Das Schloss Friedberg oder Wittelsbacher Schloss ist eine Renaissanceanlage im Norden der Stadt Friedberg im Landkreis Aichach-Friedberg in Altbayern, heute Teil von Schwaben
Das Schloss Friedberg oder Wittelsbacher Schloss ist eine Renaissanceanlage im Norden der Stadt Friedberg im Landkreis Aichach-Friedberg in Altbayern, heute Teil von Schwaben. Das gut erhaltene Baudenkmal geht auf eine hochmittelalterliche Burganlage der Herzöge von Bayern zurück und beherbergt heute das städtische Heimatmuseum sowie Veranstaltungsräume.
Geschichte
Der ungewöhnlich tiefe Halsgraben vor dem Schloss ist möglicherweise ein Hinweis auf eine frühmittelalterliche Vorgängeranlage, vielleicht eine ungarnzeitliche Schutzburg. Auf dem Lechrain liegen zwischen Thierhaupten und Mering mehrere Wehranlagen dieser Zeitstellung, so dass eine solche Wallanlage vor den Toren Augsburgs durchaus plausibel erscheint. Viele derartige Wallburgen gehen auf vor- und frühgeschichtliche Siedlungsplätze zurück. In der älteren Literatur wurde auch eine römische Wachstation oder Ansiedlung auf dem Schlossberg in Erwägung gezogen.
Die hochmittelalterliche Burg entstand 1257 unter Herzog Ludwig II. dem Strengen zum Schutz der bayerischen Zollstation an der Grenze zur Reichsstadt Augsburg. Zu dieser Zeit versuchte auch der Bischof von Augsburg, sein Hochstift über den Lech zu erweitern. 1264 folgte die planmäßige Anlage der Stadt Friedberg, deren Befestigungsanlagen an die Wehranlage angeschlossen wurden.
1409 erfolgte ein Um- und Ausbau der Veste unter Herzog Ludwig dem Gebarteten. 1541 verwüstete ein Brand die Anlage, die anschließend weitgehend erneuert werden musste. Der Entwurf für den Neubau in schlichten Renaissanceformen stammt von Jörg Stern. Ausführender Bauleiter war jedoch Narziß Krebs. Die mittelalterliche Burg wurde bei dieser Gelegenheit um den Westflügel erweitert. 1567 wurde das neue Schloss der Herzogin Christina von Lothringen als Witwensitz zugewiesen, durch deren Anwesenheit bis 1575 Friedberg für kurze Zeit zu einem Mittelpunkt des Hoflebens in Bayern wurde.
Während des Dreißigjährigen Krieges kam es zu Beschädigungen, die 1652 bis 1656 durch Marx Schinnagel beseitigt wurden. 1754 bis 1768 war eine Fayencemanufaktur in den Räumen eingerichtet. Ab 1789 diente das Schloss als Sitz der Forstverwaltung, später (ab 1803) war hier das Rentamt untergebracht. Bereits 1886 entstand ein erstes Heimatmuseum in der Anlage, das heute von einer akademischen Kunsthistorikerin geleitet wird. Seit 1982 präsentiert das Museum in 14 Schauräumen zahlreiche Exponate zur Orts- und Regionalgeschichte.
Ab 1977 begannen eine umfassende Restaurierung des Wittelsbacher Schlosses und der Umbau für die Nutzung durch das Vermessungsamt, das hier seit 1915 ansässig war. 2007 wurden die Vermessungsämter Aichach und Friedberg im Zuge der bayerischen Verwaltungsreform zusammengelegt. Der Sitz des neuen Amtes ist Aichach. Die Amtsräume in Friedberg wurden dadurch frei. Gleichzeitig erwarb die Stadt das Schloss vom Freistaat und begann noch im Winter mit einer Umgestaltung des Geländes. Als erster Schritt wurde der Grüngürtel um die Anlage ausgelichtet, um das eingewachsene Ensemble wieder besser in die Stadtansicht zu integrieren. Die umfassende dreijährige Sanierung des Gebäudes für 23 Millionen Euro wurde 2018 abgeschlossen. Hierbei wurde das Gebäude entkernt und einheitlich neu gestaltet. Seither finden in den Räumlichkeiten kulturelle Veranstaltungen statt und diese können auch für private Veranstaltungen gemietet werden. 2019 erhielten Bürgermeister Roland Eichmann und Baureferent Carlo Haupt stellvertretend für die Stadt Friedberg die Denkmalschutzmedaille für die Instandsetzung des Schlosses.
Gratis
4.00 EUR
Ermäßigt: 3.00 EUR
0 - 18 Jahre: gratis
Familie: 6.00 EUR
- WC/WC für Behinderte
- Aufzug
museum@friedberg.de
- Es beherbergt heute das städtische Heimatmuseum sowie Veranstaltungsräume
- Räume zur Vermietung
- Sonderausstellungen: +3.00 EUR
- Für Rollstühle zugänglich