Das Schloss Etelsen ist ein in der Langwedeler Ortschaft Etelsen bei Verden in Niedersachsen in Neorenaissance-Architektur errichtetes Schloss
Das Schloss Etelsen ist ein in der Langwedeler Ortschaft Etelsen bei Verden in Niedersachsen in Neorenaissance-Architektur errichtetes Schloss. In den Jahren 1885–1887 wurde es von den Brüdern von Heimbruch als Ersatz eines älteren Gutshauses erbaut. Heute gehört es dem Landkreis.
Geschichte
In den 1860er Jahren gehörte das Gut Etelsen dem vormaligen hannoverschen Landdrosten und Minister Johann Caspar von der Wisch (1785–1856), der 1858 diesen Besitz gemeinsam mit seinem Bruder, Hieronimus von der Wisch (1788–1873) unter Einschluss der Güter Koppel, Embsen und Ruschbaden zu einem Fideikommiss vereinigt hatte. Noch im Todesjahr des Hieronimus wurde im Park ein neugotisches Mausoleum errichtet, in dem die Brüder und auch spätere Besitzer beigesetzt wurden. Nach dem Tod der von der Wischs fiel Etelsen an die Brüder Carl Johann Christian (1820–1895) und Gottlieb Ernst August von Heimbruch (1822–1892), Besitzer der Rittergüter Varste und Polle, auch sie hohe hannoversche Militärs und Diplomaten. Sie ließen 1885 bis 1887 von dem Architekten Karl Hantelmann aus Hannover das Schloss in seiner heutigen Gestalt errichten. Auch sie starben kinderlos, so dass ihr Erbe an die Familie Reventlow fiel.
Graf Christian zu Reventlow bezog das Schloss am 10. Oktober 1896 und bewohnte es mit seiner Familie bis zu seinem Tode 1922. Er wurde 1922 als Letzter im Mausoleum beigesetzt. Erbe des gesamten Besitzes wurde sein ältester Sohn, Lehnsgraf und königlicher Hofjägermeister Rudolph zu Reventlow (1879–1945), der, meist auf Reisen, in den folgenden Jahren sämtliche Ländereien verkaufte, sodass nur das leerstehende Schloss mit dem ca. 11 ha großen Schlosspark übrig blieb. Schloss und Park wurden 1937 an die SA-Gruppe Nordsee verkauft und dienten bis zum Kriegsende als SA-Gruppenschule.
Nach dem Zweiten Weltkrieg diente das Schloss zunächst als britisches Lazarett. Von 1948 bis 1953 wurde es als Krankenhaus genutzt; danach stand es sechs Jahre lang leer. Auf Betreiben eines Bremer Kaufmanns wurde 1959 auf dem Schlossgelände ein Tierpark mit Schlossrestaurant eingerichtet. Dabei diente das Mausoleum als Unterkunft für die Löwen. Nach einigen Jahren guten Besuchs ließ die Begeisterung für den Tierpark merklich nach, sodass diese für ein Schloss ungewöhnliche Nutzungsform nicht weitergeführt werden konnte. Kurzzeitig beherbergte das Schloss dann ein Spielkasino. Schloss und Parkanlagen verkamen aber immer mehr.
1978 wurde das Schloss unter Denkmalschutz gestellt.
Im Jahre 1979 gründeten Bürger den Förderverein „Förderkreis Schloss Etelsen“ mit dem Ziel, das Schloss in einem guten Zustand und den Park der Öffentlichkeit weiterhin zugänglich zu halten. Nachdem diese Ziele für das Gebäude erreicht waren, gründete sich 1981 der „Schlossparkverein Etelsen“ mit dem Ziel der Übernahme, Instandsetzung und Unterhaltung der Parkanlage.
Seit ca. 1983, nunmehr im Eigentum des Landkreises Verden und aufwändig restauriert, dient das Schloss dem Bildungswerk der Niedersächsischen Wirtschaft (BNW). Daneben finden im Schloss Ausstellungen und Konzerte statt. Seit 2004 werden im Schloss auch standesamtliche Eheschließungen durchgeführt.
Der Etelser Schlosspark ist frei zugänglich, von dort hat man einen weiten Blick in die Wesermarsch.
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- Schlosspark
- Informationstafeln
- Spielplatz
zentrale@bnw.de
- Das Schloss wird vom Bildungswerk der Niedersächsischen Wirtschaft genutzt
- Räume zu vermieten