Das Schloss Haggn (früher auch als Schloss im Hacken bezeichnet) befindet sich in der niederbayerischen Gemeinde Neukirchen im Landkreis Straubing-Bogen (Haggn 24)
Das Schloss Haggn (früher auch als Schloss im Hacken bezeichnet) befindet sich in der niederbayerischen Gemeinde Neukirchen im Landkreis Straubing-Bogen (Haggn 24).
Geschichte
Die ehemalige Wasserburg wird 1336 erstmals urkundlich genannt. Damals wird ein Johann Heinrich Steinberger im Hacken erwähnt († 1414). Dietrich der Steinberger hat seinen Besitz an Wilhelm und Kaspar Zenger weitergegeben. Wilhelm Zengers Kinder waren Andreas und Elisabeth; Wilhelm († 1452) erwarb auch die Burg Wildenforst. Die Tochter des Andreas, Cäcilia, starb kinderlos und deshalb stritten die nächst Verwandten Ulrich Waldau und Georg Eschlbeck um das Erbe.
Als nächstes sind hier die ebenfalls von der Oberpfalz aus der Gegend von Vohenstrauß stammenden Waldauer genannt. Der erste war Ulrich Waldauer, seine Nachfolger waren Georg I. und dessen Sohn Georg II. Dominikus. Dieser hatte als Kinder nur Töchter und so gelangte Haggn über seine Schwester Anna an deren Gemahl Balthasar Türriegl, Pfleger zu Mitterfels. Um 1500 werden hier als (Mit-)Besitzer auch die Heraus, Margreth von Fraunberg sowie Alhard von Paulsdorf genannt. Burkhard Türriegl, Sohn des zuvor genannten Balthasar, verkaufte 1559 Haggn an den Pfleger zu Schwarzach, Balthasar Kürmreutter, der auch die nahe gelegene Burg Pürgl besaß. Sein Sohn Veit Adam hatte eine Tochter Barbara, die durch ihre Heirat mit Simon Preu zu Straßkirchen diesem die Besitzungen Haggn und Pürgl zubrachte.
1665 kommt das Anwesen an den Vetter des Simon Preu, den Straubinger Landrichter und Mautner Leopold von Rehlingen zu Pürgl, Haggn, Sparr und Höllgrub († 1693). Der heutige Schlossbau geht im Wesentlichen auf ihn zurück. Dessen Sohn Adam Leopold starb kinderlos, so dass ihn seine Schwester Maria Euphrosina beerbte. Diese heiratete 1681 Hans Christoph Asch und brachte ihm in der Folge 1738 die Besitzungen zu. Ihm folgte sein Sohn Joseph Leopold Alois und zuletzt Ignaz Franz Alois von Asch. Mit diesem starb dieses Geschlecht im Mannesstamm aus. Ein Sohn des Joseph Leopold Alois, Joseph Clemens Alois, trat 1768 in das Kloster Windberg ein (Klostername Herbert); nach der Säkularisation lebte er bis zu seinem Tod auf Schloss Haggn. Sein Bruder Clemens studierte Theologie und wurde Pfarrer in Feldkirchen sowie Domherr in Regensburg.
1857 kam Schloss Haggn an den Schwiegersohn des Ignaz Franz Alois von Asch, den Anton Freiherr von Schrenck-Notzing. Von dessen drei Söhnen erbte Leopold Freiherr von Schrenck-Notzing Haggn und Pürgl. Er erweitere den Besitz durch den Ankauf mehrerer Bauernhöfe in Dießenbach. Er hatte auch mit dem Bau eines Elektrizitätswerkes begonnen, das die Ortschaften Haggn und Neukirchen mit Strom belieferte. Sein Besitztum hat er in einen Fideikommiss umwandeln lassen. Er starb ohne Nachkommen und auf dem Erbweg ging dieser Besitz an Otto Freiherrn von Berchem über, der mit einer Großnichte des Erblassers verheiratet war. Nachdem Marlies Falck, eine geborene Freifrau von Berchem, mit ihrer Familie Besitzerin von Schloss Haggn gewesen war, ging das Schloss in den Besitz der Designfirma DANTE - Goods & Bads über.
Das Schloss Haggn befindet sich also in Privatbesitz und kann nicht besichtigt werden. In den Nebengebäuden sind ein Bauernladen sowie eine Gaststätte (Schlossgasthof Zur Einkehr), die naturgemäß öffentlich zugänglich sind.
Schloss Haggn einst und jetzt
Nach dem Stich von Michael Wening von 1721 stand Schloss Hagg auf einem kleinen Hügel, der von einem Wassergraben umschlossen war. Eine einfache Brücke führte zu dem Bauensemble, zu dem außer dem zweigeschossigen und rechteckigen Schlossgebäude eine Schlosskapelle und mehrere Wirtschaftsgebäude gehörten. An dem Gebäude fallen zwei Zwiebeltürme auf, die aber nicht über das Krüppelwalmdach reichen. In das Wohnhaus führt ein schlichter satteldachgedeckter Portikus.
Das denkmalgeschützte Gebäudeensemble ist mit seinen beiden Ecktürmen heute noch im Wesentlichen erhalten. Der ehemalige Ringgraben ist abgekommen, davon ist nur noch eine Stützmauer und ein kleiner Weiher in der Nordwestecke übrig geblieben. Die Ökonomiegebäude des Schlosses bilden eine Dreiflügelanlage aus dem 18. Jahrhundert mit einer Durchfahrt. Nördlich schließt ein ummauertes Gartenparterre mit einem Pflanzenhaus an, das aus der Barockzeit stammt. In dem kleinen rechteckigen Flügel an der Südwestecke der südlichen Schmalseite befindet sich im Erdgeschoss die Schlosskapelle aus der Rokokozeit.
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