Die Burgruine Natternberg, auch Schloss Natternberg genannt, ist die Ruine einer mittelalterlichen Gipfelburg auf dem 375 m ü
Die Burgruine Natternberg, auch Schloss Natternberg genannt, ist die Ruine einer mittelalterlichen Gipfelburg auf dem 375 m ü. NN hohen Natternberg (Schlossbergweg) nördlich von Natternberg, einem Stadtteil von Deggendorf im Landkreis Deggendorf in Bayern.
Geschichte
Vermutlich bestand schon 1000 v. Chr. eine wallumwehrte Siedlung, die im Frühmittelalter zu einer Burg ausgebaut wurde.
Erstmals wird die Burg 1145 in einer Urkunde des Klosters Windberg als Edelsitz eines Hartwig von Natternberg „judex statutus praeses castro in Natherenberg“ erwähnt, er war ein Dienstmann der Grafen von Bogen. Nachdem das Geschlecht der Bogener 1242 ausgestorben war, kam der Besitz an die Wittelsbacher (und zwar an Otto II.), welche die Burg zum Sitz eines Pflegers machten. Auf der Burg wuchs der bayerische Herzog Heinrich der Natternberger auf und verstarb 1333 im Alter von 21 Jahren an einer nicht richtig versorgten Wunde am Bein. Nun belehnten die Wittelsbacher Peter von Egg, Feldhauptmann Kaiser Ludwigs des Bayern, mit der Burg. Peter von Egg fiel jedoch in Ungnade und musste Natternberg 1357 nach einer einjährigen Belagerung an den Herzog zurückgeben.
Im Zuge des Dreißigjährigen Krieges (1618/48) wurde die Burg stark beschädigt, blieb aber weiterhin Sitz eines Pflegers. Am 19. Mai 1743 wurde sie im Österreichischen Erbfolgekrieg zerstört. Anfang des 19. Jahrhunderts kam die Burg nach Aufgabe des Pflegersitzes an die Grafen von Preysing auf Schloss Moos, die sie 1836 an einen Baron Berger verkauften. Dieser überließ sie 1838 einem Nattenberger Wirt. Die Burg kam nach mehreren Besitzerwechseln (u. a. auch an den Spar- und Vorschußverein zu Passau) an die Preysinger Grafen zurück und wurde bis zum Zweiten Weltkrieg bewohnt.
Heute ist die Stelle als landschaftsprägendes Baudenkmal D-2-71-119-117 „Burgruine, Untergeschosse des Bergfrieds sowie Ringmauerreste, Anlage mittelalterlich, Turmabschluss und übrige Gebäudemauern wohl erst 19. Jahrhundert“, sowie als Bodendenkmal D-2-7143-0013 „Höhensiedlung der Linearbandkeramik, der Urnenfelder-, Hallstatt- und Latènezeit sowie des frühen Mittelalters, untertägige Befunde und Funde im Bereich der Burgruine des Hoch- und Spätmittelalters“ vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege erfasst.
Beschreibung
Von der mittelalterlichen, langgestreckten und durch eine Mauer geteilten Burganlage, die ursprünglich über zwei Türme verfügte, sind noch der in der Südostecke stehende Hauptturm (Bergfried oder Wartturm) auf einer quadratischen Grundfläche mit neun Metern Seitenlänge und einer Mauerstärke von drei Metern mit einem Tor sowie ein Ringmauerrest und Kellergewölbe erhalten. Weiter finden sich hier die Grundmauern von mehreren Wohngebäuden aus neuerer Zeit. In der Nordostecke befinden sich die Reste des zweiten Turms (Wohn- oder Torturm) und weitere Reste des Mauerrings. Der hintere Teil der Burganlage war vermutlich die Kernburg. Auf einem Stich von Michael Wening sieht man eine Burgkapelle und Gebäude, die heute verschwunden sind. 1985 wurde die Anlage saniert.
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Herrliche Aussicht
Ruinen der Burg