Burgruine Runding
castle, chateau
564m
Oberpfalz, Bayern

Die Burg Runding ist die Ruine einer Höhenburg auf dem sogenannten „Schloßberg“ bei 543 m ü

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Burgruine Runding, Burgruine Runding
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Description

Die Burg Runding ist die Ruine einer Höhenburg auf dem sogenannten „Schloßberg“ bei 543 m ü. NN oberhalb der Gemeinde Runding im Oberpfälzer Landkreis Cham in Bayern. Von der Höhenburg findet man heute die traurigen, aber immer noch imposanten Reste der ehemals größten Burganlage des Bayerischen Waldes mit einer überbauten Gesamtfläche von ca. 15.000 m² einschließlich der Vorburg mit Pfleghaus und Getreidekasten. Der begehbare Wall ist knapp 400 m lang.

Geschichte

Das Gründergeschlecht der Runtinger (Roumptinger) stand in Diensten der Markgrafen von Cham und Vohburg und wird im Jahr 1118 erstmals urkundlich erwähnt. Die Burg selbst dürfte aber schon vor 1100 von ihnen angelegt worden sein. Obgleich die Runtinger zunächst nur einfache Dienstmannen (Ministerialen) ihrer Grafen waren, verstanden sie es, ihre Herrschaft auszubauen. Bis 1413/1415 sind sie auf Runding lückenlos nachzuweisen, dann aber versiegt ihr Geschlecht – aus Mangel an Nachkommenschaft.

Heinrich Notthafft, der Vicedom (l. Verwalter) des Herzogs von Niederbayern (Straubing-Holland), verstand es, Herrschaft und Burg Runding durch Belehnung und Kauf im Jahr 1415 vollständig in seinen Besitz zu bringen. Über 400 Jahre lang – mit knapp 70-jähriger Unterbrechung durch das Geschlecht der Eyb in der Reformationszeit – bestimmte nun das hochangesehene und zeitweise sehr reiche Adelsgeschlecht der Notthafft die Geschicke der Burg und der zugehörigen Ortschaften. Die Notthafft bauten im 15./16. Jahrhundert die nüchterne Burg zu einer herrlichen „Veste“, einer weiten Schlossanlage, aus.

Unglückliche Zeiten brachten die Hussiteneinfälle um 1430 und die Wirren des Dreißigjährigen Krieges. Zweimal – 1633 und 1641 – wurden das mächtige Schloss und die umliegenden Ortschaften von den Schweden gnadenlos ausgeplündert. Der dabei erlittene Schaden belief sich auf 160.000 Gulden, eine zur damaligen Zeit ungeheure Summe.

Schenkungen und Stiftungen sowie der allgemeine Privilegienverlust des Adels minderten immer mehr die verfügbaren Geldmittel der Notthaft. Ein Übriges taten die zahlreichen, nie zurückerstatteten Darlehen an das bayerische Herrschergeschlecht der Wittelsbacher.

Fast zwangsläufig erfolgte im Jahr 1829 der vollständige wirtschaftliche Zusammenbruch. Der Bayerische Staat musste das Schloss und die umfangreiche Herrschaft Runding für 233.000 Gulden aus den Händen der Schuldner ersteigern. Kurz darauf veräußerte er den gesamten Rundinger Besitz an den Hofbankier Hirsch aus München. Dieser kümmerte sich nicht weiter um die Gebäude, so dass sie allmählich verfielen. 1858 verkaufte er den Schloßberg mitsamt dem arg angeschlagenen Schloss an einen Bauern aus Runding. „Da nur mehr ein paar Räume des Schlosses bewohnbar waren, und der Besitzer so wenig Miete einnahm, daß er damit nicht einmal die Haussteuer bezahlen konnte, nahm er die Dächer ab, verkaufte sie und die ungeheuren eichenen Dachbalken und granitenen Tür- und Fensterstöcke und überließ die Mauern ihrem Schicksal. Wer in Runding Bausteine nötig hatte, konnte sie vom Schloß holen“, berichtet ein Heimatforscher. Weil der Staat nicht eingriff, war das Schicksal der einst stolzen Burg endgültig besiegelt. Selbst private Wiederaufbauversuche in den 1920er-Jahren trugen eher zur Beschleunigung des Verfalls bei, als dass sie Positives bewirkten.

Wind, Wetter und der ab 1940 wild wuchernde Bewuchs zogen das Mauerwerk immer mehr in Mitleidenschaft. Dem Zerfall wurde erst ab dem Jahre 1992 durch die Erhaltungsmaßnahmen der Gemeinde Runding Einhalt geboten. Nach einem Konzept des Architekten Rosenbaum aus Amberg wurden seitdem mit Mitteln öffentlicher Zuschussgeber die vorhandenen Reste der Ruine instand gesetzt und der Nachwelt erhalten.

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Ruinen der Burg