Das Fort Asterstein war Teil der preußischen Festung Koblenz und gehörte zum System Pfaffendorfer Höhe
Das Fort Asterstein war Teil der preußischen Festung Koblenz und gehörte zum System Pfaffendorfer Höhe. Von dem in den 1820er Jahren erbauten und in den 1920er Jahren teilweise geschleiften Fort ist im heutigen Koblenzer Stadtteil Asterstein, für den es namensgebend war, noch das Reduit vollständig erhalten geblieben.
Geschichte
Das Fort Asterstein wurde als Hauptwerk des Systems Pfaffendorfer Höhe ebenso wie die benachbarte Festung Ehrenbreitstein in neupreußischer Manier errichtet. Die Bauzeit dieses auf der rechten Seite des Rheins liegenden Bauwerks fällt in die Jahre 1819 bis 1826. Unklar bleibt zuvor lange, ob die bereits vorhandenen französischen Erdwerke aus der Zeit der Belagerung der barocken Festung Ehrenbreitstein wieder hergestellt werden oder als Basis für einen Neubau dienen. Letztlich fiel die Entscheidung zugunsten eines vollständigen Neubaus. Seinen Namen erhielt das Fort 1847 zu Ehren des preußischen Generals Ernst Ludwig von Aster, der sich unter anderem als Inspekteur der preußischen Festungen im Rheinland während des Baus der Festung Koblenz Verdienste erworben hatte. Das Fort wurde 1830 erstmals mit Truppen belegt.
An der Errichtung des Forts waren nachfolgende Ingenieur-Offiziere in der Aufbauphase bis etwa 1823 beteiligt:
Johann Heinrich Koeppe(n) (etwa 1789; † 25. November 1873), 1815 als Geograph ins preußische Ingenieur-Korps gekommen, 1820–1823 in Koblenz, zuletzt Major und Platz-Ingenieur in Schweidnitz, 1848 als Oberstleutnant verabschiedet.
Friedrich Wilhelm von Kummer (etwa 1794 in Berlin; † 6. Mai 1824 in Danzig), 1814 Sekondeleutnant im Ingenieur-Korps, 1818–1820 in Koblenz, zuletzt Hauptmann.
Mit anderen Werken auf dem Asterstein wie dem Fort Rheinhell, dem Werk Glockenberg und der Bienhornschanze, die im Laufe des 19. Jahrhunderts entstanden, sicherte das Fort die Städte Koblenz und Ehrenbreitstein gegen Beschuss und bildete einen südlichen Außenposten der Festung Ehrenbreitstein.
Den entscheidendsten Umbau erfuhr das Fort 1865, als der Wall im Nordosten verlängert wurde und eine zweite Front entstand. Im Zusammenhang damit erhielt der Wall Traversen zur Deckung gegen seitlichen Beschuss. Außerdem wurde der das feindliche Feuer anziehende linke Flankenturm 1875 niedergelegt und durch ein niedriges Erdwerk ersetzt. Bis 1918 wurde das Fort als preußische Kaserne genutzt, danach nutzten französische Besatzungstruppen die Anlage bis 1929.
Vom Fort Asterstein sind wegen der 1927 erfolgten Entfestigung, in Ausführung des Artikels 180 des Versailler Vertrags, und späterer Veränderungen lediglich das Reduit, der Torbau (dessen südwestliche Kasematte 1943 bei einem Bombenangriff zerstört wurde), ein Teil der linken Flanke des Walles und das linke Flankierungswerk (Erdwerk; bis 1871 als Flankenturm ausgeführt) erhalten. Der rechte Flankenturm wurde 1938 beseitigt. Die Außenwerke sind beinahe vollständig verschwunden.
Ab 1941 wurde das Reduit zur Herstellung einer Zeitung genutzt (bis 1945 das nationalsozialistische Nationalblatt und 1945–1951 die Rhein-Zeitung). Danach war das Fort bis 1971 von Koblenzer Familien bewohnt und wurde schließlich in den folgenden Jahren dem Verfall preisgegeben nachdem Treppen und Holzdecken im Inneren zerstört worden waren um eine illegale Wiederbesiedlung zu verhindern. Bei der Anlage eines Friedhofes in unmittelbarer Nachbarschaft wurden Reste der äußeren Umwallung eingeebnet. Von 1996 bis 2011 engagierte sich die "Initiative Fort Asterstein e.V." in Kooperation mit der Stadt Koblenz für Erschließung, Erhaltung und Restaurierung der Anlage. Im Jahr 2010 erfolgte eine Verpressung der Gewölbe.
Am 19. Oktober 2019 eröffnete die Stadt Koblenz den ersten Bauabschnitt des "Festungsparks" am Fort Asterstein. Die gärtnerische Gestaltung mit festen Wegen, Informationsstelen und Informationstafeln dient der besseren Erschließung und Erlebbarkeit des Forts und bezieht auch das Denkmal für die Gefallenen des VIII Armeekorps im Deutschen Krieg 1866 am Rand des Astersteins ein. Im Park und bei dem Denkmal ergeben sich Blickverbindungen zur Festung Ehrenbreitstein und auf die Stadt Koblenz bis zum Fort Großfürst Konstantin und der Feste Kaiser Franz. Als weitere Bauabschnitte sind zukünftig wie folgt geplant: Panoramaweg entlang der Brüstungsmauer (Astersteiner Balkon), Östliche Parkerweiterung (Verlagerung des Sportplatzes), Sanierung des Reduits mit Innenhof und Umfeld sowie ggf. die Eingliederung der Friedhofsfläche.
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Feste und Konzerte
Ruinen der Burg