Das Quinter Schloss ist ein barockes Schloss an der linken Seite der Mosel im Trierer Stadtteil Quint
Das Quinter Schloss ist ein barockes Schloss an der linken Seite der Mosel im Trierer Stadtteil Quint. Es wurde um das Jahr 1760 von den Eigentümern der Quinter Hütte, der aus Lothringen stammenden Familie Pidoll errichtet und steht heute als Kulturdenkmal unter Denkmalschutz. Es ist nur von außen zu besichtigen.
Geschichte
Der Name Quint ist eine Ableitung von dem lateinischen ad quintum lapidem (deutsch beim fünften Meilenstein) und nimmt damit Bezug auf die Lage an der Römerstraße von Trier nach Andernach. 1683 gründete der frühere lothringische Offizier Franz Pidoll gemeinsam mit seinem Schwiegervater Jean Pierre de Thier am dort fließenden Quintbach kurz vor dessen Mündung in die Mosel eine Eisenhütte, aus der später die Quinter Hütte hervorging. Am 18. Mai 1714 erhob Kaiser Karl VI. Franz Pidoll mit dem Namen „Pidoll von Quintenbach“ in den erblichen Adelsstand. Entweder er selbst oder sein Sohn Johann Franz ließ 1735/um 1760 das heutige Schloss als Wohn- und Verwaltungsgebäude der Eisenhütte errichten. Die Pläne dazu stammten vielleicht von dem kurtrierischen Hofbaumeister Johannes Seiz, der beim Skulpturenschmuck möglicherweise durch den Bildhauer Ferdinand Tietz unterstützt wurde.
Nachdem französische Revolutionstruppen 1794 Trier besetzt hatten, enteigneten die Besatzer die Familie von Pidoll und schlossen die Eisenhütte. Der Betrieb wurde aber 1808 wieder aufgenommen. Der symmetrisch angelegte Barockgarten des Schlosses erfuhr in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine Umgestaltung zu einem englischen Landschaftsgarten. Dabei wurde der frühere Walzweiher in die Neugestaltung mit einbezogen. Dies geschah, als die Familie des Eisenwerkbesitzers Heinrich Adolf Kraemer Schlosseigentümerin war. Sie besaß die Anlage auch noch im 20. Jahrhundert. In den 1950er Jahren betrieb die Klöckner Werke AG auf dem Schlossgelände ein Werk für Öfen aus Gusseisen. Die ehemaligen Gebäude des Hüttenwerkes wurden Anfang der 1980er Jahre abgebrochen, an ihrer Stelle entstand ein Neubaugebiet. Das bei Schließung des Werks bereits stark verfallene Schlossgebäude wurde in den 1980er Jahren umfassend restauriert und anschließend durch das Institut für Arbeitsrecht und Arbeitsbeziehungen in der Europäischen Gemeinschaft (IAAEG) von der Universität Trier genutzt. Als dieses 2003 auszog, stand das Gebäude leer. Ab und zu fanden dort noch Kunstausstellungen statt. Eine Eigentümergemeinschaft ließ das Schloss von einer Gesellschaft verwalten.
2011 wurde das Anwesen dann an eine Bauunternehmung und einen Luxemburger Investor verkauft, die Schloss Quint zu Eigentumswohnungen sowie zu Kanzlei- und Praxisräumen umgestalten wollen.
Gratis
Privateigentum, nur außerhalb zu besuchen