Stadtburg Andernach
castle, chateau
175m
Mayen-Koblenz, Rheinland-Pfalz

Die Stadtburg Andernach, auch Kurfürstliche Burg bzw

https://media.whitetown.sk/pictures/de/stadtburganrnach/stadtburganrnach.jpg
Previous names
Stadtburg Andernach, Stadtburg Andernach
You need to sign in to save your wishes
Description

Die Stadtburg Andernach, auch Kurfürstliche Burg bzw. Kurfürstliches Schloss, Stadtschloss, seltener auch Bischofsburg genannt, ist eine kurkölnische Burg in Andernach. Sie ist eine aus dem ausgehenden 12. und frühen 13. Jahrhundert stammende Wasserburg romanischen Baustils mit gotischen und, durch den Ausbau im 15. und Anfang des 16. Jahrhunderts, auch mit Renaissanceelementen. Die 1689 im Pfälzischen Erbfolgekrieg zerstörte mittelalterliche Stadtburg zählt zu den besterhaltenen Ruinen am Mittelrhein.

Geschichte

Die kurkölnische Burg in Andernach war vom Bauzweck her keine Stadtburg, d. h. eine Burg seitens der Stadt zu deren Verteidigung errichtet, sondern zur Kontrolle der Stadt Andernach seitens des Kurfürsten von Köln. Sie wurde auf Anordnung des Reichserzkanzlers und Kölner Erzbischofs Rainald von Dassel, der Andernach mit Rheinzoll 1167 von Kaiser Friedrich I. als Geschenk für seine Kriegsdienste in Italien erhielt, geplant, entworfen und begonnen. Damit war Andernach der südlichste Außenposten des Erzstifts Köln. Seine Nachfolger Philipp I. von Heinsberg, Adolf von Altena und Bruno IV. von Sayn errichteten die kurfürstliche Burg an der strategisch günstigen Stelle – der Südostecke der parallel errichteten Stadtbefestigung (zwischen 1190 und 1210) – offiziell zur Deckung der benachbarten Burgpforte (heute Koblenzer Tor) und des nahen Rheinzolls, der im damals „Tholhaus“ (= Zollhaus) genannten dreigeschossigen Zoll- und Wehrturm (mit Bastion) an der Nordostecke der Stadtbefestigung erhoben wurde. In erster Linie diente die kurkölnische Burg allerdings der Kontrolle der zuweilen wegen Anstrebens der Unabhängigkeit vom Kurfürsten aufrührerischen Andernacher Bürger – sie hatte ein eigenes Tor zur Feldseite (gegenüber der früheren Burgstraße und heutigen Salierstrasse), ein weiteres zur Stadtseite in der Hochstrasse, so dass der Kurfürst jederzeit die Stadt über seine Burg ungehindert betreten konnte, die er sonst nur durch das Kölner Tor (Westtor) betreten durfte. Die ursprüngliche Burg wurde nach dem Streit zwischen Philipp von Schwaben und Otto IV. von Braunschweig nach ihrer Zerstörung 1198 zusammen mit der Südmauer, erkenntlich an der einheitlichen Bauweise, wieder aufgebaut. Erzbischof Engelbert III. von der Mark baute sie weiter aus und befestigte sie stärker. In späterer Zeit wurden unter dem jeweiligen Kurfürsten weitere Veränderungen durchgeführt, der letzte größere Ausbau erfolgte 1491–1496 unter Kurfürst Hermann IV. von Hessen, der Innenausbau (Sterngewölbe im 2. Obergeschoss) des Bergfrieds unter Philipp II. von Daun und der Bau des Pulverturms durch Hermann V. von Wied. Die kurkölnische Burg wurde im 14. Jahrhundert mehrmals (wie im Jahre 1355) von freiheitsbestrebten, aufständischen Andernacher Zünften angegriffen und stark beschädigt, aber es gelang ihnen nicht, die Macht des Kurfürsten in Andernach zu brechen und ihn aus der Stadt zu vertreiben. Größten Teils zerstört wurde die Stadtburg Andernach im April 1689 während des Pfälzischen Erbfolgekrieges von französischen Truppen unter Ezéchiel de Mélac, General Ludwig XIV.

Der Bergfried fand 1836 als Gefängnis und von 1911 bis 1922 als Jugendherberge Verwendung. Die Jugendherberge wurde in den Runden Turm verlegt, wo sie in den Jahren 1922–1935 betrieben wurde, dann geschlossen wurde und später nochmals in den Jahren 1949–1961 der Jugend offenstand. Seit 2006 können Heiratswillige ihre Trauung im Trauzimmer (3. Stock) des Bergfrieds vornehmen lassen. Zwei große Ölgemälde der Kölner Erzbischöfe Joseph Clemens von Bayern und Clemens August I. von Bayern schmücken angemessen den Raum.

In den Jahren 1955 und 1962 bis 1970 wurden im Schlossgarten die „Andernacher Burgspiele“ mit deutscher Spitzenbesetzung abgehalten. Andere Festlichkeiten werden in unregelmäßigen Abständen im Schlossgarten abgehalten, z. B. der „Andernacher Musiksommer“.

Obwohl sie sich auf dem Gelände der Stadt Andernach befindet, ist sie kein Eigentum der Stadt, sondern das des Landes Rheinland-Pfalz als Rechtsnachfolgerin für die in diesem Bundesland liegenden Besitzungen Kurkölns, dem Andernach und Burg gehörte.

Useful information

Gratis

Gratis

Ruinen der Burg