Schloss Marloffstein
castle, chateau
435m
Mittelfranken, Bayern

Das Schloss Marloffstein ist ein Schloss im gleichnamigen Ort Marloffstein im mittelfränkischen Landkreis Erlangen-Höchstadt in Bayern

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Schloss Marloffstein, Schloss Marloffstein
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Description

Das Schloss Marloffstein ist ein Schloss im gleichnamigen Ort Marloffstein im mittelfränkischen Landkreis Erlangen-Höchstadt in Bayern. Als Burg existierte es bereits vor 1300. Am Ende des 17. Jahrhunderts wurde es prunkvoll im barocken Stil ausgebaut. Nach dem Verlust seiner Funktion als Amtssitz, 1792, verfiel es und wurde 1833 auf seine jetzige Gestalt reduziert.

Geschichte

Im ersten Jahrtausend unserer Zeitrechnung zählte der Standort der Burganlage zum Nordgau später zum Radenzgau. Um 1007 wurde das Gebiet um Marloffstein vom späteren Kaiser Heinrich II. dem neu gestifteten Bistum Bamberg zugeschlagen. Die damalige Burg diente wohl zum Schutz der nahe verlaufenden Grenze des neuen Bistums und wurde von den adligen Dienstmannen des Bischofs als Hofmark verwaltet. Als ältestes geschichtliches Denkmal dieser Zugehörigkeit trägt im heutigen Schlosshof ein Pfeiler einen eingelassenen Wappenstein des Hochstifts Bamberg mit der Jahreszahl 1211. Urkundlich erwähnt wurde der Ort erstmals 1288 als Maurolfstein. Der Namensgeber Maurolf, gewöhnlich ein ortsansässiges Adelsgeschlecht, ist allerdings geschichtlich nicht nachweisbar.

Nach einer Urkunde von 1315 hatten „von altersher“ die Herren von Gründlach den Marloffstein als bischöfliches Lehen inne. Nach dem Erlöschen dieser Adelslinie im genannten Jahr ging das Lehen an Graf Gottfried von Hohenlohe-Brauneck und seine Frau Margarete von Gründlach (der Alleinerbin der Gründlachs) über. Zur Verwaltung des Gebietes setzten die Eigentümer oder Lehnsnehmer Vögte und später Amtmänner ein, deren Amtssitz war die Burg Marloffstein. Hatten die Marloffsteiner Vögte anfangs auch die hohe Gerichtsbarkeit mit den entsprechenden Einkommen (Abgaben) inne, so ging diese 1341, nach dem Einzug der bischöflichen Lehen, zusammen mit der Burg an die Hofmarkt Neunkirchen. Die Marloffsteiner Vögte blieben jedoch auf der Burg, von wo sie weiterhin die niedere Gerichtsbarkeit in den Orten Marloffstein, Rosenbach und Spardorf ausübten und das Recht zur niederen Jagd hatten. Ab dieser Zeit diente die Burg und die zugehörigen Grundstücke dem Bamberger Bischof als Pfand für Darlehen. Die Darlehensgeber wurden mit der Burg und den zugehörigen Grundstücken belehnt und zugleich als bischöfliche Amtmänner und ab 1655 als Oberamtmänner benannt. Ab 1792 wurde das Oberamt Marloffstein jedoch nicht mehr von der Burg, sondern von Bamberg aus regiert und nach 1798 schließlich dem Landgericht Neunkirchen einverleibt. 1806 ging das Schloss und die zugehörigen Grundstücke im Zuge der Säkularisation an den Bayrischen Staat und alsbald in bürgerliche Hand.

Während die Burg den Bauernkrieg 1525 unzerstört überstand, wurde sie im Zweiten Markgrafenkrieg 1552 niedergebrannt und erst 1570 wiederhergestellt. Auch im Dreißigjährigen Krieg erlitt sie starke Schäden.

Im Besitz derer von Stauffenberg erfolgte 1691 bis 1695 ein Neubau im barocken Stil auf den Resten der mittelalterlichen Anlage.

1833 wurde ein großer Teil der von einem Zwinger und breitem gemauerten Graben umgebenen, ringförmig fast geschlossenen Schlossanlage abgerissen. Er war zu stark verfallen. Das Schloss büßte den achteckigen Eingangsturm mit seiner welschen Haube, den daran anstoßenden Nordteil des Westflügels bis zur Schlosskapelle und das obere Stockwerk des restlichen Schlosses ein. Der Schlossbau wurde auf seine derzeitige Gestalt reduziert und erhielt ein flachgeneigtes Dach mit Dreiecksgiebel sowie einen massiven Balkon an der Südseite. Das bayerische Urkataster zeigt Schloss Marloffstein in den 1810er Jahren noch mit dem halbrunden Nordflügel und einem Atriumhof.

Die Schlossgaststätte war seit 1885 die Exkneipe der Erlanger Burschenschaft Frankonia. Im Jahr 1932 wurde das Anwesen erneut brandbeschädigt und anschließend wieder saniert.

Useful information

Nein

Wegen Reparaturen geschlossen