den 15. Juni eine öffentliche Messe statt.

1731

Die Aufklärung ist zwar noch nicht zur geistigen Hauptströmung gereift, durch zahlreiche Erfindungen und Entdeckungen nimmt sie aber schon ihren Lauf. Boerhaave erkennt die Heilkraft des Fiebers, im Dom zu Passau wird die größte Orgel der Welt gebaut und in Hamburg erlässt man das erste Versicherungs­gesetz. Der englische Optiker John Hadley konstruiert den ersten Spiegelsextanten und ganz Europa liest "Gullivers Reisen" von Jonathan Swift. Und im Spiegel dieser Zeit erklingt die unvergleichliche Musik Johann Sebastian Bachs.

Die Gräfin Maria Ernestine von Wartenberg, die einzige Tochter des Grafen Ferdinand Ernst von Wartenberg, heiratet den Grafen Franz Sigmund von Haßlang. Damit fällt Schloss Tüßling mit allem Besitz und allen Ländereien für über ein halbes Jahrhundert an die Grafen von Haßlang, die besonders Kultur und Wissenschaft förderten.

1806

Napoleon verhängt die Kontinentalsperre und rückt in Berlin ein. Das Heilige Römische Reich Deutscher Nation geht zu Ende: Kaiser Franz II. legt die Kaiserkrone nieder. Johann Wolfgang von Goethe veröffentlicht eines der gewaltigsten Werke der Weltliteratur: Faust. Der Tragödie erster Teil. Ein Jahr später wird Georg Wilhelm Friedrich Hegel seine "Phänomenologie des Geistes" publizieren.

Schloss Tüßling geht im Jahre 1806 erneut an neue Besitzer: Nach dem Tode des letzten Grafen von Haßlang, dessen Geschlecht 75 Jahre in Schloss Tüßling saß, erwirbt Freiherr Johann Nepomuk von Mandl den Herrensitz. Unter ihm wirkt der Cantor, Organist und Komponist Pater Georg Weissinger, den bereits der musikbegeisterte Graf Franz Sigismund von Haßlang 1803 nach Schloss Tüßling geholt hatte. Weissinger bleibt bis zu seinem Tod 1843 in der Funktion eines Schlossbenefiziaten in Tüßling.

1905

Albert Einstein veröffentlicht am Berner Patentamt einige seiner wichtigsten Theorien, womit er die Voraussetzung zu seiner weltberühmten Relativitätstheorie schafft. Der Mönch und Mystiker Rasputin übt einen machtvollen Einfluss auf die Zarenfamilie aus. Der Deutsch-Amerikaner Ira W. Rubel erfindet die erste Offset-Druck-Maschine. Und das erste deutsche Kriegs-Unterseeboot läuft vom Stapel. Außenpolitisch ist das Reich isoliert. Die deutsche Glasglühlichtgesellschaft bringt die Osramlampe auf den Markt.

Schloss Tüßling wird von Alfred Freiherr Michel von Tüßling gekauft, dessen Vorfahren bis 1642 zurückverfolgt werden können und der in Anerkennung seiner Dienste für das Land von Prinzregent Luitpold in den bayerischen Adels- und Freiherrenstand erhoben wurde.

1991

Die Welt ändert ihr Gesicht. Der Warschauer Pakt wird aufgelöst, Erich Honecker flüchtet aus Berlin und die Gemeinschaft Unabhängiger Staaten löst die UDSSR ab. Südafrika kündigt das Ende der Apartheid an. Und in Jugoslawien bricht Bürgerkrieg aus. Der Bundestag bestimmt Berlin als Hauptstadt der wiedervereinten Bundesrepublik.

Auch Schloss Tüßling bekommt ein neues Gesicht. Es gehört Stephanie Gräfin Bruges von Pfuel, die das Erbe ihres Vaters Karl Freiherr von Michel antritt. Die diplomierte Forstwirtin, Unternehmerin, Moderatorin, Bürgermeisterin und nicht zuletzt SOS-Kinderdorfbotschafterin führt Schloss Tüßling zeitgemäß und professionell ins neue Jahrtausend. Dass man die Tradition eines viele Jahrhunderte alten Monuments bewahren und zugleich erfolgreiches Eventmanagement betreiben kann, beweist Stephanie von Pfuel schon seit Jahren. Was ist dabei ihr Geheimnis? Vermutlich liegt es daran, dass sie ebenso facettenreich ist wie das schöne Schloss Tüßling.

2005

Was ist in den letzten Jahren passiert? Das Schloss und die Betriebsgebäude wurden renoviert und nach und nach wurden neue Ideen in die Tat umgesetzt: Gartenmesse, Weihnachtsmarkt und der Raiffeisen Kultursommer im Park. Schon nach wenigen Jahren wurden diese Ereignisse über die regionalen Grenzen hinweg wegen ihrer Qualität und dem besonderen Flair bekannt. Pro Jahr kommen rund 100.000 Besucher zu den öffentlichen Events und genießen das Ambiente.

Useful information

Gratis

Virtueller Rundgang

info@schloss-tuessling.de

- Privateigentum, für Besucher geschlossen

- Die Außenbereiche sind mehrmals im Jahr bei einer Reihe von Veranstaltungen zugänglich

- Räume zu vermieten

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