Die Burgruine Stockenfels ist die Ruine einer Höhenburg bei 459 m ü
Die Burgruine Stockenfels ist die Ruine einer Höhenburg bei 459 m ü. NN an strategisch günstiger Stelle auf einer 120 Meter hohen Granitkuppe im Regental bei dem Ortsteil Fischbach der Stadt Nittenau im Landkreis Schwandorf in Bayern.
Die Burg war einst der Mittelpunkt der Herrschaft Stockenfels, deren späterer Name Stockenfels/Fischbach lautete, da die Anlage während des Dreißigjährigen Krieges zerstört wurde und das Verwaltungszentrum von der Burg Stockenfels nach Fischbach verlagert wurde.
Geschichte
Die Bauweise der erhaltenen Gebäude verweist auf die Mitte des 14. Jahrhunderts als Entstehungsdatum bzw. auf die beiden damaligen Bauherren, Herzog Ludwig den Strengen und seinen Nachfolger Herzog Ludwig IV., den späteren Kaiser Ludwig der Bayer. Letzterer stattete die Burg Stockenfels mit einer eigenen Kapelle aus. Nach dem Tode Kaiser Ludwigs wechselte Stockenfels häufig die Besitzer, unter denen sich auch räuberische Herren befanden. 1351 kam der Besitz an das Patrizier-Geschlecht Auer, das ursprünglich aus Regensburg stammte, aber 1334 seine Heimatstadt verlassen musste. 1372 wurde Stockenfels nach einigen Kriegswirren von den Wittelsbachern übernommen. 1430 übernahm der Ritter Georg Heuras von Satzdorf die Burg.
1510 verkauften die Heuras die Herrschaft an Albrecht von Wirsberg, der Landrichter und Pfleger zu Neunburg vorm Wald war. Es folgte eine Zeit, während der die Besitzer laufend wechselten.
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts erwarb Freiherr Karl von Eckart die Ruine, in deren Besitz seine Nachkommen, die Grafen von der Mühle-Eckart noch heute sind. Jetzige Besitzerin ist Gabriele Gräfin von Drechsel geborene Gräfin Mühle-Eckart, die auch für den Unterhalt und die Erhaltung der Burg sorgt.
Beschreibung
Die Burgstelle liegt auf der südlichen Granitkuppe eines doppelgipfligen Berges, der spornartig 120 Höhenmeter über dem Regental liegt. Nach Westen, Süden und Osten fällt der Burgplatz steil zum Tal des Regens bzw. seiner Nebenbäche ab, nur nach Norden schließt sich nach einer Geländesenke die etwas höhere, zweite Bergkuppe an, die ebenfalls befestigt war. Ob es sich dabei um eine weitere Burganlage oder um ein Vorwerk der Burg Stockenfels handelte, ist nicht bekannt. Anschließend fällt das Gelände leicht nach Norden ab.
Die Burganlage teilt sich in eine westlich und etwas tiefer gelegene Vorburg und in die auf der Bergkuppe, dem höchsten Punkt der Burgstelle, gelegenen Kernburg. Vom Vorburgbereich haben sich nur weitläufige Mauerreste erhalten.
Der geschlossen längsrechteckigen, 33 mal 13 Meter großen Kernburg war an der Süd- und Ostseite eine Zwingermauer vorgelegt, die erst in einer späteren Bauphase um 1430 erbaut wurde, aber bis auf wenige Reste fast völlig abgegangen ist. Das Nordende der Kernburg bildet das einzige noch bewohnbare Gebäude der Burg, ein dominanter Wohnturm, der die gesamte Breite der Anlage einnimmt. Er besteht aus Bruchsteinmauerwerk mit Eckbuckelquaderung. Der ursprüngliche Bau, nach dendrochronologischen Datierungen um 1338 errichtet, hat drei Stockwerke. Das Erdgeschoss ist gewölbt und teilweise unterkellert, ihm folgen zwei Stockwerke mit Sälen und Bohlenstuben. Der frühere Hocheingang an der Südwand zum Burghof hin befand sich im ersten Geschoss. In einer zweiten Bauphase um das Jahr 1515 wurde dieser Wohnturm um zwei weitere Geschosse erhöht. Südlich schließt an der Südwest- und an der Südostecke des Wohnturmes eine Ringmauer an, die im westlichen Bereich einen kleinen Burghof bildete. In das Südwestende dieses Hofes führt auch das rundbogige Burgtor der Kernburg, dort befindet sich ein Brunnen. Ein durch eine nordsüdlich verlaufende Trennmauer abgegrenztes Gebäude im östlichen Bereich zwischen der Ringmauer diente als Küche, wie ein durch die Ringmauer führender Ausgussstein zeigt. Darauf folgen, ebenfalls die gesamte Breite der Kernburg einnehmend, zwei ruinöse Wohntrakte.
Nein
Gratis
Wanderwege
- Ruinen der Burg
- Privateigentum, Besuch ist an bestimmten Tagen möglich