Das Schloss Pettendorf (auch Burg Pettendorf) befindet sich im Ortsteil Pettendorf der Stadt Neunburg vorm Wald im Landkreis Schwandorf
Das Schloss Pettendorf (auch Burg Pettendorf) befindet sich im Ortsteil Pettendorf der Stadt Neunburg vorm Wald im Landkreis Schwandorf.
Geschichte
Erbaut wurde das spätgotische Schloss vermutlich am Anfang des 15. Jahrhunderts, Bauherren waren die Herren von Pettendorf, aus deren Geschlecht der Abt Ulrich von St. Emmeram in Regensburg (1402–1423) hervorging. Die Burg kommt als Oberpfälzisches Lehen 1509 an Ruprecht Uttinger, der bereits seit 1488 im Besitz von Pettendorf war. 1510 bis 1529 ist Michael Uttinger mit dem Sitz belehnt. 1530 folgt Lorenz von Plassenberg; diese Familie hatte Pettendorf bis 1588 inne. 1588 kaufte Hans Wilhelm Castner das Lehengut Pettendorf von Christoph von Plassenberg. 1609 hat Hans Jakob Lindhardt, Richter zu Winklarn, Pettendorf von dem Hans Wilhelm Castner gekauft. 1617 besaß dieser neben Pettendorf auch Schloss Katzdorf und war Richter zu Cham. 1630 musste er wegen seiner Religionszugehörigkeit das Lande verlassen. Von 1628 bis 1637 verwaltete sein Sohn Hans Ulrich Lindhardt Pettendorf für seinen Vater. 1652 huldigt dieser Hans Ulrich dem Landesfürsten. Er starb ohne Kinder und seine beiden Schwestern verzichteten auf ihr Erbe, weswegen Pettendorf an Kurbayern zurückfiel. Am 16. Juli 1661 kaufte Hans Christoph von Gravenreuth Pettendorf. Das im Dreißigjährigen Krieg stark beschädigte Pettendorf wurde 1664 an einen Adam Lochner von Palnitz verkauft. 1679 besaß Christoph Jobst Bernhard von Satzenhofen zu Wilbersdorf, Pfleger zu Nabburg, Schloss Pettendorf. 1687 saß dessen Sohn Johann Friedrich auf Pettendorf († 1704). Dessen Sohn Franz Siegmund war Deutschordensritter und hatte folglich keine Nachkommen. Ende des 17. Jahrhunderts hatten Pettendorf und das benachbarte Katzdorf die gleichen Besitzer. 1717 ist Johann Georg von Zehmann auf Pettendorf, diese Familie blieb bis 1782 im Besitz von Pettendorf. 1784 ist Johann Georg von Mosburg auf Schwarzeneck Eigentümer und 1798 Wenzl Schedl von Greifenstein. Der letzte Besitzer (ab 1801) ist Freiherren Johann Baptist von Ott auf Katzdorf und Pettendorf, er musste seinen Besitz zu Pettendorf an Güterhändler verkaufen.
1809 bildete Pettendorf zusammen mit Katzdorf noch ein Patrimonialgericht II. Klasse, das dem Freiherren Johann Baptist von Ott gehörte. Eine beantragte Allodifizierung wurde 1821 abgelehnt und die Gerichtsbarkeit zu Pettendorf ging an den Staat über.
Gegenwart
Bei dem Gebäude handelt es sich um einen viergeschossigen Satteldachbau aus dem Anfang des 15. Jahrhunderts. Profilierte Fenstergewände im ersten und zweiten Obergeschoss markieren die ehemaligen herrschaftlichen Wohnräume. An der Ostseite befindet sich ein auf drei Konsolen ruhender gotischer Flacherker mit Kreuzrippengewölbe und Maßwerkfenster. Er ist aus Sandsteinquadern erbaut und sitzt auf drei Granitkonsolen, die durch spitzbündige Wappenschilder verziert sind. Auf der Nordseite befand sich einst ein kleinerer Erker. Der spitzbogige Eingang zum Turm liegt nur noch leicht erhöht im Erdgeschoss. Dieses besitzt wie das Untergeschoss ein Tonnengewölbe.
Ursprünglich war das Schloss bis 1850 von einer Ringmauer und einem Wassergraben umgeben. Von diesem ist nur noch ein Teich übrig. Die Ringmauer wurde 1850 abgebrochen. Nach einem Brand im Jahre 1892 wurde der Dachstuhl erneuert. In den 1970er Jahren wurde das Schlösschen restauriert. Es wird seitdem privat bewohnt und kann nicht besichtigt werden.
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