Das Museumszentrum Burg Linn im Krefelder Stadtteil Linn umfasst die Burg Linn, das Jagdschlösschen in der Vorburg, das Archäologische Museum (früher Niederrheinische Landschaftsmuseum) und als Außenstelle die Geismühle
Das Museumszentrum Burg Linn im Krefelder Stadtteil Linn umfasst die Burg Linn, das Jagdschlösschen in der Vorburg, das Archäologische Museum (früher Niederrheinische Landschaftsmuseum) und als Außenstelle die Geismühle.
Burg Linn
Die Burg Linn ist eine polygonale Rundburg, deren Entstehung bis ins 12. Jahrhundert zurückreicht. 1704 wurde die Burg während des Spanischen Erbfolgekrieges komplett zerstört. Erst 1926 wurde mit der Renovierung begonnen. Die Burg wurde zum Landesmuseum ausgebaut. In den 1980er Jahren wurde die Burg mit einem historisch unpassenden Dach neu eingedeckt. Das Dach des Bergfrieds wurde erhöht angebracht. Dieser dient seither als Aussichtsturm mit einer guten Rundumsicht über Linn und den Burgpark.
Heute werden hier Ausstellungen zur Entstehung der Burg und das damalige Leben auf dieser gezeigt. Aber auch kulturelle Veranstaltungen und Hochzeiten finden hier statt. 2004/2005 wurde der Park von Burg Linn als herausragendes Beispiel in die Straße der Gartenkunst zwischen Rhein und Maas aufgenommen.
Kurfürstliches Jagdschloss
Das Jagdschloss aus dem Barock ist in der Vorburg der Burg Linn gelegen. Erbaut wurde es im 18. Jahrhundert für Kurfürst Clemens August von Bayern. 1930 wurde das Jagdschlösschen dem Landesmuseum Burg Linn angeschlossen. In ihm befinden sich heute einige eingerichtete Krefelder Bürgerzimmern des 18. und 19. Jahrhunderts, darunter das Marianne-Rhodius-Zimmer, welches seiner letzten berühmten Bewohnerin gewidmet ist. Auch das Von-der-Leyen-Zimmer, das De-Greiff-Zimmer und das Von-Beckerath-Zimmer erinnern an berühmte Krefelder Familien. Ein weiterer Raum ist der Schlacht bei Krefeld gewidmet. Eine komplett eingerichtete niederrheinische Bauernküche rundet das museale Angebot ab.
Etwas Besonderes ist die Sammlung mechanischer historischer Musikinstrumente, welche immer sonntags vorgeführt werden. Neben Flötenuhren, Spieldosen, Drehorgeln und automatischen Klavieren gibt es als auch das Ballsaalorchestrion „Clarabella“. Weiteres Schmuckstück ist ein mechanisches Glockenspiel mit Glocken aus Meißener Porzellan an der Vorderseite des Schlosses, welches täglich um 11 Uhr Melodien aus Vivaldis Vier Jahreszeiten und um 16:00 Uhr sowie sonntags zusätzlich um 14:00 Uhr die Wanderschaft von Wilhelm Müller spielt.
Archäologisches Museum
Das „Archäologische Museum“ (früher „Niederrheinisches Landschaftsmuseum“) umfasst archäologische, landeskundliche und volkskundliche Sammlungen sowie eine Sonderausstellungshalle.
Museumshistorie
Nach Beginn des Westfeldzugs begannen die Westalliierten Luftangriffe auf Städte im Deutschen Reich. Adolf Hitler befahl am 10. Oktober 1940 („Führer-Sofortprogramm“) die Errichtung zahlreicher Bunker in 60 Städten; 30 Bunker davon in Krefeld. Während des Zweiten Weltkrieges wurde das Gebäude 1940 zunächst als standardisierter Hochbunker (Luftschutzbunker) an der Rheinbabenstraße geplant, war aber bereits bei der Planung für eine spätere Verwendung als Museum vorgesehen. Zusammen mit dem Architekten Dahmen ließ der damalige Kurator Albert Steeger den Grundriss entsprechend abändern, um den nachträglichen Einbau von Fenstern und breiteren Treppenaufgängen vorzusehen. Ab 1952 diente der inzwischen umgebaute Bunker als „Heimathaus des Niederrheins“, wurde inzwischen erweitert und zeigt Ausstellungen und Archäologische Funde aus der Burg Linn, dem Gräberfeld Gellep/Gelduba und der Umgebung von Krefeld.
Geismühle
Die etwa 2,5 km südwestlich der Burg Linn gelegene Geismühle ist ein ehemaliger Wachturm der Burg, der nachträglich zu einer Windmühle umgebaut wurde. Die Mühle wurde 2006/2007 restauriert, ist voll funktionstüchtig und kann von Mai bis Oktober an jedem 1. und 3. Sonntag im Monat besichtigt werden.
Gratis
4.00 EUR
0 - 18 jahre: gratis
ab 10 personen: 3.00 EUR
Wunderbarer Park rund um die Burg
sabine.joerissen@krefeld.de
Es beherbergt ein archäologisches Museum