Die Ruine der Burg Dollendorf befindet sich in Schloßthal, einem Ortsteil der Gemeinde Blankenheim in der Eifel
Die Ruine der Burg Dollendorf befindet sich in Schloßthal, einem Ortsteil der Gemeinde Blankenheim in der Eifel.
Geschichte der Burg
Burg Dollendorf wurde als Wehrburg von den Herren von Dollenburg errichtet, 1077 erstmals urkundlich genannt. Arnoldus de Dollindorp war damals Besitzer eines castrum über der Ahr. Im 12. Jahrhundert trugen die Dollendorfer ihre bis dahin in freiem Eigentum befindliche Burg dem Erzbischof von Köln, Philipp I. von Heinsberg (um 1130-1191), zu Lehen auf, Ausdruck einer gegenseitigen persönlichen Treuebeziehung, die aber keinesfalls dazu führte, dass Burg Dollendorf dauerhaft in erzbischöfliches Eigentum überging. Da Gerlach von Dollendorf 1253 seine Burg dem Grafen von Luxemburg als Lehen unterwarf, waren sowohl die Kölner als auch die Luxemburger Lehnherren. 1338 machte Friedrich von Dollendorf Burg und Vorburg zum Offenhaus und Afterlehen des Markgrafen Wilhelm von Jülich. 1344 verpfändete er dem Markgrafen die Anlage für 300 kölnische Mark. Der Jülicher wiederum versprach, 200 Mark für die Restaurierung der Burg einzusetzen.
Im letzten Viertel des 14. Jahrhunderts war Goswin von Ziewel Pfandbesitzer der Burg. Deshalb wurde 1382 eine Vereinbarung zwischen den Brüdern Johann und Friedrich von Dollendorf sowie dem Jülicher Herzog geschlossen, dass nach dem Tod des Goswin von Ziewel die beiden Brüder die Burg unterhalten sollten und diese weiterhin Mannlehen und Offenhaus von Jülich bleiben sollte. Ein gleiches Verhältnis besteht 1395 zum Kölner Erzbischof.
Nach Erlöschen des Mannesstamms der Dollendorfer ging die Burg durch Heirat der Katharina von Dollendorf an Gotthard von Brandenburg über. Deren Tochter Anna von Brandenburg brachte Burg Dollendorf 1429 ihrem Gatten Simon von Finstingen mit in die Ehe. Durch Margaretha von Finstingen erhielt deren Gatte Andreas von Haracourt 1467 die Burg. Sie verblieb bis 1536 in Besitz der Familie (Tod des Eberhardt von Haracourt).
Im 16. Jahrhundert waren Burg und Herrschaft Dollendorf gemeinsamer Besitz der angeheirateten Ehegatten der Schwestern des Eberhardt von Haracourt, den Grafen von Borkeloe und von Salm. Durch Vererbung erhielten die von Manderscheid-Kail die Herrschaft, die den Besitz bis zum Aussterben der Linie 1742 behielten.
Das Erbe traten die Grafen von Manderscheid-Blankenheim an. Sie mussten ihren Anspruch gegen Graf Eugen von Salm-Dyck durchsetzen, der 1742 die Burg besetzt hatte. Bei den Kämpfen mit den Blankenheimern gab es Schäden offenbar nur am äußeren Schlosstor.
Nach der Übernahme der Rheinlande durch die Franzosen wurde Burg Dollendorf 1810 auf Abbruch an Privat verkauft. In der Folgezeit trug man zahlreiche Mauern und Einrichtungen ab, so dass heute nur noch eine Ruine stehen geblieben ist.
Wegen ihrer schon aus der Ferne erkennbaren Silhouette wird sie auch als Finger Gottes bezeichnet. Dieser Name rührt daher, das der über 20 Meter hohe Bergfried zur Hälfte stehen blieb. Da die Burg auf einem Hügel steht, kann man die Spitze dieses Turms selbst aus großer Entfernung sehen. Die Leute bezeichneten sie als Gottes Finger, da dieser Turm der Form eines Fingers ähnelt und hoch in die Wolken ragt. Ihr Grundriss ist noch klar zu erkennen, und auch einige höhere Mauern sind noch gut erhalten.
Die aktuelle Nutzung der Ruine
Da nicht viele Touristen nach Schloßthal kommen, kann sich dieses Monument nicht als gewürdigte Sehenswürdigkeit durchsetzen. Jedoch gibt es allen Interessierten einen Einblick in die Architektur; Informationsschilder geben Auskunft über die damalige Nutzung der Burg und über deren einstige Bewohner. Heute nutzen Touristen und die Einwohner von Schloßthal das Burggelände als Feuerstelle. Bei vielen Anwohnern ist es auch Brauch, dort Neujahr zu feiern, daher bietet die Ruine besonders am ersten Tag des Jahres ein beeindruckendes Bild.
Der Rest der Burg Neuweiler steht etwa 250 Meter unterhalb der Burg Dollendorf.
https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-52514-20120806-2
https://de.wikipedia.org/wiki/Burg_Dollendorf
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