Der Burgstall Kissing ist eine hochmittelalterliche Turmhügelburg (Motte) auf der Lechleite südöstlich von Altkissing (Landkreis Aichach-Friedberg / Regierungsbezirk Schwaben) in Südbayern
Der Burgstall Kissing ist eine hochmittelalterliche Turmhügelburg (Motte) auf der Lechleite südöstlich von Altkissing (Landkreis Aichach-Friedberg / Regierungsbezirk Schwaben) in Südbayern.
Auf dem Plateau der Hauptburg wurde im 17. Jahrhundert eine barocke Wallfahrtskapelle erbaut. Die nördliche Vorburg gestaltete man im 19. und 20. Jahrhundert zum Kreuzweg und zur Kriegergedächtnisstätte um.
Geschichte
Die kleine Turmhügelburg dürfte um 1000 herum errichtet worden sein und war der Sitz der Herren von Kissing, die 1085 mit Adalbero de Chissingin erstmals urkundlich genannt wurden.
Das Gebiet um Kissing war damals größtenteils im Besitz der Welfen (1070–1180 Herzöge von Bayern), die das direkt vor den Toren der Bischofsstadt Augsburg gelegene Gebiet um Kissing und Mering als idealen Ausgangspunkt für ihre Angriffe auf das Territorium der Bischöfe nutzen konnten. Welf IV. gelang gar 1084, 1088 und 1093 die Einnahme Augsburgs. Die große, ursprünglich welfische Burg Mergenthau liegt nur drei Kilometer nördlich auf der Lechleite (heute Schlossgut).
Inmitten dieses welfischen Besitzes saßen die edelfreien Kissinger Burgherren auf ihrer eher bescheidenen Burg. Die ungünstige Lage im direkten Einflussbereich der mächtigen Welfen und des Hochstiftes Augsburg dürfte wohl einen weiteren Territorialausbau dieser Familie unmöglich gemacht haben.
Die Burg wurde wohl noch im Hochmittelalter verlassen, aufgefundene Materialreste deuten jedoch auf einen steinernen Ausbau (um 1200) der ursprünglich wohl als Holz- oder Fachwerkkonstruktion begonnenen Aufbauten hin. Die Gründe der Aufgabe der Burg liegen im Dunkeln, auch zur weiteren Geschichte der Familie der Burgherren gibt es keine Überlieferungen.
Bereits 1498 sprechen Schriftquellen vom „Burgkstal“ Kissing, die Innenfläche der Vorburg diente damals als Acker (uf dem Nideren Burgstal).
1907 gestaltete die Kirchengemeinde die Vorburg zum Kreuzweg und Kalvarienberg um. Die gusseisernen Kreuzwegstationen wurden allerdings bereits Ende des 19. Jahrhunderts aufgestellt.
1922 errichtete man in der Mitte ein Ehrenmal für die Gefallenen und Vermissten des Ersten Weltkrieges. Seit 1956 erinnert das Denkmal auch an die Opfer des Zweiten Weltkrieges.
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Wunderschöner Rundblick
- Die Burg wurde zerstört
- Nur die restaurierte Schlosskapelle ist erhalten