Das Königliche Schloss Berchtesgaden ist ein ehemaliges Augustiner-Chorherrenstiftsgebäude in Berchtesgaden, dessen Anfänge etwa ins Jahr 1102 zurückreichen und das nach mehreren Umbauten auch als Residenz der Fürstpropstei Berchtesgaden diente
Das Königliche Schloss Berchtesgaden ist ein ehemaliges Augustiner-Chorherrenstiftsgebäude in Berchtesgaden, dessen Anfänge etwa ins Jahr 1102 zurückreichen und das nach mehreren Umbauten auch als Residenz der Fürstpropstei Berchtesgaden diente. Ab 1810 befand es sich im Besitz des Bayerischen Königshauses und ist heute Eigentum des Wittelsbacher Ausgleichsfonds.
Geschichte
Die Anfänge
Gräfin Irmingard von Sulzbach gelobte die Gründung eines Augustiner-Chorherrenstifts. Noch im Jahr ihres Todes nahm ihr Sohn Berengar I. von Sulzbach zusammen mit Eberwin als erstem Propst dessen Errichtung ab 1101 in Angriff. Beginnend mit bis zu sieben Chorherren (die ersten aus Rottenbuch im Allgäu) veranlasste Eberwin Rodungen und erweiterte das Stift nach und nach. So wurde unter seiner Ägide 1122 ein Bauabschnitt oder „Notbau“ der zum heutigen Schlossensemble gehörenden Stiftskirche St. Peter und Johannes der Täufer von dem Salzburger Erzbischof Konrad geweiht. Dem folgten nach seinem Tod in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts ein massivere Bauausführung als dreischiffige romanische Pfeilerbasilika und vermutlich auch die ersten Türme, von denen es jedoch weder eine Beschreibung noch eine Abbildung gibt.
In den folgenden Jahrhunderten wurden die angrenzenden Klostergebäude ebenfalls immer weiter ausgebaut. Auf der Ostseite des um 1180 erbauten romanischen Kreuzgangs entstand eine zweischiffige gotische Halle. Ihr folgten auf der Südseite um 1500 Renaissance-Säle. 1725 entstand der barocke Südflügel. Da die Chorherren nie genug Geld hatten, alles auf einmal zurückzubauen und ein gänzlich neues Gebäude zu errichten, haben sich die unterschiedlichen Gebäudeteile bis heute erhalten.
Als Sitz zunehmend mit Machtfülle ausgestatteter Stifts- und Fürstpröpste fungierten die nicht explizit geistlich bestimmten Gebäudeteile als weltliche Residenz einer Landesherrschaft über das Berchtesgadener Land, das, ab 1559 zur Fürstpropstei Berchtesgaden erhoben, bis zur Säkularisation 1803 ein eigenständiges, reichsunmittelbares Fürstentum war.
→ Siehe auch Geschichtsabschnitte: Fürstpropstei Berchtesgaden und Berchtesgaden
Jagdschloss der bayerischen Könige
Nach der Säkularisation im Jahr 1803 und dem damit verbundenen Ende der pröpstlichen Herrschaft war das Land Berchtesgaden erst dem neugegründeten Kurfürstentum Salzburg, ab 1805 dem Kaiserreich Österreich und 1809 für kurze Zeit Napoleons Frankreich einverleibt worden. 1810 kam es schließlich zum Königreich Bayern.
1818 wurde der älteste Teil des Schlosses als Sommersitz für König Maximilian I. eingerichtet, während die erste und zweite Etage sowie das Archivgebäude bis 1828 an das Landgericht Berchtesgaden verpachtet waren. Neben Maximilian I. hielten sich auch noch die ihm nachfahrenden bayerischen Könige Ludwig I. und Maximilian II., der sich zudem in Berchtesgaden die Königliche Villa errichten ließ, und insbesondere der Prinzregent Luitpold und dessen Sohn König Ludwig III. des Öfteren im ehemaligen Stift auf.
Nachdem er 1918 im Zuge der Novemberrevolution seine Anwartschaft auf den Thron verloren hatte, bezog Kronprinz Rupprecht von Bayern mit seiner Familie das Schloss in Berchtesgaden. Ihr Aufenthalt währte von 1922 bis 1933 und es kamen darin drei seiner Kinder zur Welt.
Neben der teilweisen Nutzung als öffentlich zugängliches Museum (siehe nachfolgende Abschnitte) dient das Schloss derzeit zuweilen noch als Nebenwohnsitz von Rupprechts Enkel Franz Herzog von Bayern.
Gratis
15.00 EUR
Rehmuseum Erwachsene: 5.00 EUR
Kinder und Studenten: 5.00 EUR
bis 20 Personen: 270.00 EUR
info@schloss-berchtesgaden.de
Musik-oder Adventsführung: 350.00 EUR